Wie Sie mit einem vernetzten Zuhause Strom-, Energie und Heizkosten senken
Mit den innovativen Smart Home-Systemen sorgen Sie nicht nur für mehr Komfort in ihrem Zuhause – richtig eingesetzt sparen Sie damit Energie. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Smart Home so nachhaltig einsetzen, damit Sie nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrem Geldbeutel Gutes tun.
Ein Smart Home ist eine intelligente Haussteuerung, bei der neben Komfort und Sicherheit, die Energieeffizienz im Fokus steht. In der alltäglichen Hektik kann das Energiesparen schnell in den Hintergrund rücken: Wer denkt schon in der schläfrigen Morgenroutine, während der Zubereitung eines schnellen Mittagessens oder beim Entspannen auf der Couch daran, Energiesparpotentiale zu identifizieren und effizient einzusetzen? Geben Sie diese Aufgabe künftig an Ihr intelligentes Smart Home-System ab.
Smart Home-Systeme arbeiten mit Sensoren, steuerbaren Aktoren und Motoren sowie Kameras und unterstützen Sie im Haushalt, also gerade dort, wo Energie oft einfach durch Bequemlichkeit unbewusst zu viel eingesetzt wird. Ganz gleich, ob Sie sich nun für eine Smart Home-Lösung für Beleuchtung, Türschlösser, Fenster, Gartengeräte, das Heiz- oder Entertainment-System oder sogar eine Komplettlösung entscheiden – Smart Home-Geräte halten vielfältige Möglichkeiten für Sie bereit, mit denen Wasser- und Stromverbrauch sowie Heizkosten maßgeblich gesenkt werden können.
Geht das Fenster auf, regelt die Heizung herunter. Verlassen Sie das Haus, gehen alle Lichter aus. Sind Geräte nicht in Gebrauch, verharren sie nicht länger im Standby-Modus und werden vollständig abgeschaltet. Das sind nur wenige Beispiele dafür, wie Smart Home-Systeme Ihren Energieverbrauch auf das notwendige Maß beschränken.
Um für die optimale Temperatur zur richtigen Zeit im ganzen Haus zu sorgen, haben Sie zwei Optionen: Entweder Sie gehen von Zimmer zu Zimmer und regeln die Heizungswärme per Hand direkt am Thermostat oder Sie überlassen die Anpassung Ihrem Smart Home und genießen den Komfort einer intelligenten Heizungssteuerung. Senken Sie die Wohntemperatur um nur 1°C, sparen Sie schon etwa fünf bis sechs Prozent der Heizkosten ein.
Steuern Sie Ihre Heizung per App entweder bequem von zuhause oder sogar unterwegs. So können Sie jederzeit Anpassungen vornehmen oder Zeitprogramme einstellen. Stellen
Sie Ihre Geräte beispielsweise so ein, dass die Steuerung die Heizleistung auf ein Minimum senkt, sobald das letzte Familienmitglied das Haus verlässt. Die Zeitschalt-Funktion verhindert ein Auskühlen über den Tag und bringt Ihr Heim wieder auf angenehme Temperaturen – gerade noch rechtzeitig, bevor Sie wieder nach Hause kommen.
Haushaltsgeräte erleichtern uns zwar den Alltag, verbrauchen jedoch sehr viel Strom. Ermitteln Sie die größten Stromfresser Ihres Haushalts und setzen Energie effizienter ein.
Vor allem Heizung und Warmwasserbereitung nehmen mit 70 bis 80 Prozent einen enormen Anteil des Energieverbrauchs ein. Möchten Sie Energie sparen, finden Sie hier also die größten Potentiale: Mit Smart Home können Sie bis zu 30 Prozent der Heizungskosten sparen. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl verschiedener Smart Home-Gräte, die Ihnen nicht nur dabei helfen, Energie zu sparen, sondern Ihnen auch mehr Komfort im Haushalt bieten.
Heizkörperthermostat:
Stecken Sie das Thermostat einfach auf das Ventil und binden es in Ihr Smart Home-System ein. Regeln Sie die Heizungssteuerung künftig bequem per App oder Fernbedienung und legen ein Heizprofil an, damit die Zimmertemperatur entsprechend Ihrer Vorgaben automatisch geregelt wird. Dank Fernzugriff lässt sich die Temperatur auch von unterwegs anheben oder absenken. Eine Kopplung mit einem Tür- und Fenstersensor sorgt letztlich dafür, dass sich die Heizung automatisch abschaltet, wenn Tür oder Fenster geöffnet werden.
