Gaspreisentwicklung erfordert Sparmaßnahmen
Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen und politischen Lage steigen die Gaspreise aktuell deutlich an, was sich auch in den Kosten für die Verbraucher widerspiegelt. Da viele Haushalte in Deutschland Gas fürs Heizen, Kochen und für die Warmwasserbereitung nutzen, ist es besonders sinnvoll, sich mit den Einsparpotenzialen auseinanderzusetzen und aktiv den Gasverbrauch zu senken. Jede und jeder kann einen Beitrag zur Sicherung der Gasversorgung und effizienten Nutzung im Sinne der Umwelt leisten. Im Folgenden erhalten Sie nützliche Tipps, mit denen Sie Gas sparen und Ihre Kosten reduzieren.
Voraussetzung fürs Sparen von Gas: Einsparpotenziale erkennen
In erster Linie ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem konkreten Gasverbrauch und den damit zusammenhängenden Kosten vertraut machen. Nur so können Sie tatsächliche Potenziale ergründen und entsprechend effektive Maßnahmen zum Gassparen umsetzen. Berechnen Sie dafür beispielsweise Ihren Energieverbrauch der Gasheizung, indem Sie Ihren Gaszähler in regelmäßigen Abständen ablesen und den Zählerstand notieren. Beachten Sie dabei, dass die Angabe des Zählerstandes beim Gaszähler in Kubikmetern angegeben wird. Bevor Sie Ihren tatsächlichen Verbrauch ermitteln, müssen Sie den Verbrauch zunächst in Kilowattstunden umrechnen. Hierzu dient folgende Formel:
Gasverbrauch Kubikmeter (m³) x 10 = Gasverbrauch in kWh.
Um die Kosten zu ermitteln, multiplizieren Sie Ihren Gasverbrauch mit dem Preis pro kWh. Diesen finden Sie auf der letzten Jahresrechnung zusammen mit dem aktuellen Grundpreis. Letzteren addieren Sie zu dem Ergebnis noch hinzu und erhalten Ihre Gaskosten pro Jahr.
Alternativ können Sie auch den Energiekennwert berechnen, der z. B. auf Energieausweisen ausgewiesen wird.
Hierzu dividieren Sie den Gasverbrauch in kWh durch Ihre Wohnfläche. So erhalten Sie den durchschnittlichen Jahresverbrauch in kWh/m².
Tipps zum Gassparen mit der Heizung
Der größte Teil der Energie verbraucht ein Haushalt in Deutschland zum Heizen und dies geschieht in mehr als der Hälfte aller Haushalte mit Gas. Also liegt genau hier das meiste Einsparpotenzial. Durch folgende Tipps erfahren Sie, mit welchen einfachen Änderungen in Ihrem Heizverhalten Sie künftig Energie und somit in vielen Fällen auch Gas einsparen können.
Temperieren Sie Ihre Räume bedarfsgerecht, indem Sie das Thermostatventil Ihrer Heizung korrekt einstellen. Die Skala des Temperaturreglers reicht in der Regel von * (Frostschutz bzw. 6 Grad) bis zur Stufe 5 (bis zu 28 Grad). Achten Sie dabei darauf, die Raumtemperatur nie höher einzustellen als erforderlich. Mit jedem Grad weniger reduzieren Sie Ihren Verbrauch um etwa 6 Prozent. Die Temperatur sollte jedoch nie 16 Grad unterschreiten, da sich sonst Schimmel an den Wänden bilden kann. Um sich die Temperaturregulierung zu erleichtern, gerade auch bei Abwesenheiten tagsüber, sind programmierbare Thermostatventile ideal.
Wichtig beim Heizen: Schließen Sie die Türen zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen. Dies gilt auch im Sommer für die Nutzung einer Klimaanlage. Besonders über Flure und Treppenhäuser entweicht viel Wärme.
Darüber hinaus kommt es darauf an, dass Sie wissen, wie Sie die Räume Ihrer Wohnung richtig lüften . Grundsätzlich empfiehlt es sich kurz und stoßweise die Fenster zu öffnen. Gerade das Querlüften erweist sich als äußerst effektiv, wenn Sie die Raumluft schnell und wirksam austauschen möchten – damit sparen Sie jede Menge Energie. Beim Querlüften bleiben die Türen offen. Nur wenn es sich um Räume handelt, die mit Nässe in Verbindung stehen (z. B. das Bad), sind die Türen zu schließen, damit sich die Feuchtigkeit nicht auf andere Räumlichkeiten verteilt. Die Heizung sollten Sie während des Lüftens ausschalten.
Wird der Heizkörper nicht mehr richtig warm oder gibt er gluckernde Geräusche von sich, ist meist Luft im Spiel. Daher ist es wichtig, dass Sie die Heizung regelmäßig vor der jährlichen Heizperiode mit einem Entlüftungsschlüssel entlüften. Auf diese Weise lassen Sie die Luft unkompliziert aus dem Heizkörper ab.
