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Kind mit Quallenkostüm für Karneval.

Kostüme selber machen: Einmal jemand anderes sein

Einfache Kostümideen zum Selbermachen


Doris Dreßler|3. Mai 2019

Ab dem 11.11. ziehen große Gruppen bunt gekleideter und verrückt frisierter Menschen insbesondere durch Düsseldorf und Köln. Aber auch jenseits des Karnevals begeistert das Verkleiden längst nicht nur Kinder. Halloween, Filmpremieren und andere Events laden dazu ein, mit tollen Kostümen zu glänzen. Wir verraten, welche DIY-Kostüme sich leicht selbst gestalten lassen.

Was hinter den Masken steckt

Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ist das Verkleiden beliebt. Und zwar gleichermaßen.
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ist das Verkleiden beliebt. Und zwar gleichermaßen.

Auch wenn bis heute nicht ganz klar ist, wo die Karnevalsbräuche ihren Ursprung haben: Früher verkleideten sich die Menschen, um die bösen Geister des Winters zu vertreiben oder sich tierische Kräfte anzueignen. Zum Beispiel, indem sie Felle anlegten oder Hörner aufsetzten. Später, im Mittelalter und in der Renaissance, wurde Karneval mit Kostümierungen gefeiert. Hier spielte im Alltag der Stand eine große Rolle und Karneval war die Zeit, in der alle Regeln gebrochen und Grenzüberschreitungen möglich wurden. Einmal im Jahr konnte sich jeder aus dem eigenen Berufsstand „befreien“. Der Bettler durfte König sein und der König Bettler. Bis heute legitimiert der Karneval Ausgelassenheit und Grenzüberschreitungen. Aber woher kommt die Begeisterung fürs Kostümieren, die den meisten Menschen innewohnt?

Schon Kinder begeistern sich mit Rollenspielen dafür, „mal jemand anderes“ zu sein. Sie können sich ausprobieren, spielend in andere Rollen schlüpfen und in diesen Rollen auch Neues lernen. Auch viele Erwachsene lieben es aus ähnlichen Gründen, sich zu verkleiden. Anstatt Büroangestellter zu sein, sind sie dann Superheld. Und wer im Management normalerweise immer mit gutem Beispiel vorangehen muss, darf sich an Karneval als Joker/Biene/Dusche/Astronaut mal richtig ausleben.

Kostüme abseits der Stange

Viele Karnevalisten stecken viel Arbeit sowie Geld in die Herstellung des Kostüms für die nächste Session oder das nächste Event und legen Wert auf eine unglaubliche Detailtiefe. Wer bloß an einem Tag zum Karnevalsumzug gehen oder ein Kostümfest feiern möchte, fürchtet vielleicht den Aufwand, der hinter einem selbst gemachten Kostüm steckt. Egal, ob es für sich selbst oder für den Nachwuchs ist. Zum Glück gibt es aber unzählige einfache Möglichkeiten zwischen Kostüm von der Stange und professioneller Gewandung.

Ein cooles, individuelles Kostüm herzustellen, ist gar nicht schwer. Selbst nähen zu können, ist keine Voraussetzung; es reicht, einen Knopf annähen zu können. Und mit ein bisschen handwerklichem Geschick, einigen Bastelutensilien und alten Kleidungsstücken lassen sich viele tolle Kostüme zaubern. Damit setzt man sich nicht nur von anderen Kostümträgern ab, sondern hat mit dem Prozess selbst noch ein tolles Erlebnis. Ob mit Kindern, Freunden oder nur für sich selbst: Jetzt heißt es nur noch, die richtige Kostümidee finden.

Ein DIY-Kostüm ist individuell, bringt beim Herstellen Spaß und ist oft leichter gemacht als gedacht.
Ein DIY-Kostüm ist individuell, bringt beim Herstellen Spaß und ist oft leichter gemacht als gedacht.

Inspirationen für die eigene Kostümidee

Beim Basteln vieler DIY-Kostüme können schon die Kleinsten mithelfen.
Beim Basteln vieler DIY-Kostüme können schon die Kleinsten mithelfen.

