Woran erkenne ich, dass etwas nicht in Ordnung ist?
Am augenscheinlichsten ist natürlich, wenn die Heizung nicht mehr funktioniert oder nur sehr eingeschränkt arbeitet. Die Gründe dafür können vielfältig sein: zum Beispiel ein Defekt am Kessel, der Pumpe oder anderer Bauteile. Fachleute können dies am ehesten beurteilen. Daher sollten Sie bei Problemen einen Heizungsbetrieb anfordern bzw. Ihre:n Vermieter:in informieren.
Allerdings kann auch ein ungewöhnlich hoher Verbrauch ein Indiz dafür sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. In diesem Fall muss nicht unbedingt die Heizung kaputt sein, sondern manchmal arbeitet das System nicht effektiv. Hier hilft beispielsweise ein hydraulischer Abgleich, bei dem ein Heizungsprofi die Anlage optimal einstellt, so dass alle Heizkörper in der Wohnung wieder gleichmäßig warm werden. Auch die Funktion von Raumthermostaten oder Thermostatventilen sollten beim Heizungscheck genauer unter die Lupe genommen werden. Ein Pumpentausch kann ebenfalls in Betracht gezogen werden – moderne Pumpen arbeiten nicht nur effizienter, sie brauchen auch deutlich weniger Strom. Und schließlich kann die alte Anlage auch über die Einstellung der Regelung für Heiz- und Warmwasserzeiten, Heizkurve und Co. optimiert werden.
Läuft doch… warum wechseln?
Auch bei alten, aber noch funktionierenden Anlagen sollte zumindest über eine Modernisierung nachgedacht werden. Denn egal ob Ölheizung oder Gasheizung: Viele Anlagen in deutschen Heizungskellern sind überdimensioniert, nicht mehr auf dem Stand der Technik und verbrauchen unnötig viel Energie. Dies schlägt sich dann auf der Rechnung für Öl oder Gas nieder. Dazu kommt, dass die Preise für fossile Brennstoffe langfristig eher steigen werden. Da haben sich die Kosten für die sparsame Heizungsanlage vergleichsweise schnell amortisiert. Außerdem nicht zu vergessen: Das Risiko für die Reparaturanfälligkeit der Altanlage steigt – auch diese potenziellen Kosten sollten in eine Kalkulation mit einfließen. Wieviel CO2 der Umwelt erspart werden kann, sollte ein weiteres Kriterium für die Erneuerung sein.
Wann sich ein Austausch lohnt
Ob sich generell ein Austausch lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn hier spielen viele Faktoren eine Rolle: zum Beispiel das Alter der Anlage, der Verbrauch, die laufenden Kosten und der Energieträger. Experten sagen, dass sich die Anschaffung einer neuen Heizung häufig rentiert, oft lohnt es sich bereits nach 10 bis 15 Jahren. Ob sich eine Modernisierung im Einzelfall lohnt, klärt unter anderem eine Vergleichsrechnung: Wie teuer ist eine Neuanschaffung im Vergleich mit den Brennstoffkosten der Altanlage? Einsparungen von mehreren hundert Euro im Jahr an Brennstoffkosten sind nach einer Sanierung keine Seltenheit.
Die Kosten für eine neue Heizungsanlage sind wiederum sehr vom Typ abhängig und was bei der Modernisierung letztendlich getauscht werden muss. Ein Eins-zu-eins-Tausch ist ab ca. 5.000 Euro zu haben, bei einem Wechsel des Energieträgers, z. B. von Öl auf Gas oder Pellets, wird es teurer. Die meisten Heizungen in Deutschland werden heute mit Öl oder mit Gas versorgt. Oft wollen die Betreiber bei diesen Energieträgern bleiben und dennoch Heizkosten einsparen. Die früher üblichen Konstanttemperaturkessel sind heute unwirtschaftlich. Sie arbeiten mit kontinuierlich hohen Temperaturen, was zur einer hohen Wärmeabstrahlung und hohen Abgastemperaturen führt. Verluste und hoher Brennstoffbedarf sind die Folge. Nachfolger dieser Technik sind Niedertemperaturkessel. Sie liefern bereits bessere Ergebnisse, die aber auch noch ausbaufähig sind. Erste Wahl sind heute sogenannte Brennwertheizungen. Die moderne Brennwerttechnik nutzt den Brennstoff besonders effizient aus und arbeitet damit am wirtschaftlichsten. Alternativ gibt es moderne und klimafreundliche Heiztechniken wie die Fernwärme, die in Düsseldorf sehr beliebt ist.
