Mit diesen Tricks wird selbst das winzigste Bad zur Wohlfühloase
Es ist unser kleines Refugium im Alltag: das Bad. Und doch schenken Architekten dem Badezimmer erst seit zwei Jahrzehnten wieder verstärkt Aufmerksamkeit – und Raum. Wer stadtnah im Altbau wohnt, hat es deshalb meist beengt. Wie man aus einem Minibad mit optischen Tricks, multifunktionalen Möbeln, Fliesen, Farben und Spiegelwänden dennoch das Beste herausholt und einen charaktervollen Wohlfühlraum zaubert, zeigen wir hier: mit den besten Einrichtungstricks und Ideen für kleine Bäder.
Ein gelungenes Bad ist beides: praktisch und ästhetisch. Es bietet genügend Stauraum für Handtücher, Kosmetik & Co. – und ist darüber hinaus ein ganz privater Tempel für Entspannung und Körperpflege. In der Realität sieht das Bad in Mietwohnungen jedoch meist beengt und ungünstig geschnitten aus. Tageslichtfenster, Badewanne und Ablageflächen? Fehlanzeige.
Wer zur Miete wohnt und mit seinem Minibad hadert, hat jedoch nicht unbedingt schlechtere Karten als diejenigen, die ihr Bad in der eigenen Immobilie komplett umbauen können. Denn selbst aus alten, kleinen Bädern lässt sich mit Kreativität, Multifunktionsmöbeln und einigen optischen Tricks ein charakterstarker Raum erschaffen. Wir zeigen, wie.
Weiß und strahlend: so die Idee vom perfekten Bad. Dabei muss es nicht zwingend das helle Standardbad sein. Wir fühlen uns meist in solchen Bädern am wohlsten, die ein besonders stimmiges, durchdachtes Farbkonzept haben – und das darf durchaus farbstark und persönlich sein. Warum also nicht die Wände in taubenblau oder mintgrün tünchen? Die Grundfarbe können Sie mit farblich harmonierenden Textilien wie Handtüchern, Badteppich und Duschvorhang unterstreichen. Oder Regalbretter in farbiger oder natürlicher Optik anbringen. So entsteht ein unikater Raum – mit Wow-Effekt.
Maximal drei Farbtöne sollten es insgesamt sein – ansonsten wirkt das kleine Bad leicht überladen und chaotisch. Eine zentrale Konzeptidee hilft enorm bei der Auswahl der richtigen Farben: Soll das Bad tropisch verwunschen oder nordisch puristisch anmuten, in knalligen Retrofarben strahlen oder in zarten Pastelltönen gestaltet sein? Virtuelle Raumplaner helfen vorab beim Ausprobieren und Entscheiden.
Wer mietet, hat bei den Fliesen im Bad meist nicht viele Optionen: Das Bearbeiten und Gestalten der Fliesen ist jedoch eine tolle Möglichkeit, die Optik mit wenig Geld zu verändern. Das geht zum Beispiel mit spezieller Fliesenfarbe und Fliesenlacken aus dem Baumarkt. Mit diesen lässt sich der Wunschton auf die vorhandenen Fliesen zaubern, je nach Farbe oder Lack sogar ohne Grundierung und je nach Vorliebe in matt oder glänzend.
Eine weitere Alternative zum Neufliesen: Die Optik mit Fliesenfolien und Dekoraufklebern aufwerten – diese gibt es in allen Varianten und Looks: zum Beispiel mit Holztextur oder im Mosaik- und Orientstyle, mit Blattgoldoptik oder als selbst zugeschnittene, geometrische Colourblocks. Der Vorteil: Die Änderungen lassen sich leichter rückgängig machen als ein neue Fliesen.
Und was, wenn Sie dennoch neu fliesen wollen? Dann stellt sich die Grundsatzfrage: klein oder groß, farbenfroh oder dezent? Grundsätzlich raten Innenausstatter zu möglichst hellen, großflächigen Fliesen – denn je kleiner die Fliesen ausfallen, desto unruhiger wirkt der Raum. Doch auch dunkle Fliesen können auf Boden und Wänden einen einladenden Effekt erzeugen – besonders dann, wenn sich weiße Elemente oder Naturholzmöbel davon abheben. Auch eine ausgefallene Kachelwand mit kleinen Mosaiksteinen im Lieblingsfarbton oder mit Glanzeffekt kann ein Minibad ungemein verschönern – und sorgt für eine glamouröse Wirkung
Es geht aber auch gänzlich ohne Fliesen. Mit einem wasserfesten Putz können Sie die Wand hinter der Dusche, Badewanne und über dem Waschbecken durchgängig in Ihrem Lieblingsfarbton und ganz ohne Fliesen und Fugen gestalten: Möglich macht das der sogenannte Tadelakt, auch marokkanischer Kalkputz genannt, den man im Nassbereich am besten vom Fachmann aufspachteln lässt. Der Kalkputz ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch schimmelresistent und somit deutlich praktischer als die Fliesen-Fugen-Lösung.
