Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Vergrünung der lokalen Wärmeversorgung ist die Elektrifizierung. Neben der Versorgung über leitungsgebundene, klimaschonende Wärme wird auch die dezentrale Wärmeerzeugung eine wichtige Rolle einnehmen. Dort steht der Einsatz von Wärmepumpen im Verbund mit anderen, unterstützenden Technologien im Fokus.
Oberstes Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, festzustellen, welche Technologie für ein bestimmtes Wohngebiete die kostengünstigste Versorgungsvariante für die Bürger:innen darstellt. Daher werden in der kommunalen Wärmeplanung als auch in den Planungsprozessen der Stadtwerke Düsseldorf die gesamtwirtschaftlichen Kosten für die Versorgung eines Wohngebietes erhoben. Für jede nutzbare Technologie findet eine umfassende Kostenmodellierung unter Berücksichtigung unter anderem der lokalen Wärmebedarfe, der Wärmedichten und der Sanierungspotenziale statt. Hieraus wird jeweils die günstigste Variante gewählt und für die zukünftige Versorgung des Wohngebietes vorgesehen.
Eine gut abgestimmte lokale Wärmeplanung zwischen den zentralen Akteur:innen soll sicherstellen, dass den Bürger:innen, der Immobilienwirtschaft und dem Gewerbe klare Entscheidungshilfen für die Planung und Umsetzung zukünftiger, nachhaltiger und wirtschaftlicher Wärmeversorgung an die Hand gegeben werden.
Kommunale Wärmeplanung schnell und einfach erklärt
Die kommunale Wärmeplanung in Düsseldorf gliedert sich entsprechend der Vorgaben aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen in vier Phasen:
Bestandsanalyse
Potenzialanalyse
Konzeptentwicklung
und die Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete
Das folgende Video liefert einen anschaulichen Einblick in den Prozess der kommunalen Wärmeplanung.
Kommunale Wärmeplanung: die Stadtwerke Düsseldorf als Partner der Region
Die kommunale Wärmeplanung spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen und effizienten Wärmeversorgung für Städte und Gemeinden. Die Stadtwerke Düsseldorf übernehmen in diesem Prozess eine zentrale Funktion als zuverlässiger Treiber innovativer Energielösungen. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf und anderen lokalen Akteur:innen setzen wir uns aktiv für zukunftsfähige Wärmenetze ein.
Als wichtigster Lieferant von Wärme und Energieträgern in Düsseldorf und der Region sind wir zentraler Ansprechpartner für die Bürger:innen, für die Stadt sowie für Industrie, Gewerbe, Handwerk und Immobilienwirtschaft, wenn es um die Planung und Bereitstellung der jetzigen und zukünftigen Versorgung geht.
Gemeinsam mit der Stadt arbeiten wir an der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung und den sich daraus ableitenden Umsetzungsmaßnahmen. Wir stehen mit Leidenschaft hinter dem Ausbau des nachhaltigen Wärmenetzes.
Durch die Erstellung und Verfolgung eines umfassenden Transformationsplanes* leiten wir bereits heute die Vergrünung unseres Fernwärmenetzes ein und berücksichtigen dabei auch die bedeutende Rolle, die der Fernwärme zukünftig zukommen wird.
Häufige Fragen zur kommunalen Wärmeplanung in Düsseldorf
Eine der wichtigsten Komponenten der lokalen Wärmeplanung stellt der kommunale Wärmeplan dar. Er wird gebietsscharf unterscheiden, wo eine Versorgung durch leitungsgebundene Wärme oder dezentrale Erzeugung Sinn hat. Gleichzeitig soll die kommunale Wärmeplanung einen Umsetzungsfahrplan in vier Stufen bis 2045 vorschlagen. Diese Planung soll in der Folge von weiteren städtischen Behörden in jeweiligen Teilplanungen (beispielsweise der Stadtplanung) konsolidiert werden.
