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Kühe beim Grasen vor einer Biogasanlage © Faba-Photography / Moment via Getty Images

Gasarten im Überblick – für eine ökologische Wärmeversorgung

Wie Sie klimaschonend mit Gas heizen: Biogas, Ökogas und Klimagas.


Philipp Meidl|22. Februar 2023

Gas ist ein Brennstoff, der in vielen deutschen Haushalten zum Heizen eingesetzt wird. Am häufigsten wird dabei auf die Verbrennung von Erdgas gesetzt – einem fossilen Brennstoff, der über tiefe Bohrungen aus der Erde gefördert wird. Angesichts des Klimawandels begeben sich immer mehr Menschen auf die Suche nach einer nachhaltigen Energieversorgung und stoßen dabei auf die Begriffe Biogas und Öko- bzw. Klimagas. Was genau hinter diesen Gasarten steckt und worin die Unterschiede liegen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wir nutzen es zum Heizen, Kochen und für die Warmwasseraufbereitung: Erdgas. Hierfür wird das natürlich entstandene Gasgemisch in einen Brennkessel geleitet und dort entzündet. Durch die Verbrennung entsteht Wärmeenergie, welche ein Trägermedium wie Wasser erhitzt. Das Wasser strömt dann durch die Heizungsrohre und bringt so wohlige Wärme in Ihre Wohnräume.

Erdgas ist zwar ein fossiler Brennstoff, dennoch erzeugt es bei seiner Verbrennung rund 25 Prozent weniger CO2-Äquivalente als andere fossile Brennstoffe wie Steinkohle oder Heizöl. Zudem entsteht kein Ruß oder Staub. Erdgas ist damit der klimafreundlichste konventionelle Energieträger – und das, obwohl es bis zu 99 % aus Methan besteht. Wenn Sie bei der Nutzung Ihrer Gasheizung auf Biogas oder Öko- bzw. Klimagas setzen, entlasten Sie die Umwelt deshalb ein ganzes Stück mehr.

Ist an Ihrem Wohnort kein Anschluss an das Gasnetz verfügbar, steht Ihnen als Alternative Flüssiggas zur Verfügung. Der Brennstoff wird bei der Förderung von Erdöl und Erdgas sowie bei der Aufbereitung von Heizöl gewonnen. Voraussetzung für die Nutzung von Flüssiggas ist ein Gastank, den Sie zum Beispiel im Garten aufstellen. Dadurch fallen allerdings höhere Anschaffungskosten an. Zudem ist Flüssiggas durch den Prozess der Verflüssigung und den Transport per Schiff oder Eisenbahn sehr energieaufwändig – und damit weniger klimafreundlich als Erdgas und Biogas.

Zuverlässige Versorgung mit Gas

Als kommunaler Energieversorger mit einer Unternehmensgeschichte, die bis in das Jahr 1843 zurückreicht, stehen wir Ihnen mit einer zuverlässigen Gasversorgung zur Seite. Ob herkömmliches Erdgas oder umweltfreundliches Bioerdgas – bei den Stadtwerken Düsseldorf werden Sie fündig.

Zum Erdgas

Biogas: veredeltes Erdgas aus regenerativen Quellen

Gasarten: Vier Silos einer Biogasanlage mit Maispflanzen im Vordergrund.
Biogas geht aus einem mehrstufigen Vergärungsprozess hervor, der aus tierischen Exkrementen, Bioabfällen und Pflanzen verwertbare Energie macht. © JuergenBosse / E+ via Getty Images

Biogas – auch Bioerdgas genannt – ist ein Gasgemisch, das durch einen natürlichen Vergärungsprozess in luftdicht verschlossenen Behältern entsteht. In den sogenannten Fermentern einer Biogasanlage werden organische Ausgangsstoffe wie Gülle und Bioabfälle oder nachwachsende Rohstoffe wie Mais und Hirse durch eine große Anzahl von Mikroorganismen zersetzt. Das Resultat: Ein Gasgemisch, das hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid und zu geringeren Konzentrationen aus Stickstoff, Wasser, Sauerstoff und Schwefelwasserstoff besteht. In weiteren Verarbeitungsschritten wird dieses Gemisch zu Biogas veredelt und anschließend in das Erdgasnetz eingespeist.

Die Verbrennung von Biogas erfolgt CO2-neutral: Es wird nur die Menge an CO2 freigesetzt, die zuvor von der verwendeten Biomasse aus der Luft aufgenommen und gebunden wurde. Durch diese ausgeglichene CO2-Bilanz ist Biogas eine besonders klimafreundliche Gasart und neben Solarenergie, Wasserkraft und Windenergie einer der wichtigsten Energieträger der Energiewende. Als erneuerbare Energie wurde Biogas in der Vergangenheit besonders gefördert. Grund dafür ist das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz).

Die Einsatzmöglichkeiten von Biogas im Überblick

  • Strom und Wärme: Biogas dient der Strom- und Wärmeerzeugung und ist damit eine gute Ergänzung zu den regenerativen Energiequellen Wind und Sonne. Es wird witterungsunabhängig erzeugt und gespeichert. Somit bietet sich Biogas ideal dazu an, die Grundlast bereitzustellen und Netzschwankungen auszugleichen.

