Korrekte Mülltrennung: Wie Sie Abfälle richtig entsorgen und zum Umweltschutz beitragen.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit unserer Umwelt ist wichtig. Mit einer bewussten Mülltrennung kann jede:r Einzelne von uns einen wertvollen Beitrag dazu leisten. Doch was gehört eigentlich in welche Tonne? Wir erklären es Ihnen.
In Deutschland produzieren wir eine Menge Müll. Im Jahr 2021 erreichte die Menge an Verpackungsmüll beispielsweise einen neuen Rekordwert. Insgesamt wurden 19,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfall produziert – so viel wie noch nie zuvor. Pro Kopf sind das etwa 237 Kilogramm Müll. Doch auch die Recyclingquote stieg in den vergangenen Jahren nahezu kontinuierlich auf zuletzt 67,9 Prozent (Quelle: umweltbundesamt.de, Stand: 2021).
Eine sorgfältige und richtige Trennung von Abfällen ist der erste Schritt zu einem hochwertigen Recycling von möglichst vielen Verpackungsabfällen. Dadurch können wertvolle Ressourcen zurückgewonnen werden, anstatt mit dem Restmüll in Müllverbrennungsanlagen vernichtet zu werden. Diese Ressourcen werden in der Regel für neue Verpackungen oder andere Produkte (Downcycling) eingesetzt. Auf diese Weise müssen weniger neue Rohstoffe gewonnen werden. Recycelte Materialien sparen im Vergleich zur Neuherstellung von Werkstoffen nicht nur Rohstoffe, sondern auch Energie ein.
Die umweltfreundliche Entsorgung von Müll liegt auch den Stadtwerken Düsseldorf am Herzen. Mit unserer Müllverbrennungsanlage in Düsseldorf-Flingern haben wir eine nachhaltige, vernetzte und effiziente Infrastruktur für die urbane Abfallentsorgung geschaffen.
Bei der Mülltrennung ist jede:r Einzelne gefragt. Denn Fakt ist: Je besser schon bei den Verbraucher:innen sortiert wird, desto mehr sortenreines Material kann vom Entsorger an die Sortieranlagen weitergegeben werden. So können die Abfallwirtschaftsbetriebe effektiv arbeiten und mehr Wertstoffe wiederverwerten. Das wiederum erzeugt weniger Folgekosten durch Sortierreste.
Seit 2015 sind alle Privathaushalte durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz dazu verpflichtet, ihren Abfall sorgfältig und ordnungsgemäß zu trennen. Eine falsche oder fehlende Trennung gilt sogar als Ordnungswidrigkeit und ist strafbar. Bei Zuwiderhandlung wird gegebenenfalls ein Bußgeld verhängt, das je nach Bundesland und Vergehen unterschiedlich hoch ausfällt. Viele Kommunen setzen jedoch bereits im Vorfeld auf Prävention – meist haben Beratung und Aufklärung Priorität.
Grundsätzlich gibt es bei der Mülltrennung acht Kategorien. Neben Glascontainern gibt es die Gelbe Tonne, eine Papiertonne, eine Restmülltonne und die Biotonne. Darüber hinaus werden Altkleider, Schadstoffe und Sperrmüll getrennt gesammelt – mancherorts auch Elektroaltgeräte und Altholz. Da das Trennen von Abfällen in diese Kategorien doch hin und wieder Fragen aufwerfen kann, erklären wir Ihnen im Folgenden, wie es richtig geht.
Plastiktüten & -flaschen
Tetra Paks
Konservendosen
Vakuumverpackungen von Kaffee etc.
Getränkekartons (Milchpackungen)
Folien
Becher (Sahne, Joghurt, Margarine etc.)
Plastikblumentöpfe (Verkaufsverpackungen, keine Übertöpfe)
Behälter & Tuben von Spül-, Wasch- & Körperpflegemitteln
leere Farbeimer
Netze (von Kartoffeln, Zwiebeln & Co.) – kritisch für die Sortieranlagen
Alu-Schalen, Alu-Folie
Verpackungen aus Metall
Verpackungen aus Verbundstoffen, z. B. mit Alu oder Plastik beschichtetes Papier/Papierverpackungen
Möchten Sie Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier und Verpackungen aus Pappe oder Geschenkpapier entsorgen, ist die Papiertonne die richtige Wahl.