Mit guter Wasserqualität macht ein schönes Bad erst richtig Spaß. Alle Infos zum Düsseldorfer Trinkwasser gibt es hier:
Die „Tiny House“-Bewegung macht es uns vor: Multifunktionalität auf kleinstem Raum. Auch die Möbel für kleine Badezimmer sollten im Idealfall mehrere Funktionen in sich vereinen: wie ein vertikaler Handtuchhalter, auf dem gleich mehrere Handtücher Platz finden, ein Badhocker, der gleichzeitig auch als Wäschekorb fungiert oder ein praktischer Spiegelschrank über dem Waschbecken, der versteckten Stauraum für Zahnbürste, Kosmetik und andere Kleinigkeiten bietet. Auch ein selbst montiertes Wandbrett über der Fliesenzeile sorgt mit Handtuchhaken und Ablageflächen für eine maximale Ausnutzung des vorhandenen Raums.
Wo alles gefliest ist, bieten sich zum Anbringen von Utensilien selbstklebende Wandhaken und Halterungen für Becher, Seifenspender und Hängekörbe zur Aufbewahrung an. Damit das Ganze in der Mietwohnung ohne Bohrlöcher und bleibende Schäden vonstattengeht, greift man am besten auf Saugnäpfe oder extrastarke, wasserfeste Powerstrips zurück. Für besonders schwere Traglasten hält der Markt Montagekleber und doppelseitige Montageklebebänder bereit.
Stauraum schafft auch, wer nach oben sowie in Hohlräume und Ecken baut: Oberhalb einer Fliesenfläche lassen sich mit Dübeln maßangepasste Wandregale oder Bretter anbringen, um Handtücher und Badutensilien geschickt und platzsparend zu lagern. Ebenso sorgen Regale und Wandbretter über dem Toilettenspülkasten für eine optimale Raumausnutzung.
Wer Waschmaschine oder Trockner im Bad beherbergt, kann diese mit einem Vorhang oder einer Schiebewand wunderbar kaschieren. Dafür braucht es freilich eine Abdeckung wie z. B. eine Arbeits- oder Massivholzplatte. Diese wiederum schafft Platz für Parfum, Kosmetik oder z. B. einen Wickelplatz.
Es ist kein Geheimnis, dass Tageslicht kleine Badezimmer größer, weiter und ja, auch freundlicher wirken lässt. Doch was, wenn das Minibad durch Fliesen bereits eine dunkle Farbwirkung hat oder überhaupt kein Tageslicht besitzt? Die Antwort ist: smarte Beleuchtung.
Grundsätzlich gilt: Mehrere indirekte Lichtquellen wie Beleuchtungsspots an Decke, Wandleiste oder Boden sowie eine Spiegelhintergrundleuchte werden bei der Badwahrnehmung allgemein als vorteilhafter und angenehmer empfunden als eine zentrale Deckenleuchte. Hat das Badezimmer ein Fenster, sollte man den Einfall von Tageslicht durch Deko und Vorhänge nicht unnötig reduzieren.
Für kleine Bäder gilt außerdem: Der Spiegel macht’s. Denn er vergrößert optisch die Wirkung des kleinen Raumes. Was Hotelausstatter, Gastronomen und Kaufhäuser schon lange beherzigen, können Sie sich also auch zunutze machen. Vor allem dann, wenn der Spiegel einen kompletten Wandbereich ausfüllt, verdoppelt sich die Raumwirkung: Spiegelwände lassen sich als fertige Module nebeneinander montieren oder können im Baumarkt auf die passende Breite zugeschnitten werden – alternativ bietet diesen Service auch der Online-Fachhandel an.
Bei der Montage sollten Sie auch das Verhältnis der Spiegelwand zum Tageslichtfenster bedenken: Wird das Tageslicht durch eine Spiegelwand reflektiert, erscheint ein kleines Bad umso heller und größer.