Raumthermostat:
Steuern Sie mehrere Thermostate in einem Raum auf einmal und verknüpfen Ihr Raumthermostat sogar mit der Fußbodenheizung. Hinterlegen Sie eine individuelle Wohlfühltemperatur und Ihr Gerät misst ständig die Temperatur, um bei abweichenden Werten die Heizung an- oder abzuschalten. Ein integrierter Feuchtigkeitssensor steuert die Heizung zudem so, dass das Schimmelrisiko deutlich reduziert wird. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein Raumthermostat kein Ersatz für richtiges Lüften ist, sondern nur dabei unterstützt. Eine Vernetzung mit Tür- und Fensterkontakten ist ebenfalls möglich für eine effiziente Energienutzung.
Tür- und Fenstersensor:
In Kombination mit einem Heizkörper- oder Raumthermostat helfen Tür- und Fenstersensoren beim Energiesparen. Wird der Kontakt durch das Öffnen von Tür oder Fenster gelöst, drosselt das Thermostat die Heizung. Legen Sie zudem fest, wann genau der Sensor seine Signale an das Thermostat überträgt: Durch eine vorprogrammierte Verzögerung vermeiden Sie, dass sich die Heizung komplett herunterfährt und anschließend wieder anläuft, wenn sie die Fenster nur kurz öffnen müssen.
Luftfeuchte- und Temperatursensor:
Messen Sie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Innen- und Außenbereich und senden die Daten an Ihre zentrale Haussteuerung. Werden Ihre individuellen Soll-Werte über- oder unterschritten, kann eine Warnung ausgegeben und werden und die Heizungssteuerung regelt das Thermostat dementsprechend , um innen Schimmelbildung vorzubeugen. Außensensoren hingegen lassen sich mit elektrischen Rollläden vernetzen: Ist es draußen sehr warm werden die Rollläden oder sonstige Verschattungen automatisch heruntergefahren, um eine Aufheizung der Innenräume zu verhindern.
Ihr Haushalt stellt einige versteckte stromfressende Geräte bereit, die rund um die Uhr am Stromnetz hängen, obwohl sie nur wenige Stunden über den Tag verteilt genutzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Ihr Fernseher, Lautsprecher, Drucker oder Ihre Kaffeemaschine. Wie ein tropfender Wasserhahn verbrauchen Geräte im Standby-Modus Strom und sind dabei weder nützlich noch nachhaltig. Daher sollten Sie Geräte, die sie nicht aktiv nutzen vollständig ausschalten. Mit Smart Home können Sie den versteckten Kosten schnell auf die Spur kommen und künftig clever Energie sparen. Im Folgenden finden Sie eine Liste smarter Geräte, die den Energieverbrauch Ihres Haushalts gekonnt senken.
Schalt- und Messsteckdose:
Schalten Sie Ihre Geräte mit einem intelligenten Adapter bequem per App oder Sprachsteuerung komplett ein oder aus. Profitieren Sie dank der Zeitsteuerung auch von einem Komfortgewinn: Lassen Sie Ihren Kaffee jeden Morgen pünktlich von der Kaffeemaschine aufbrühen. Zusätzlich kann eine integrierte Messfunktion die Strombedarfswerte an die App übermitteln, sodass Sie sie die Energiebilanz Ihrer Geräte stets auf Ihrem Smartphone oder Tablet überwachen können.
Zwischenstecker:
Nutzen Sie einen Zwischenstecker als Alternative zur Schalt- und Messsteckdose zum Stromsparen und erhöhen Sie zugleich mithilfe der Haushüter-Funktion Ihre Sicherheit: Vernetzte Lampen können so automatisch oder von unterwegs ein- oder ausgeschaltet werden, um Einbrechern gegenüber Ihre Anwesenheit vorzutäuschen.