Auch wenn es nicht jeder zugeben mag: Viele Menschen haben sich schon mal überlegt, in eine andere Haut zu schlüpfen. Männer saßen im Kino und überlegten, wie ihnen wohl Batmans hautenger Latexanzug stehen würde. Und selbst emanzipierte Frauen haben zu irgendeinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, wie sie wohl als Disney-Prinzessin aussähen. Inspirationen für Kostüme sind leicht zu finden. Nicht nur in der Popkultur. Auch in der Natur oder in der eigenen Wohnung. Fantasie und Kreativität sind hier selbstverständlich hilfreiche Verbündete. Und da denen bekanntlich keine Grenzen gesetzt sind, gibt es auf Kostümfesten neben Helden aus Film und Fernsehen auch Menschen, die sich als Dusche, Löffel oder Handfeger verkleiden. Und deren Kostüme nicht weniger gut sind. Häufig ist die Dusche der Selfie-Star des Abends und nicht die dritte Batman-Verkleidung.

Generell gibt es bei der DIY-Kostümwahl zwei Dinge zu beachten: Zeit und die eigenen Fähigkeiten. Ein Bastelanfänger ist also gut beraten, nicht gerade mit einem mehrlagigen Ballkleid zu debütieren. Zwar ist das auch machbar, erfordert aber eine Nähmaschine und sehr viel Geduld. Das führt uns zu dem Punkt Zeit: Gerade, wenn die Routine beim Basteln oder Nähen fehlt, muss in den Prozess mehr davon einkalkuliert werden als bei einem geübten Bastler. Das muss aber nicht sein, denn mit einfachen Handgriffen und wenig Zeit lassen sich ebenfalls viele beeindruckende Kostüme umsetzen. Häufig nimmt es sogar weniger Zeit in Anspruch, als online oder in der Stadt nach dem passenden fertigen Kostüm zu suchen.

Nachfolgend haben wir einige Kostümideen aufgeführt, die sich leicht umsetzen lassen. Oft reicht es, Einzelteile zu kaufen und dann „upzugraden“ oder die Dinge zu nehmen, die häufig ohnehin schon zu Hause vorhanden sind.

DIY-Kostüm 1: Himbeere

Ein ganz leicht umzusetzendes Kostüm, das für viel Aufsehen sorgt, ist die Weintraube. Es lässt sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene günstig und mit wenig Zeitaufwand herstellen.

Material:

  • Etwa 20 bis 30 Luftballons in Pink oder Rot

  • Leggings/Hose in Schwarz

  • Bastelfilz in Grün (40 x 30 cm, 0,4 cm Stärke)

  • Haarklammern oder Hut

  • Schere

  • Nadel und Faden / Heißklebepistole

  • Optional: Wasserschminke in den gleichen Farbtönen

Anleitung

1. Die Ballons gleich groß aufpusten.

2. Dann die Ballons so an Oberteil und Leggings nähen, dass eine runde Form entsteht. Alternativ können die Ballons mit einer Heißklebepistole aufklebt werden. Tipp: Der Kostümträger oder jemand von gleicher Statur sollte dabei das Kostüm angezogen haben.

3. Aus Filz ein Blatt und einen länglichen Streifen ausschneiden. Am Ende des Streifens einen Kreis formen, der so groß ist, dass der Kopf durchpasst.

4. Tipp: Am besten wird das Kostüm erst ein oder zwei Tage vor Gebrauch erstellt, denn die Ballons verlieren ja mit der Zeit Luft.

Als letzten Schliff können im Gesicht mit Wasserschminke noch einige ergänzt werden.

Als selbstgemachte Himbeere können Sie mit saftig-süßen Komplimenten rechnen.
Als selbstgemachte Himbeere können Sie mit saftig-süßen Komplimenten rechnen.