Für welche Technik Sie sich auch entscheiden: Ein Heizungsfachbetrieb sollte eine der ersten Anlaufstellen bei einer möglichen Sanierung sein. Die Fachleute beraten und rechnen mit Ihnen geplante Maßnahmen durch. Sinnvoll ist es zudem, zu vergleichen und sich Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen. Auch die Energieberatung der Stadtwerke Düsseldorf sind ein geeigneter Ansprechpartner, der Sie unabhängig und herstellerneutral rund um die Heizungssanierung berät – unsere Angebote für die energetische Sanierung sind speziell auf Hauseigentümer zugeschnitten. Auch ein allgemeiner Heizungscheck inklusive Beratung vor Ort ist für 80 Euro im Düsseldorfer Stadtgebiet möglich.
Ablauf einer Heizungserneuerung
Planung ist das halbe Leben. Auch bei der Heizungserneuerung. Denn im Rahmen der Modernisierung sind gerade im Vorfeld einige Planungsschritte zu beachten, damit am Ende auch das gewünschte Ergebnis steht – eine optimal arbeitende Heizung. Im Wesentlichen gelten bei der Heizungserneuerung drei Punkte: Planung, Umsetzung, Kontrolle. Am Anfang steht daher, wie im Punkt Neue Heizung bereits beschrieben, die Bestandsaufnahme. Dazu kontaktieren Sie einen Heizungsfachbetrieb. Der Heizungsbauer Ihres Vertrauens ist in der Regel ein guter erster Ansprechpartner. Wenn Sie noch einen Handwerksbetrieb suchen, sollten Sie auf Qualität und Kompetenz setzen. Seriöse Heizungsbauer beraten transparent, herstellerunabhängig und mit fairen Kosten. Sie arbeiten nach gängigen Verordnungen und Richtlinien. Achten Sie darauf, dass der Betrieb zumindest in der örtlichen Handwerkskammer oder Innung Sanitär Heizung Klima (SHK) als Meisterbetrieb eingetragen ist. Weitere Anhaltspunkte sind Qualitäts- und Prüfsiegel und wie lange das Unternehmen schon im Markt tätig ist. Aber auch persönliche Empfehlungen und Erfahrungen von Dritten können wichtige Informationsquellen sein.
Ein Vergleichsangebot eines anderen Heizungsfachbetriebs kann sich ebenfalls rechnen. Nach Abschluss der Arbeiten ist eine Fachunternehmerbescheinigung vom ausführenden Handwerker an den Auftraggeber auszuhändigen. In dieser wird die fach- und sachgerechte Ausführung des Gewerks bescheinigt.
Ist der richtige Betrieb gefunden, geht es an die Analyse des Ist-Zustands. Zuerst untersucht der beauftragte Heizungsfachmann bei Ihnen vor Ort die Anlage: Auf dem Prüfstand stehen zum Beispiel Alter, Technik, Energieträger, Effizienz und vieles mehr – im Prinzip das gesamte Heizungssystem. Dazu kommt die Einschätzung der Gebäudehülle, denn über Bauschäden kann die wertvolle Wärme leicht wieder verloren gehen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Energieberatung vor Ort hilfreich, wie sie die Stadtwerke Düsseldorf anbieten – auf Wunsch mit einer Thermografie. Grundsätzlich sollten alle Wärmeerzeuger, die mit fossilen Brennstoffen versorgt werden, und älter als 12 Jahre sind, einer energie- und wirtschaftlichen Bilanzierung (Wirkungsgrad-Berechnung) unterzogen werden. Im Anschluss erstellt der Heizungsfachbetrieb einen individuellen Sanierungsfahrplan mit neuer Heizungsart und Kosten. Dazu kann ferner die Einbindung Erneuerbarer Energien gehören.