  • Kraftstoff: Als grüner Kraftstoff leistet Biogas auch im Verkehr seinen Beitrag zur Energiewende. Durch den Einsatz von 100 Prozent Biogas können die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs im Betrieb um bis zu 97 Prozent gesenkt werden. Der Kraftstoff ist vergleichsweise günstig und von der CO2-Steuer befreit. So macht das Fahren und Tanken mehr Spaß und sorgt gleichzeitig für ein gutes Gewissen.

  • Düngemittel: Der Gärrest, der in den Biogasanlagen beim Zersetzungsprozess übrig bleibt, wird in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt und so einer Kreislaufwirtschaft zugeführt. Pflanzen können die fermentierte Gülle leichter als normale Gülle aufnehmen und die Nährstoffe damit besser speichern – der Ertrag auf den Feldern wird erhöht.

Gasarten: Nahaufnahme einer Person, die Erde umgräbt und einen Setzling im Freien pflanzt.
Mit Erdgas heizen und den CO2-Ausstoß durch das Pflanzen von Bäumen ausgleichen: Mit Aufforstungsprojekten ist das möglich. © Thitiphat Khuankaew / EyeEm via Getty Images

Öko- und Klimagas: umweltfreundliches Erdgas mit CO2-Ausgleich

Als Ökogas oder Klimagas werden Erdgas-Produkte bezeichnet, bei denen die CO2-Einsparung an einer anderen Stelle passiert als bei der direkten Gasverbrennung. Das bedeutet: Das Gas, welches letztlich in Ihre Leitung eingespeist wird, ist reines Erdgas. Allerdings werden die CO2-Emissionen aus der Verbrennung zu 100 Prozent über Klimaschutzprojekte neutralisiert. Ein Kreislauf, der funktioniert – da das Klima global wirkt.

So werden zum Beispiel Bäume gepflanzt, die durch Photosynthese klimaschädliches CO2 binden und somit wieder für einen globalen Gasausgleich sorgen. Der Ausbau von regenerativen Energiequellen gehört ebenfalls zu den Projekten, die im Rahmen des CO2-Ausgleichs finanziell unterstützt werden. Hier wird ein Teil des Gewinns durch Klimagas oder Ökogas in die Entwicklung von Wind- und Wasserkraft investiert. Die Qualität der geförderten Klimaschutzprojekte wird nach einheitlichen Kriterien geprüft und zertifiziert. Ein hochwertiges und anerkanntes Label ist zum Beispiel der Verified Carbon Standard (VCS).

Gut zu wissen: Mit Ökogas ist meist auch eine Mischung aus Biogas und fossilem Erdgas gemeint. Der Großteil ist dabei fossiles Erdgas. Die Mischung hängt jeweils vom Anbieter ab. In der Regel liegt der Biogasanteil zwischen 10 und 30 Prozent

Die Stadtwerke Düsseldorf: Ihr Gasanbieter

Eine Gasheizung hält jede zweite Wohnung in Deutschland warm – vor allem in den größeren Städten wie Düsseldorf. Damit das Erdgas aber aus dem Gasnetz sicher in Ihr Zuhause gelangt, ist ein zuverlässiger Gasversorger unerlässlich. Wir erklären, was uns als guten Gasanbieter ausmacht.

Mehr über uns als Gasanbieter

Vom konventionellen Erdgas zu klimafreundlicheren Alternativen: Sie entscheiden

Gasarten: Ein Mann steht beim Telefonieren am Fenster und wärmt sich dabei an einer Heizung auf.
Moderne Gasheizungen arbeiten hocheffizient und lassen sich oft flexibel mit regenerativen Energieträgern kombinieren. © elenaleonova / E+ via Getty Images

Erdgas ist ein fossiler Rohstoff mit begrenztem Vorkommen. Wer von den Vorteilen der Gasheizung profitieren und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun möchte, für den bieten sich viele Möglichkeiten an – etwa die Umstellung auf Bio- oder Ökogas. Wenn Sie unkompliziert klimafreundlich heizen möchten, ist ein Biogas-Tarif die richtige Wahl. Mit Ökogas- und Klimagas-Tarifen unterstützen Sie zusätzlich Investitionen in den Klimaschutz und somit den Erhalt unseres Planeten.

Kommt eine Umstellung auf Bio- oder Ökogas für Sie nicht infrage, ist die Heizungsmodernisierung eine weitere umweltbewusste und nachhaltige Option. Stichwort: Hybridheizung. Eine moderne Gasheizung mit Brennwerttechnik, die hierzulande primär in den Haushalten vorzufinden ist, lässt sich schnell und unkompliziert mit einem anderen Heizsystem kombinieren. Dazu gehören Wärmepumpen und Solarthermie. Diese regenerativen Heizarten liefern effizient Wärme und helfen Ihnen dabei, Kosten und Emissionen einzusparen.