Die wichtigsten Energiespar-Tipps
Sie helfen uns, unseren Alltag so komfortabel wie möglich zu gestalten: Haushaltsgeräte. Sind sie allerdings veraltet, im ständigen Stand-by-Betrieb oder werden nicht optimal genutzt, können sie zu großen Stromverbrauchern werden. Allein in der Küche wird bis zu einem Drittel des gesamten Haushaltsstroms verbraucht. Folgende Tipps unterstützen beim effizienten Einsatz der Geräte.
„Zu jedem Topf der passende Deckel“. Was als schöne Redensart daher kommt, ist auch ein guter Energiespar-Tipp: Denn schließt der Deckel gut ab, wird der Topfinhalt schneller erhitzt und gegart. Die Topfgröße sollte zudem nicht nur genau auf die Herdplatte passen, sondern auch der Kochgutmenge entsprechen. Das spart fünf bis zehn Prozent Energie. Achten Sie auch darauf, Kochgeschirr mit ebenem Boden zu verwenden.
Garen Sie Gemüse und Kartoffeln mit möglichst wenig Wasser.
Anders als Gas- und Induktionsherde, bleiben Elektroherde mit Kochplatten oder Ceranfeld noch einige Zeit nach dem Abschalten warm. Diese Restwärme kann genutzt werden, indem man den Herd schon kurz vor dem Garpunkt ausschaltet. Das spart 10 bis 15 Prozent Energie.
Bei kleinen Mengen oder zum Aufwärmen von Speisen die Mikrowelle benutzen.
Bei Gerichten mit über 20 Minuten Gardauer den Schnellkochtopf einsetzen; er spart bis zu 50 Prozent Zeit und circa 30 Prozent Strom.
Wasserkocher statt Herdplatte nutzen: Ein elektrischer Wasserkocher erhitzt Wasser deutlich effizienter als ein Topf auf dem E-Herd. Gut 30 bis 50 Prozent Strom können so gespart werden. Es macht daher ebenfalls Sinn, beispielsweise Nudelwasser zuvor im Wasserkocher, statt auf der elektrischen Herdplatte zum Kochen zu bringen.
Für Sauberkeit sorgen: Verdreckte Kochplatten und Topfböden leiten weniger Wärme – und verbrauchen daher mehr Energie.
„Tür zu, es zieht“ gilt vor allem für den Backofen. Wer die Backofentür während der Garzeit häufig öffnet, sorgt dafür, dass der Ofen heruntergekühlt wird und nachheizen muss.
Viele Gerichte gelingen auch ohne Vorheizphase. Zwar verlängert sich die Garzeit etwas, aber dafür verbraucht der Ofen bis zu 20 Prozent weniger Energie.
Im Backofen nur Braten ab zwei Kilogramm Gewicht garen, ansonsten im Bratentopf.
Bei langen Backzeiten Backofen zehn Minuten vor Ende der Backdauer abschalten und Nachwärme nutzen.
Wer beispielsweise zwei oder drei Tiefkühlgerichte im Backofen garen möchte, sollte das Umluftprogramm wählen und alle Gerichte gleichzeitig, statt nacheinander backen.
Kochen mit dem Gasherd bringt viele Vorteile mit sich: Profi-Köche schätzen ihn vor allem, weil er punktgenaues Garen ermöglicht. Er wird sofort heiß und nach dem Ausschalten verschwendet er keinerlei Nachwärme. Dadurch hilft er, Energiekosten zu reduzieren.
Kühlschränke und Gefriertruhen gehören zu den Haushaltsgeräten mit dem höchsten Energieverbrauch. Gleichzeitig bieten sie aber auch viel Einsparpotenzial – wenn folgende Tipps beachtet werden:
Überlegen Sie sich bereits bei der Anschaffung, welche Gerätegröße für Ihren Haushalt passend ist. Mit überdimensionierten Kühl- und Gefriergeräten, deren Raum Sie nicht ausnutzen, verbrauchen Sie zu viel Energie. Als Richtwert gelten 120 Liter für einen Ein-Personen-Haushalt, für jede weitere Person rechnet man 60 Liter dazu.