Klären Sie auch, wer sich um die Entsorgung der Altanlage kümmert. Am Ende sollte ein schriftlicher Vertrag über alle Leistungen, Kosten, Zahlungsmodalitäten, Termine und Gewährleistungen stehen, um späteren Unklarheiten vorzubeugen. Fragen Sie nach Fördermöglichkeiten und Finanzierungsmodellen wie Contracting-Lösungen. In diesem Zusammenhang können Sie sich auch an unsere Energieberatung wenden. Die Experten geben gerne Auskunft über Fördertöpfe und erklären Ihnen auf Wunsch unsere beliebte Contracting-Lösung HEIZUNG inklusive).
Was für eine Heizung neu installiert wird, hängt unter anderem vom Energiebedarf (siehe Energieausweis), der Anzahl der Bewohner und Nutzungszeiten ab. Grundsätzlich ist bei Bestandgebäuden Erdgas-Brennwerttechnik, wenn möglich Fernwärme, die Mindestanforderung für einen energetischen und wirtschaftlichen Betrieb. Pelletkessel sind auch möglich, aber gesamtwirtschaftlich betrachtet in der Regel etwas teurer als Gas-Brennwert. Im Neubau, vor allem in Verbindung mit Flächenheizung oder größer ausgelegten Heizflächen, sind auch Wärmepumpen attraktiv.
Haben Sie sich für eine Heizung entschieden, geht es an die Umsetzung. Legen Sie einen genauen Baubeginn und den Bauzeitraum fest. Es hat sich bewährt, einen Heizungswechsel durchzuführen, wenn diese nicht in Gebrauch ist – beispielsweise im Sommer. Mit kurzfristigen Einschränkungen beim Warmwasser, zum Beispiel fürs Duschen, ist natürlich dennoch zu rechnen. Je nach Umfang dauert der Umbau des Heizungssystems nur wenige Tage. Manchmal sind Arbeiten sogar nur an einem Tag geschafft. Zum Wechsel gehören unter anderem der Ausbau des alten Heizkessels und der Einbau der neuen Anlage, inklusive Zubehör und Anschlüssen. In der Regel können die Rohrleitungen im Haus und die Heizkörper problemlos weiter verwendet wer-den. Allerdings sollte im Rahmen der Sanierung ein Augenmerk auf das gesamte Heizsystem im Gebäude und auf die Bausubstanz gelegt werden, um die Effizienz zu erhöhen. Zu empfehlen sind beispielsweise gedämmte Rohrleitungen und korrekt angebrachte Außentemperaturfühler.
Ist die Heizung eingebaut, geht es an die Funktionskontrolle. Dazu gehört zuallererst ein sogenannter hydraulischer Abgleich. Hier stellt der Fachmann das Heizsystem richtig ein, damit alle Heizkörper gleichmäßig warm werden. Gemäß VOB/C (Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen) – DIN 18380 ist der hydraulische Abgleich Pflicht. Achten Sie darauf, dass der hydraulische Abgleich schon im Auftrag als Kostenstelle aufgelistet ist, und nicht erst im Nachhinein als zusätzliche Leistung in Rechnung gestellt wird. Die Förderung des hydraulischen Abgleichs durch BAFA oder die Stadt Düsseldorf ist möglich. Sie muss im Vorfeld beantragt werden.
Prüfen auch Sie im Nachgang alle Arbeiten auf Funktion sowie Dichtheit und nehmen Sie die verbauten Teile in Augenschein. Lassen Sie sich zum Schluss alle durchgeführten Arbeiten, die Messdaten, den hydraulischen Abgleich sowie alle relevanten Leistungen in einer schriftlichen Dokumentation vom ausführenden Betrieb bescheinigen. Idealerweise vereinbaren Sie auch direkt die künftige Wartungsmodalitäten, damit das System immer optimal arbeitet.