Einen weiteren wichtigen Bestandteil stellen die verschiedenen Erzeugungs-, Netz- und Vertriebsplanungen der lokalen Versorgungsbetriebe dar. In Düsseldorf wird die Versorgung der Kommunen mit Fernwärme, Strom, Gas und zukünftig auch Wasserstoff über die Stadtwerke sichergestellt. Die verschiedenen Planungsstände der Stadtwerke Düsseldorf gehen als Grundlagen in die Wärmeplanung der Kommunen ein. Ebenso berücksichtigen die Stadtwerke Düsseldorf die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung beim weiteren Ausbau ihrer Erzeugungs- und Netzanlagen.
Darüber hinaus können weitere Akteure:innen dezentrale Versorgungsstrukturen etablieren. So kann jede:r Hausbesitzer:in sich für den Einbau einer Wärmepumpe entscheiden und sicherstellen, dass über die Nutzung von grünem Strom eine nachhaltige Wärmeversorgung erfolgt.
Generell soll die gesamte Wärmeversorgung in Deutschland nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Wärmeplanungsgesetz bis 2045 vergrünt sein. Dabei gelten je nach Bestandsgebäude oder Neubau unterschiedliche Bedingungen. Die kommunale Wärmeplanung soll bis spätestens Juni 2028, für Großstädte wie Düsseldorf bereits bis Juni 2026 finalisiert sein. Aktuell plant die Landeshauptstadt, ihren Wärmeplan bereits 2025 vorzulegen.
Die Fernwärme spielt eine entscheidende Rolle für das Gelingen der Wärmewende. Im Rahmen der Transformationsplanung* sowie der kommunalen Wärmeplanung werden potenzielle Gebiete für den Ausbau der Fernwärme identifiziert und frühzeitig durch die Stadtwerke Düsseldorf kommuniziert. Allerdings ist bereits jetzt klar, dass Düsseldorf nicht flächendeckend mit Fernwärme versorgt werden kann. Die Fernwärmeversorgung für Kommunen wirtschaftlich und organisatorisch sicherzustellen, ist anspruchsvoll, weshalb möglichst viele Anschlüsse auf engem Raum erforderlich sind. Dies ist vorrangig in dicht besiedelten Gebieten links und rechts des Rheins, im und um den Stadtkern sowie im Düsseldorfer Süden gegeben. In von diesem Kernnetz weiter entfernten Gebieten mit hoher Wärmedichte, also vielen Abnehmer:innen auf kleinem Raum, könnten jedoch Nahwärmenetze, also Wärmenetze in Form von Insellösungen, eine Alternative für grüne Energie darstellen.
Neben der Fernwärme wird vor allen in weniger dicht besiedelten Lagen Düsseldorfs die Wärmepumpe eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen. Eine Wärmepumpe kann ökologisch nachhaltig über den Bezug von Ökostrom betrieben werden oder im Verbund mit anderen Technologien, um ihre Effektivität zu steigern Dazu gehören Solarpanele zur eigenen grünen Stromerzeugung, Strom- und Wärmespeicher, Solarthermie, alternative Heizkessellösungen und vieles mehr.
Neben der Versorgung über das Fernwärmenetz oder Wärmepumpen stehen noch eine Reihe weiterer Optionen für den Regierungsbezirk Düsseldorf und seine Kreise und Kommunen zur Verfügung – etwa ein Biomasse-Heizkessel oder eine Biogas- und Wasserstoff-Therme.
Die Stadtwerke Düsseldorf sind maßgeblich an der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung und dem Ausbau des Wärmenetzes beteiligt. Wir fungieren als Partner für die Bereitstellung von Wärme und Energieträgern sowie für die Entwicklung nachhaltiger Wärmeversorgungslösungen.
Eine durchdachte Wärmeplanung gewährleistet eine zuverlässige, effiziente und kostengünstige Wärmeversorgung. Sie fördert den Einsatz erneuerbarer Energien und trägt zur Reduktion von CO2-Emissionen bei, was langfristig die Lebensqualität in Düsseldorf verbessert.
*Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.