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Kühles Wohnzimmer mit Pflanzen und hellen Vorhängen.

Der Hitze entfliehen: So kühlen Sie Ihre Zimmer ohne Klimaanlage

Verlässliche Tipps zum Kühlen der Räume Ihrer Wohnung im Überblick.


Brennt die Sonne im Sommer förmlich vom Himmel, ist eine Abkühlung erforderlich. Wer gerade nicht im Urlaub ist oder einen See in der Nähe hat, der überlegt sich wohl, wie es möglich ist, die Zimmer ohne Klimaanlage zu kühlen. Wir verraten es Ihnen: Mit unseren Tipps gelingt es Ihnen, die eigenen vier Wände ohne zusätzliches Kühlsystem auf eine angenehm kühle Temperatur zu bringen.

Die meisten Menschen freuen sich über Sonnenschein und Sommerwetter – bis zu einem gewissen Punkt. Erreichen die Temperaturen tropische Höhen, fallen alltägliche Aufgaben zunehmend schwer. Das liegt daran, dass das Gehirn bei Hitze Schwerstarbeit leistet. Es ist damit beschäftigt, die Körpertemperatur zu regulieren und konstant auf 37 °C zu halten. Für alle anderen Aufgaben ist somit weniger Energie verfügbar.

Besonders im Schlafzimmer wird die Wärme zur Qual, denn in überhitzten Räumen ist kein erholsamer Schlaf möglich. Die Wohnung braucht mehrere kühle Tage und Nächte, um sich der plagenden Wärme zu entledigen, da der Großteil der Wärme von den Wänden gespeichert und erst nach und nach wieder abgegeben werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Sommer in unseren Breitengraden tendenziell immer wärmer werden. Das haben die vergangenen Jahre gezeigt, in denen Hitzerekorde aufgestellt wurden. Gerade in Räumen mit nicht verschatteten Fenstern oder unter ungedämmten Dächern kann es dann schier unerträglich heiß werden.

Umso wichtiger ist es, die Wärme nicht ungewünscht ins Haus zu lassen und die Zimmer zum passenden Zeitpunkt ausgiebig und nachhaltig zu kühlen. Für letzteres ist eine Klimaanlage zwar eine effektive Methode, dafür verbraucht sie aber auch viel Strom. Der zusätzliche Energieverbrauch sorgt perspektivisch für noch höhere Temperaturen. Ein Teufelskreis entsteht. Um ihn zu durchbrechen sind klimaschonende Alternativen erforderlich.

Zimmer kühlen ohne Klimaanlage
Kühles Wohnzimmer mit Pflanzen und hellen Vorhängen © Josep Gutierrez via Getty Images

Zimmer kühlen ohne Klimaanlage – 8 wertvolle Tipps

Sommer, Sonne, Sonnenschein – das sorgt meist für gute Laune, aber auch gerne für Hitze in der Wohnung. Steigen die Temperaturen stetig an, lassen sich die Zimmer auch abends nicht mehr abkühlen. Mit den folgenden Tipps ergreifen Sie die richtigen Maßnahmen, um die Hitze draußen zu halten und sorgen nachhaltig für eine angenehme Raumtemperatur.

Tipp 1: Richtig Lüften

Schließen Sie tagsüber alle Fenster und stellen Sie diese nicht auf Kippstellung – auch wenn die Versuchung groß ist, um so für einen frischen Luftzug zu sorgen. Doch der Effekt ist nur von kurzer Dauer. Denn die Wärme gelangt am schnellsten und ehesten durch die Fenster in die Wohnung. Nutzen Sie daher die natürliche Abkühlung am frühen Morgen und späten Abend zum effektiven Kühlen.

Wenn die Temperaturen noch mild sind oder schon wieder angenehmere Werte erreicht haben, machen Sie gleich alle Fenster auf, um möglichst viel Durchzug zu erhalten – und lüften ordentlich durch. Als Daumenwert gilt hier, dass gelüftet werden kann, wenn es draußen kühler als drinnen ist. An sehr heißen Tagen empfiehlt es sich die Fenster über Nacht offen oder zumindest auf Kippstellung zu lassen, damit die Wohnung besser abkühlen kann. Denken Sie dabei auch an Fliegengitter, um Mücken fernzuhalten, und achten Sie bitte darauf, ob Gewitter gemeldet sind. Schließen Sie in diesem Fall rechtzeitig alle Fenster.

Ganzjährig richtig lüften

Die richtige Lüftungsstrategie sorgt für ein gesundes und angenehmes Raumklima – im Sommer wie auch im Winter. Wie Sie Ihr Lüftungsverhalten an die Jahreszeiten anpassen, erklären wir Ihnen in unserem Beitrag.

Zum richtigen Lüften

Tipp 2: Räume abdunkeln

Da vor allen Dingen einfallende Sonnenstrahlen die Wohnung aufheizen, ist es wichtig, dass Sie Ihre Fenster von außen verschatten. Am besten funktioniert das mit Jalousien und Rollläden. Auch spezielle Hitzeschutz-Rollos sind sehr empfehlenswert, besonders für Dachfenster. Diese können Sie auch nachträglich anbringen und wieder entfernen – sie eignen sich also auch, wenn Sie zur Miete wohnen.