Funk-Wandtaster:
Schalten Sie mit nur einem Tastendruck beim Verlassen des Raumes alle Geräte aus, die Sie nicht nutzen. Außerdem können Sie den Wandtaster auch mit intelligenten Heizkörperthermostaten verknüpfen und zusätzlich Energie sparen. Da der Wandtaster funkbasiert arbeitet, ist eine mühsame Verkabelung nicht notwendig. Befestigen Sie den Allrounder einfach auf Putz oder der Tapete und konfigurieren ihn nach Belieben.
Auch unsere Trinkwasservorräte können wir bequem mit Smart Home-Geräten schonen und zugleich unseren Wasserverbrauch und die damit verbundenen Kosten senken. So wurden intelligente Geräte entwickelt, die uns zum Beispiel dabei helfen, beim Duschen weniger Wasser zu verbrauchen:
Smarte Wasserschläuche und Brausen: Diese leiten nur eine bestimmte Menge Wasser durch die Schläuche und sind mit einem LED-Licht verbaut, der sich Rot färbt, wenn man zu lange unter der Dusche steht – ein Signal möglichst schnell das Wasser zuzudrehen.
Duschsensor: Befestigen Sie den Duschsensor zwischen Duschkopf und Temperatureinstellung und lassen Sie künftig anhand Ihres Abstandes zum Duschkopf den Wasserzustrom regulieren: Nähern Sie sich dem Sensor, bekommen Sie einen 100 prozentigen Wasserdruck aus dem Duschkopf. Bewegen Sie sich zum Beispiel zum Haare waschen zur Seite, reduziert sich der Wasserdruck entsprechend.
Wer von zuhause arbeitet, verbraucht durch den Dauerbetrieb von Laptop und Co. mehr Energie in seinem Haushalt. Halten Sie mit wenigen Tricks den Stromverbrauch auch zuhause im Zaum.
Wir haben Ihnen einige Energiesparmöglichkeiten vorgestellt, die nur einen kleinen Ausschnitt zahlreicher Smart Home-Optionen einnehmen. Je nach persönlichen Vorstellungen und verfügbarem Budget stehen Ihnen verschiedene Systeme und Produkte zur Verfügung. Smart Home-Einsteiger können da schnell mal den Überblick verlieren: Wer nicht aufmerksam ist, hat nachher Geräte zuhause stehen, die nicht miteinander kompatibel sind. Damit Sie potentielle Planungsfehler vermeiden, haben wir Ihnen eine kleine Checkliste zur Smart Home-Planung erstellt. Machen Sie sich im Voraus Gedanken über die Beantwortung folgender Fragen und profitieren Sie künftig von einer smarten und komfortablen Energiesparlösung:
1. Sollen einzelne Bereiche oder ein ganzes Haus vernetzt werden?
2. Welche Produkte sind verfügbar und wie kompatibel sind die Komponenten?
3. Möchte ich mein Smart Home System in Zukunft auf andere Bereiche erweitern können? Welche sind das?
4. Kann ich mein Smart Home-System ohne bauliche Maßnahmen installieren? Muss ich die Zustimmung meines Vermieters einholen, falls nicht?
5. Welche Anzahl an Komponenten wird benötigt und wie viel Kosten sie insgesamt?
6.Fallen zusätzliche Kosten für Handwerker an?
7.Wie und von wem erfolgt die Installation? Wer hilft bei Problemen der Inbetriebnahme?
Planen Sie mehr als nur einzelne Bereiche Ihres Haushalts mit modernster Technik aufzurüsten und tiefgreifende bauliche Maßnahmen durchzuführen, lohnt es sich, den Expertenrat der Hersteller in Betracht zu ziehen. Das hilft Ihnen nicht nur bei der Auswahl der Smart Home-Geräte, Fachexperten übernehmen auch die fachgerechte Installation und bietet zuverlässigen Support bei Anwendungsproblemen. Die Idee des intelligenten Stromsparens gefällt Ihnen, Sie schrecken aber dennoch vor einer Umsetzung zurück? Unser Beitrag zum Energiemanager räumt hartnäckige Irrtümer und Vorurteile rund um eine intelligente Haussteuerung aus der Welt. Überzeugen Sie sich selbst.
Matthias Hausmann • 12. September 2019
Redaktionsteam Online-Magazin • 16. September 2024