Kühl- und Gefriergeräte sollten an einen möglichst kühlen und vor der Sonne geschützten Platz aufgestellt werden. Je höher die Umgebungstemperatur, desto höher der Stromverbrauch. Es gilt: Mit jedem Grad Celsius weniger Raumtemperatur spart man bis zu sechs Prozent Strom bei Kühlgeräten und bis zu drei Prozent bei Gefriergeräten.
Darüber hinaus lohnt es sich, die Kühlschranktemperatur der aktuellen Situation anzupassen: Ist der Kühlschrank kaum gefüllt und die Außentemperatur niedrig, kann die Leistung des Kühlschranks heruntergeregelt werden.
Das Gefrierfach regelmäßig abtauen.
Eine Temperatur von circa +7°C im Kühlschrank und -18°C im Gefriergerät reicht aus, um Lebensmittel frisch zu halten.
Keine heißen oder warmen Speisen in den Kühlschrank bzw. das Gefriergerät stellen. Erst auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Bei Stand- und Unterbaugeräten die Lüftungsgitter frei und sauber halten.
Kühlgeräte, besonders freistehende, mit dem richtigen Abstand zur Wand aufstellen.
Da Waschmaschinen viel Wasser und für hohe Waschtemperaturen auch ordentlich Strom brauchen, kann hier mit kleinen Veränderungen der Waschgewohnheiten viel bewirkt werden.
Ist ein Warmwasseranschluss in der Wohnung vorhanden, macht es Sinn, die Waschmaschine daran anzuschließen und direkt mit Warmwasser zu versorgen. So benötigt die Maschine weniger Strom zum Erhitzen des Waschwassers. Noch nachhaltiger sind Haushalte, die sich über Solarthermie mit Warmwasser versorgen und so auch ihre Waschmaschine mit solar aufbereitetem Wasser beschicken können.
Die Waschmaschine sollte immer voll beladen sein.
Moderne Waschmaschinen und gute Waschmittel machen die Vorwäsche in der Regel überflüssig. Wer auf den Vorwaschgang verzichtet, spart bis zu 30 Prozent Strom.
Ähnlich verhält es sich mit der Kochwäsche: Der 60°C-Waschgang und bleichehaltiges Waschmittel (Vollwaschmittel) reichen aus, um Textilien von Bakterien, Keimen und Vieren zu befreien. Eine Waschtemperatur von 60°C statt 95°C halbiert den Stromverbrauch.
Energiespar- oder Ecoprogramme reduzieren den Energieverbrauch pro Waschgang um bis zu 20 Prozent. Kurzprogramme unbedingt meiden, da sie den Stromverbrauch erhöhen.
Um im Anschluss an den Waschgang lange Laufzeiten des Trockners zu vermeiden, sollte die Wäsche gut geschleudert werden. Mit 1.200 Umdrehungen pro Minute geschleuderte Wäsche verbraucht beim Trocknen rund ein Viertel weniger Strom als Wäsche, die mit 800 Touren entwässert wurde.
Wenn möglich, die Wäsche auch mal lufttrocknen lassen – allerdings nicht in der Wohnung, da die Feuchtigkeit der Wäsche Schimmelbildung begünstigt.
Das Spülen mit modernen Geschirrspülern ist wesentlich sparsamer als das Spülen mit der Hand. Zum einen benötigen sie deutlich weniger Wasser (im Schnitt 14 statt 40 Liter beim Handspülen) und zum anderen verbrauchen sie durchschnittlich weniger Strom. Da die meiste Energie zum Aufheizen des Spülwassers benötigt wird, kann sich ein direkter Anschluss an die Warmwasserleitung lohnen. Weiterhin gilt:
Die Maschine immer voll beladen.
Die groben Essensreste direkt in den Restmüll geben, anstatt das Geschirr zuvor mit warmem Wasser abzuspülen.