Vorteile einer Heizungserneuerung:
Kostenersparnis
Geringerer Verbrauch = Weniger Energiekosten
Geringere Betriebskosten durch effizientere Arbeitsweise (z.B. weniger Stromkosten durch moderne Pumpen)
Reparaturanfälligkeit sinkt
Schonung der Umwelt
Weniger CO2-Ausstoß
Reduktion des Feinstaubausstoßes
Einsatz von Erneuerbaren Energien möglich
Steigerung des Wohnkomforts:
Zuverlässige und schnelle Wärme
Neue Technik bietet zusätzliche Funktionen und Regelmöglichkeiten
Alte Öllagerräume können neu genutzt werden
Nutzen Sie die Gelegenheit zur Veränderung:
Wechseln Sie den Energieträger, nutzen Sie Erneuerbare Energien, oder lassen Sie sich an das Fernwärmenetz anschließen
Durch den Einsatz der neuesten Technik verringern Sie Wärmeverluste
Lassen Sie einen hydraulischen Abgleich durchführen
Prüfen Sie eine Veränderung der Warmwassererzeugung oder auch einen Umbau der Heizkörper
Denken Sie über den Umbau von dezentraler auf zentrale Heizung und Warmwasserbereitung nach
Wärmeverluste an ungedämmten Rohrleitungen im nicht beheizten Bereich können bis zu 25 % des Heizwärmebedarfs ausmachen
Dämmung der Rohrleitung verringert Wärmeverluste an ungedämmten Rohrleitungen um bis zu 85 %
Prüfen Sie auch die Sanierung der Gebäudehülle, z. B. Dach, Außenwand, Kellerdecke oder Fenster
Der Umstieg auf kleinere Heizungsanlage kann sich lohnen. In der Regel sind diese überdimensioniert, besonders wenn in der Zwischenzeit saniert wurde (z.B. Einbau neuer Fenster)
Gut zu wissen: Praktische Tipps rund um Ihre Heizung und den Heizungswechsel:
Für Notfälle: Eine Heizung fällt immer zum ungünstigsten Zeitpunkt aus. Und da ist guter Rat bekanntlich teuer. Wenn eine Heizung defekt ist, muss es schnell gehen. Um dieser Notsituation vorzubeugen, sollten Sie sich frühzeitig um einen Fachbetrieb kümmern, den Sie im Fall der Fälle direkt kontaktieren können.
Regelmäßige Wartung: Lassen Sie Ihre Heizung regelmäßig durch einen Fachbetrieb warten, das verlängert die Lebenszeit der Anlage.
Heizungstausch planen: Neue Heizungen arbeiten sparsamer und verlässlicher als alte. Ein Heizungstausch lohnt sich häufig: Die Vorlaufzeit für den Heizungswechsel dauert durch einen Fachbetrieb in der Regel einige Wochen. Die Montage ist innerhalb weniger Tage erledigt.
Rechtliche Vorgaben: Beachten Sie die Nachrüst- und Austauschpflicht der EnEV
Förderung: Vor Erneuerung zuerst über Fördermittel informieren und im Vorfeld eine Zusage einholen
Heizlast vom Fachmann (Handwerker oder Energieberater) berechnen lassen
Größe nach Verbrauch: Anlage richtig dimensionieren
Fernwärme als Alternative: Prüfen Sie, ob eventuell ein Wechsel auf Düsseldorfer Fernwärme für Sie in Frage kommt. Einige der Vorteile sind: kein Brennstoff im Haus, keine Emissionen, kein Schornstein und kaum Wartungsaufwand.
Umbau der Warmwasserversorgung: Eine zentrale Versorgung über die Heizanlange ist in fast allen Fällen günstiger als dezentrale Lösungen
Nachfrage beim Heizungsbauer: Gibt es eine Garantieverlängerung oder einen Wartungs-/Servicevertrag?
Sparen bei Geräten: Ist der Bezug der Technik über Handwerker oder direkt beim Hersteller möglich? Hinweise auf Unterschiede bei der Wartung beachten.
Steuerung über die App: Nahezu alle Hersteller bieten inzwischen eine Heizung mit App an. So können Sie bequem über Ihr Smartphone die Heizanlage steuern und Ihr Fachhandwerker erhält bei einem Problem sofort eine Benachrichtigung. Zwei Vorteile auf einmal für Sie
Weitere Infos gibt Ihnen gerne unsere Energieberatung Gebäude.
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Montag bis Freitag: 9 – 15 Uhr unter (0211) 821 2121
oder per E-Mail: energieberatung@swd-ag.de