Lassen Sie Ihre Rollos herunter, nachdem Sie morgens gelüftet haben und fahren Sie sie erst wieder hoch, wenn die Sonne untergegangen ist. Besonders an der Süd- und Westseite der Wohnung, ist das Verdunkeln der Zimmer essenziell. Alternativ, wenn auch weniger effektiv, lohnt es sich, Ihre Vorhänge tagsüber zugezogen zu lassen. Am besten eignen sich helle, blickdichte Gardinen. Sie reflektieren das Sonnenlicht besser als dunkle Stoffe und heizen sich entsprechend weniger stark auf.

Tipp 3: Teppiche in den Keller verfrachten

Teppiche nehmen Wärme auf, speichern sie und geben sie langsam wieder an die Luft ab. Das ist im Winter schön kuschelig, im Sommer jedoch sehr unangenehm. Verstauen Sie lose Teppiche an heißen Tagen am besten im Keller. Der blanke Parkett- oder Fliesenboden kann dabei helfen den Raum zu kühlen, wohingegen der schwere Teppich als eine Art Dämmung fungiert. Das Ganze wirkt sich schnell positiv auf Ihr Wohlbefinden aus: In Räumen mit viel freier Fläche schätzen Sie die Temperatur automatisch niedriger ein – das sorgt schon mal für ein angenehmeres Temperaturempfinden.

Tipp 4: Elektrogeräte abschalten

Ob Fernseher, Laptop oder Computer – jedes Elektrogerät verursacht zusätzlich Wärme, selbst noch im Stand-by-Modus. Im Sommer erwärmen Sie Ihre Räume durch das vollständige Ausschalten Ihrer Elektrogeräte nicht auch noch zusätzlich. Auch Herd und Backofen in der Küche wirken wie ein Heizkörper, gerade bei längerem Betrieb. Setzen Sie im Sommer daher auf die kalte Küche. Leichte Gerichte wie einen bunten Salat oder eine frische Poke-Bowl kann der Körper ohnehin leichter verdauen. Und je weniger sich der Körper anstrengt, desto eher kann er seine Körpertemperatur konstant halten. Verzichten Sie im Sommer auch auf den Wäschetrockner und trocknen Sie Ihre Wäsche, sofern möglich, im Freien. So erhalten Sie nicht nur eine kühlere Wohnung, sondern auch eine niedrigere Stromrechnung.

Erfrischendes Trinkwasser aus dem Hahn

Trinken nicht vergessen: Die hochsommerlichen Temperaturen sorgen für einen enormen Flüssigkeitsverlust, den Sie durch eine erhöhte Trinkmenge ausgleichen. In Düsseldorf kommt Ihr Durstlöscher frisch aus dem Hahn – in bester Qualität. Das beweisen die regelmäßigen Trinkwasseranalysen der Stadtwerke Düsseldorf.

Zur Trinkwasserqualität

Zimmer kühlen ohne Klimaanlage: Nahaufnahme eines Bodenventilators
Ein Bodenventilator wirbelt die etwas kühlere Luft in Bodennähe auf und sorgt so in Kombination mit einem blanken Boden für die nötige Abkühlung. © Lars Kristensen

Tipp 5: Ventilator richtig aufstellen

Wenn Sie Ihren Computer an heißen Tagen brauchen, hilft es, einen Ventilator im Zimmer aufzustellen. So überhitzen weder Sie noch Ihr Computer. Den kleinen Helferlein bekommen Sie im Gegensatz zu einer Klimaanlage bereits für wenig Geld. Er ist somit eine kostengünstige Alternative, um heiße Räume erträglicher zu machen. Denken Sie daran, Ihren Ventilator beim Verlassen des Zimmers auszuschalten. Denn: Ventilatoren kühlen lediglich die Menschen im Raum, nicht die Luft. Die bewegte Luft sorgt nur für ein kühleres Gefühl auf der Haut.

Am besten sind Ventilatoren mit einem eingebauten Filter. Sie wirbeln den Hausstaub nicht auf und saugen ihn sogar noch ein – ideal für Allergiker. Am Abend kann ein Ventilator ebenfalls dabei helfen, die warme Luft aus dem Raum zu bewegen. Stellen Sie den Ventilator hierfür so ans Fenster, dass er aus dem Zimmer hinausbläst. Das Ergebnis: Die heiße Luft weicht nach draußen, das Zimmer kühlt schneller herunter.

Tipp 6: Handtücher und Bettlaken in Wasser tränken

Tauchen Sie Handtücher oder Ihr Baumwoll-Bettlaken in kaltes Wasser und wringen Sie sie anschließend gut aus. Hängen Sie die trocknenden Stoffe dann auf einen Wäscheständer mitten im Raum, vor die Fenster oder über die Tür. Das entzieht der Luft die Wärme und kühlt das Zimmer ab – ganz ohne Klimaanlage.