Wenn das Geschirr nur wenig verschmutzt ist, reicht das Spar- bzw. Ecoprogramm zur Reinigung aus. So reduzieren Sie den Stromverbrauch noch einmal um etwa 20 Prozent.
Elektrogeräte verbrauchen im Stand-by-Betrieb weiterhin Strom, auch wenn sie nicht mehr laufen. Das betrifft die Stereoanlage ebenso wie den Fernseher oder den Drucker. Jedes Gerät, das leuchtet oder warm wird, verbraucht ebenfalls kontinuierlich Strom. Das kann das Display der Mikrowelle sein, die Digitaluhr am Herd, das kleine Lämpchen am DVD-Player und auch die Ladeanzeige am Handy. Experten der Verbraucherzentrale schätzen, dass allein ungenutzte Unterhaltungselektronik einen Haushalt rund 80 Euro im Jahr kostet. Es lohnt sich also, den eigenen Umgang mit den folgenden Geräten einmal kritisch zu betrachten und gegebenenfalls aktiv zu werden:
Richtiges Einsparpotenzial lauert in WLAN-Routern. Gerade sie sind es, die häufig aus der Betrachtung fallen. Es lohnt sich, zumindest den Router vor dem Verlassen der Wohnung und nachts auszuschalten.
Nach dem Aufladen von Handy, Notebook, Tablet und Co. sollte nicht nur das Gerät vom Kabel, sondern auch das Kabel von der Stromversorgung getrennt werden.
Abschaltbare Steckdosen und Steckdosenleisten bieten die Möglichkeit Geräte per Kippschalter komfortabel und komplett vom Strom zu trennen. Besonders sinnvoll ist diese Methode bei Computer-Peripheriegeräten: z. B. Drucker, Lautsprecher oder externe Festplatten lassen sich so auf einmal aus- und anschalten.
Kaffee-Vollautomaten, also Großgeräte inklusive Dampferzeugung, Milchaufschäumer usw., sind ebenfalls Stromfresser, wenn sie im Dauerbetrieb laufen. Wer sich einen solchen Vollautomaten anschaffen möchte, sollte besser von vornherein auf ein energieeffizientes Gerät mit Stromsparmodus und automatischer Abschaltfunktion setzen.
Das Energielabel und die entsprechenden Effizienzklassen helfen dabei, den Verbrauch von Geräten schon vorm Kauf zu beurteilen.
Das EU-Effizienzlabel – Vorsicht ist besser als Nachsicht
Moderne Haushaltsgeräte sind in der Regel deutlich sparsamer im Verbrauch als ihre veralteten Vorgänger. Es kann sich im Einzelfall lohnen, insbesondere bei sogenannten „Dauerläufern“ wie Kühl- und Gefriergeräten, ein noch funktionsfähiges Altgerät gegen ein neues auszutauschen. Bei der Anschaffung sollte auf das EU-Energielabel geachtet werden. Es stellt auf einen Blick heraus, wie energieeffizient die Arbeitsweise von Waschmaschinen, Backöfen, Geschirrspülern, Kühl- und Gefrierschränken, Trocknern und Backöfen ist. Sparsame Geräte werden mit A+ gekennzeichnet. Viele Haushaltsgeräte werden mit A++ oder sogar A+++ ausgezeichnet.
Messgerät kostenlos ausleihen
Das Problem bei vielen Elektroprodukten ist, dass man ihnen ihren Verbrauch nicht ansieht. Selbst Geräte, die vermeintlich aus sind, können weiterhin Strom ziehen. Ein handelsübliches Strommessgerät kann hier helfen: Es wird einfach zwischen Steckdose und Elektrogerät gesteckt. Über ein Display zeigt es dann den Stromverbrauch sowie – je nach Ausführung – auch direkt die entsprechenden Stromkosten an. Die Energieberatung verleiht auch Strommessgeräte gratis an Stadtwerke-Kunden. Es sind immer ausreichend Geräte vorhanden, eine Reservierung ist nicht nötig! Auf Wunsch werten die Experten anschließend mit Ihnen gemeinsam die Messergebnisse aus.
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