In der Papiertonne entsorgen Sie:
Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton (z. B. Eierkartons, Schuhkartons und Co.)
Kartons von z. B. Tiefkühlkost, Puddingpulver, Kakaopulver
Pralinenschachteln
Waschmittelkartons
Zigarettenschachteln (ohne Folie und Plastikeinlage)
Aktenordner aus Karton, Schulhefte, Briefe und Briefumschläge (mit und ohne Fenster)
Prospekte
Geschenkpapier
Bücher (ohne Kunststoffeinband)
Haben Sie Ihre Mülltrennung sorgfältig im Griff, gibt es gar nicht mehr so viele Abfälle, die es in die Restmülltonne schaffen.
In den Restmüll gehören in der Regel nur folgende Abfallsorten:
Asche
Tierkot
Staubsaugerbeutel
Windeln
Zigarettenkippen
Klarsichthüllen
Blumentöpfe aus Ton und Übertöpfe aus Kunststoff
Hygienepapier
stark verschmutzte Pizzakartons
stark beschichtetes Backpapier
Post-Its
die beiden Auslaufmodelle Glühbirne & Halogenlampe
Medikamente
In der Biotonne werden alle zur Kompostierung geeigneten Bioabfälle, also organischer Müll, entsorgt.
Zu den Bioabfällen zählen:
Pflanzenreste
Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Laub, Baum- und Strauchschnitt, Moos, Stauden, Blumen und Kräuter
Blumenerde
Küchenabfälle
Obst- & Gemüseabfälle
Kaffee- & Teefilter
Zeitungspapier zum Aufsaugen der Feuchtigkeit
Zitrusfrüchte
In Düsseldorf ist die AWISTA für Entsorgungsdienstleistungen zuständig. Informieren Sie sich hier über verschiedene Services wie zur Abholung von Sperrmüll oder zur Abfall- und Kompostberatung.
Im Glascontainer werden alle Einwegflaschen und -gläser gesammelt und nach Farben sortiert: Braun, Grün und Weiß.
Das darf nicht in den Glascontainer:
Steingutflaschen (Diese sind in der Restmülltonne zu entsorgen.)
Glühbirnen
feuerfestes Glasgeschirr
Keramik & Porzellan
Trinkgläser
Spiegel
Fensterglas
Seit Jahren werden sogenannte Wertstofftonnen als Erweiterung der Gelben Tonne in den Kommunen diskutiert. Sie sollen bundesweit eingesetzt werden und die Mülltrennung erleichtern. Die Stadt Düsseldorf hat dafür bereits grünes Licht gegeben und will die Gelbe Tonne ab dem 1. Januar 2025 zur Wertstofftonne umwidmen. So müssen Verbraucher:innen künftig nicht mehr zwischen Verpackungen und Nicht-Verpackungen unterscheiden, sondern nur noch nach Materialien trennen. Damit könnten Kunststoffe und Metalle, die eben keine Leichtverpackungen sind, in ein und derselben Tonne zusammen mit dem restlichen Verpackungsmüll entsorgt werden. Das Ziel: Die Sammlung und das Recycling von mehr Plastik und Metall, durch das laut Angaben der NABU in Deutschland jedes Jahr über 700.00 Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden könnte.
Sperrige Haushaltsabfälle, die nicht in den üblichen Mülltonnen und Containern entsorgt werden können, werden als „Sperrmüll“ bezeichnet. Dieser wird gesondert abgeholt, sofern Sie diesen beim Entsorgungsbetrieb anmelden. Dazu zählen insbesondere sperrige Haushaltsgegenstände wie Möbelstücke, Matratzen, oder alte Teppiche. Je nach Kommune werden zum Teil auch sperrige Elektrogeräte und Altholz mit als Sperrmüll entsorgt. Wohnungsbestandteile wie beispielsweise Türen, Fenster oder Laminatboden gehören allerdings nicht dazu – dafür gibt es andere Entsorgungswege.