Wichtig: Probieren Sie diesen Trick nur aus, wenn es draußen nicht schwül ist. Ist dies der Fall, kann die Raumluftfeuchte schnell ihren Maximalwert von ca. 40 bis 60 Prozent erreichen. Erhöhen Sie den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft über eine längere Dauer schaffen Sie ein ungesundes Raumklima und begünstigen zudem die Schimmelbildung in Ihrer Wohnung.

Tipp 7: Pflanzen in die Wohnung oder den Garten holen

Zimmerpflanzen sind schön anzusehen und verbessern ihr Raumklima. Sie sind natürliche Luftbefeuchter, da sie mehr als 90 % des Gießwassers wieder an die Luft abgeben. Auch sorgt das Grün für mehr Sauerstoff im Zimmer. Gut geeignet sind insbesondere großblättrige Pflanzen wie Zimmerlinde, Nestfarn oder Kolbenfaden.

Wenn Sie einen Garten haben, ist es eine besonders umweltfreundliche Alternative, diesen mit Bäumen zu bepflanzen. Die Blätter wirken im Sommer wie ein Sonnenschirm für das Haus. Kletterpflanzen wie Efeu oder Wilder Wein an der Hausfassade senken die Raumtemperatur ohne Klimaanlage und wirken dadurch wie eine zusätzliche Isolationsschicht. Damit verleihen Sie Ihrem Eigenheim zudem eine märchenhafte Optik. Schneiden Sie die Pflanzen regelmäßig zurück, damit diese nicht in Zwischenräume wachsen und Ihre Gebäudehülle beschädigen. Gerade unter dem Dach kann das schnell passieren.

Auch eine Dachbegrünung wirkt wie eine isolierende Schicht, im Sommer wie im Winter. Im Sommer schirmt sie das Dach gegen die einfallende Sonneneinstrahlung ab und im Winter verhindert sie zusätzlich zur Dachdämmung das Entweichen der Wärme nach oben.

Zimmer kühlen ohne Klimaanlage: Außenfassade eines mit Efeu bewachsenen Hauses.
Kletterpflanzen schützen die Fassade vor Hitze und verschönern jede Hauswand © Blanchi Costela / Moment via Getty Images
Einfache Hausmodelle aus verschiedenen Materialien
Dämmen hilft nicht nur zum Wärmen, sondern kann auch die Wohnung kühlen

Tipp 8: Eine gute Dämmung einplanen

Falls Sie vorhaben, Ihr Haus energetisch zu sanieren oder sogar neu zu bauen, ist es sinnvoll, in eine gute Dämmung zu investieren. Auch wenn der Aufwand zu Beginn etwas größer ist, die Wohnung kühl zu halten, ist sie ebenso effektiv wie eine Klimaanlage – mit einem positiven Nebeneffekt: Im Winter schützt die Dämmung auch vor Kälte. Sie ist die isolierende Schicht zwischen dem Inneren des Gebäudes und der Außenwelt – Hitze wie Kälte bleiben somit im Sommer bzw. Winter draußen.

Für die kurzfristige Lösung lohnt es sich, ein helles Bettlaken von außen über die Fenster zu spannen und im Rahmen einzuklemmen. Nehmen Sie ein dünnes Bettlaken, damit Sie die Gummierung des Fensters nicht beschädigen. Das Bettlaken hält einen Großteil der Sonneneinstrahlung draußen und den Raum dabei weiter hell. Alternativ können Sie einen reflektierenden Hitzeschutz, den Sie bestimmt im Auto liegen haben, ins Zimmerfenster klemmen. Auch Rettungsdecken, die Sie schon für wenige Euro im Drogeriemarkt finden, eignen sich als Hitzeschutz am Fenster. Allerdings dunkeln sie den Raum auch ab, was jedoch bei großer Hitze und einer sparsamen, eingeschalteten LED im Raum das geringere Übel ist.

Der Umwelt zuliebe – gute Gründe für eine Kühlung ohne Klimaanlage

Klimaanlagen sind aufwendig zu installieren, verbrauchen Strom und enthalten in den allermeisten Fällen klimaschädliches Kältemittel. Selbst eine kleine Klimaanlage mit nur 880 Watt verbraucht mehr Strom als 110 LED. Zugleich schieben die Anlagen die warme Luft nur von einem Ort zum anderen, meist von drinnen nach draußen – und heizen die ganze Welt dabei weiter auf.

Entscheiden Sie sich dazu, Ihre Wohnung ohne Klimaanlage zu kühlen, schützen Sie Umwelt und Ihr Portemonnaie. Denken Sie daran, die Hitze am besten gar nicht erst ins Zimmer zu lassen, indem Sie morgens und abends kühlen, die Fenster möglichst von außen verschatten und zusätzlich innen helle Gardinen wählen. Ist die Hitze doch einmal eingedrungen, können Sie Ihre Zimmer ohne großen Aufwand mit unseren Tipps kühlen, am besten in den frühen Morgenstunden.

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