DIY-Kostüm 2: Qualle

Inspiriert von der Unterwasserwelt können wunderschöne Kostüme mit viel individuellem Charme entstehen. Die Qualle ist viel bunter und vielseitiger als gedacht und ein echter Hingucker.

Material:

  • Sombrero oder Regenschirmhut

  • Bastelwatte

  • Stoff, Schleifenband oder Kreppband in den Farben der Wahl

  • Nadel und Faden / Heißklebepistole

  • Kleid oder Oberteil sowie Leggings/Strumpfhose in passenden Farben

  • Optional: batteriebetriebene LED-Lichterkette

  • Optional: Wasserschminke in den gleichen Farbtönen

Anleitung:

1. Sombrero oder Regenschirmhut mit Bastelwatte so weit aufbauschen, dass das Kopfteil den halbrunden Körper einer Qualle darstellt.

2. Eine Stoffbahn auf den Tisch legen und den Sombrero / Regenschirmhut mit Kopfteil nach unten darauflegen. Von außen den Stoff von allen Seiten über den Rand des Regenschirms ziehen. Festkleben oder alternativ mit Nadel und Faden festnähen. Tipp: Beim Straffziehen und Festkleben können Sicherheitsnadeln oder Kreppband helfen.

3. Jetzt am Rand des Sombreros / Regenschirmhutes Schleifenband, Stoffreste oder Kreppband festnähen bzw. kleben. Am besten sieht es mit zwei oder drei unterschiedlichen Farben aus. Wenn der Sombrero / Regenschirmhut auf dem Kopf ist, sollten die fertigen Tentakel nicht weiter als bis zu den Fußgelenken reichen. Unterschiedlich lange Stofftentakel wirken natürlicher. Tipp: Hier kann man wirklich bei den Stoff- und Bastelresten gucken, was sich anbietet.

4. Am Bund der Leggings ebenfalls Schleifenband, Stoffreste oder Kreppband festnähen bzw. kleben.

5. Optional kann an der Unterseite des Sombreros / Regenschirmhutes oder an ausgewählten Tentakeln noch eine LED-Lichterkette befestigt werden. Wichtig ist, dass es eine batteriebetriebene ist. Diese lässt sich mit Nadel und Faden schnell befestigen und sorgt außerdem für einen super Effekt.

Tipp: Je nach Zusammenstellung des Materials kann ein regenresistentes Kostüm entstehen, das sich super für den Karnevalsumzug eignet. Das Kostüm mit Kreppband ist eher für trockenes Wetter und Indoor-Partys gedacht.

Auch hier ist es möglich, mit etwas Wasserschminke und passenden Farben im Gesicht den visuellen Eindruck zu unterstreichen.

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DIY-Kostüm 3: Waldfee

Zarte Figuren sind ein Klassiker. Die süße Waldfee lässt sich sehr leicht als Kostüm umsetzen und sieht dennoch umwerfend aus.

Material:

  • Grünes Kleid

  • Grüne Leggings oder Strumpfhose oder etwas mit Efeumuster

  • Künstliches Efeu

  • rote Perücke oder rotes Haarspray

  • Nadel und Faden / Heißklebepistole

  • Optional: Wasserschminke in den gleichen Farbtönen

  • Optional: grüne Handschuhe oder Nagellack in Rot / Grün

Anleitung:

1. Großzügig künstliches Efeu blattweise an das gekaufte oder selbstgenähte Kleid kleben. Besonders cool sieht es aus, wenn sich zusätzlich ein oder zwei Ranken vom Kleid aus über Arm oder Bein herunterschlängeln. Dazu nur die Ranke an der entsprechenden Stelle befestigen.

2. Übrig gebliebene Blätter können später mit einer Haarklammer in der Perücke oder im eigenen Haar befestigt werden. Tipp: Je nachdem, welche Schuhe zum Kostüm getragen werden, kann man hier mit der Heißklebepistole weitere Blätter aufkleben.

Das war es schon für dieses Kostüm. Natürlich kann für die Waldfee noch ein cooles Make-up in den passenden Farben ergänzt werden.

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