Die Entsorgung von Sperrmüll ist dabei je Kommune und Kreisgebiet unterschiedlich geregelt. Details entnehmen Sie in Düsseldorf am besten dem Abfallkalender der AWISTA.
Ob defekte Toaster, kaputte Bügeleisen oder Kabelsalat und Co. – Elektrogeräte müssen in der Regel getrennt gesammelt und entsorgt werden. Für die fachgerechte Entsorgung gibt es in Kommunen die Sammlung über ein Spezialfahrzeug im Rahmen der Sperrmüllsammlung, gewisse Sammelstellen oder Optionen, die Geräte im Handel abzugeben. Seit Juli 2022 sind neben großen Händlern auch Lebensmittelgeschäfte und Discounter dazu verpflichtet, Altgeräte mit einer maximalen Kantenlänge von 25 Zentimetern, kostenlos zurückzunehmen – unabhängig davon, ob Sie die Geräte genau dort gekauft haben. Elektroschrott können Sie zudem auch auf Wertstoff- und Recyclinghöfen abgeben.
CDs, DVDs und Blu-ray Discs gehören weder in den Restmüll noch in die Gelbe Tonne. Sie bestehen aus Polycarbonat, einem hochwertigen recycelbaren Grundstoff, der wieder zu Datenträgern verarbeitet werden kann. Daher sollten sie auf dem Recyclinghof entsorgt werden.
Energiesparlampen und LED-Leuchten müssen Sie nach Elektro- und Elektrogerätegesetz anders als Glühbirnen und Halogenlampen gesondert entsorgen. Gerade Energiesparlampen zählen dazu, denn sie enthalten das giftige Quecksilber, das über eine normale Müllverbrennung in die Umwelt gelangen und Schäden verursachen würde. Verschiedene Drogerien und Supermärkte bieten sich hierfür als Sammelstelle an. Das gilt auch für verbrauchte und kaputte Batterien.
Über Altkleider und Schuhe, die noch getragen werden können, freuen sich diverse karitative Einrichtungen und Organisationen wie die Deutsche Kleiderstiftung. Kaputte Kleidungsstücke hingegen sollten gesondert getrennt und entsorgt werden. Dies können Sie in Ihrem Hausmüll/Restmüll tun. Zudem können Sie aus den alten Kleidungsstücken Putzlappen oder Dämmmaterial herstellen. Upcycling ist hier das Stichwort – aus vermeintlichem Müll werden neue nützliche Dinge erschaffen.
Vor der Mülltrennung steht die Müllvermeidung, die stets das oberste Ziel sein sollte. Auf Wochenmärkten, in Hofläden und in sogenannten Unverpackt-Läden können Sie in Deutschland einkaufen, ohne Verpackungsmüll zu produzieren. Auch verschiedene Supermärkte bieten mittlerweile die Möglichkeit, Verpackungen bei Obst und Gemüse zu vermeiden oder diese schon im Laden in die richtigen Tonnen zu befördern.
Achten Sie zudem bewusst auf recycelbare oder wiederverwendbare Verpackungen und setzen Sie auf Mehrwegsysteme: Säfte, Bier, Wein und Milchprodukte wie Joghurt gibt es oftmals auch im Pfandglas. Viele Supermärkte bieten an den Obst- und Gemüseständen zudem wiederverwendbare Netze an, die helfen können, Kunststofftüten – auch die vermeintlich kompostierbaren – einzusparen. Planen Sie Ihre Einkäufe zudem möglichst sorgfältig, so verkommt nichts und Sie müssen weniger entsorgen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Lebensmittel mit allen Sinnen kritisch zu prüfen und nicht nur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten, das bei richtiger Lagerung in vielen Fällen auch problemlos überschritten werden kann.
Redaktionsteam Online-Magazin • 13. April 2023
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