Weitere Sparpotenziale liegen in den Zeitsteuerungen der Heizungsanlagen. Stellen Sie die Zeiten mit reduziertem Wärmebedarf ein, wie es zu Ihrem Lebensrhythmus passt.
Grundsätzlich empfiehlt sich eine Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizung reduziert wird. Eine Tagesabsenkung macht Sinn, wenn Sie längere Zeit am Tag abwesend sind, also beispielsweise die Wohnung während der Arbeitszeit verlassen.
Moderne Systeme ermöglichen es Ihnen sogar, Wochenprogramme zu erstellen, mit denen Sie Ihr ganz persönliches Heizprofil für jeden einzelnen Werktag und die Wochenendtage anlegen.
Gas sparen mit Warmwasser
Ein hoher Warmwasserverbrauch lässt den Energieverbrauch in die Höhe schnellen. Durchschnittlich gehen 15 Prozent des Energieverbrauches der Haushalte zur Warmwasserbereitung drauf. Insbesondere das regelmäßige Duschen kann hier höhere Kosten verursachen – nicht jedoch mit folgenden Spartipps:
Senken Sie die Duschzeit täglich um drei Minuten. Damit sparen Sie beispielsweise bei einem 3-Personen-Haushalt pro Jahr etwa 150 Euro Energiekosten.
Für kurze Leistungswege gilt: Schließen Sie den Geschirrspüler und die Waschmaschine an die Warmwasserversorgung an, reduzieren Sie die Kosten um etwa 20 Prozent.
Duschen Sie mit etwas kälteren Temperaturen: Stellen Sie die Temperatur um drei Grad kühler ein als sonst, sparen Sie in etwa 10 Prozent der Energie.
Setzen Sie Sparduschköpfe ein: Diese Duschköpfe mischen mehr Luft in den Wasserstrahl, weshalb er voller erscheint, obwohl Sie um die 50 Prozent des Wasserverbrauches einsparen. Während normale Duschköpfe eine Durchflussmenge von etwa 10 Litern pro Minute erlauben, sind es bei der sparsamen Variante nur noch 6 bis 8 Liter.
Kombinieren Sie diese Maßnahmen, sparen Sie bereits eine große Menge an Energie. Um das Warmwasser künftig noch effektiver einzusetzen, befolgen Sie am besten weitere Energiespartipps für den Umgang mit Warmwasser: Von den Gerätschaften im Bad bis hin zu der Vorgehensweise bei der Nutzung dieser – wir bringen Licht ins Dunkle und erklären Ihnen, wie Sie mit Warmwasser Energie sparen.
Energiespartipps: Gas sparen in der Küche
Möchten Sie in der Küche effektiv Gas sparen, ist ein kombinierter Gasherd mit einem Gaskochfeld und einem Elektro-Umluftbackofen die ideale und zudem kostengünstigste Wahl. Darüber hinaus ist auch das richtige Verhalten beim Kochen ausschlaggebend dafür, wie viel Gas bzw. Energie Sie einsparen.
So empfiehlt es sich, Töpfe immer möglichst komplett auf die Herdplatte zu stellen. Konkret bedeutet das: Nutzen Sie keinen zu kleinen Topf für eine große Herdplatte – und umgekehrt.
Bedecken Sie die Töpfe dann noch mit einem Deckel, geht weniger Hitze und somit Energie verloren.
Häufige Fragen zum Gas
Mit einem durchschnittlichen Energieverbrauch von 65 Prozent in deutschen Haushalten entfällt mit Abstand der größte Anteil auf die Heizung.
Warmwasser hat dazu einen Anteil von 20 %.
Bei einer Gasheizung mit Warmwasserbereitung entfallen somit rund 80% des Energieverbrauchs eines Haushaltes auf den Energieträger Gas und die restlichen 20% auf Strom.
Das Gas-Volumen wird in m³ festgehalten. Die Zahl allein gibt jedoch noch nicht genau die tatsächliche Energiemenge aus, die im Gas enthalten ist. Um der Energiemenge im Gas sprechen zu können, muss das Volumen erst in kWh umgerechnet werden.
Bioerdgas ist deutlich klimaschonender als herkömmliches Erdgas. Es wird aus nachwachsenden Rohstoffen, wie beispielsweise Gras oder Mais hergestellt und durch einen Veredelungsprozess gewonnen. Grundsätzlich hat Bioerdgas die gleichen Qualitätsmerkmale wie Erdgas, nur ermöglicht es eine nahezu neutrale Treibhausgasbilanz.
Haben Sie Fragen? Wir beraten - Sie sparen
Energie schlau einsetzen, Energieeffizienz steigern, innovative Techniken anwenden. Informieren Sie sich jetzt über unsere Angebote der Energieberatung. Unsere Energieberatung ist telefonisch für Sie erreichbar:
Montag bis Freitag: 9 – 15 Uhr unter (0211) 821 2121
oder per E-Mail: energieberatung@swd-ag.de