Der professionelle Badumbau ist, zugegeben, eine teure Angelegenheit – und bei Mietwohnungen meist auch gar nicht möglich. Zu bedenken ist beim Badentwurf vor allem zweierlei: Raumaufteilung und Lichtverhältnisse. Gläserne Duschwände lassen das Minibad beispielsweise offener erscheinen, während ein Raumteiler den gegenteiligen Effekt erzielt. Fenster können hingegen gar nicht groß genug sein und dürfen zugunsten von Tageslicht auch gern vergrößert werden. Virtuelle Raumplaner helfen beim Durchspielen der möglichen Varianten.
Schon ein ungewöhnliches Waschbeckendesign kann die Optik eines kleinen Bades enorm aufwerten: Für kleine Bäder bietet der Sanitärfachhandel spezielle Minigrößen in verschiedenen Formen – von rund bis eckig. Auch beim Material darf ruhig von der Norm abgewichen werden: Statt Keramik eignen sich zum Beispiel graues oder schwarzes Terrazzo, Naturstein oder Marmor. Das kreiert einen zeitgenössischen Look.
Kombinieren lässt sich das kleine Designerwaschbecken auch mit einem Waschtisch oder einer Badkommode, so wird der Platz unter dem Waschbecken nicht verschenkt, sondern maximal ausgenutzt.
Auf die Badewanne aus Platzgründen verzichten – das wollen wohl die wenigsten. Für Kleinstbäder hält der Markt deshalb inzwischen Badewannen in Spezialgrößen bereit wie Eckbadewannen und asymmetrische Modelle, um auch auf wenigen Quadratmetern nicht aufs Wellnesserlebnis verzichten zu müssen. Wer umbaut, sollte auch sogenannte Duschbadewannen in Betracht ziehen. Diese können zugleich als Badewanne und als Dusche genutzt werden – und sind, da barrierefrei, auch im Alter noch gut nutzbar.
Auch für Duschfans gibt es gleich mehrere Möglichkeiten: Neben dem quadratischen Klassiker existieren auch Duschwannen in Rechteck-, Viertelkreis- und Fünfeckform. So lässt sich die Dusche beispielsweise auch in einer Raumecke installieren. Am größten wirkt das Minibad jedoch, wenn die Dusche ebenerdig und ohne Einstiegshürde begehbar ist – das Wasser kann dann über eine Duschrinne ablaufen. Diese begehbaren Duschen sind auch deshalb im Trend, weil sie zumeist mit gläserner Duschwand daherkommen – so bleibt die Raumwirkung offen und groß.
Was bislang noch jedes Bad verschönert hat und gänzlich ohne Investitionskosten realisiert werden kann, ist das Minimalisieren: Häufig ist es das Zuviel an Farbe, Dekoration und Utensilien, das gerade kleine Bäder unaufgeräumt und wenig einladend erscheinen lässt. Ausmisten lohnt sich also: Weniger Farbeindrücke und Gegenstände schaffen optische Ruhe – und genau danach sehnen wir uns ja.
Farben müssen nicht zwingend hell, das Farbkonzept jedoch gut durchdacht sein: maximal 3 Farbtöne.
Fliesen lassen sich individuell umgestalten z. B. mit Fliesenfarbe oder Dekoraufklebern.
Möbel sollten multifunktional sein wie z. B. vertikale Handtuchhalter, Wäschekorbhocker oder Wandregale mit Hängekörben.
Unter Arbeitsplatten und hinter Vorhängen lassen sich Waschmaschine und Trockner gut verstecken.
Befestigen ohne Rückstände: mit Powerstrips und Montagekleber kein Problem.
Eine Spiegelwand sorgt für eine optische Raumvergrößerung – besonders dann, wenn sie Tageslicht reflektiert.
Indirekte Mehrfachbeleuchtung schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Eine tolle Alternative zu Fliesen: Wasserfester Kalkputz schafft glatte Wände im Lieblingsfarbton.
Kombinierte Duschbadewannen, Eckduschen und ebenerdige Duschen sind platzsparend und machen optisch dennoch viel her.
Beim Waschbecken gerne auf eine Minigröße mit ungewöhnlichem Design zurückgreifen.
Ein Überfluss an Dekoration und Badutensilien schafft Unruhe – ausmisten und „unsichtbar“ verstauen zahlt sich aus!
Redaktionsteam Online-Magazin • 3. Mai 2019
Redaktionsteam Online-Magazin • 3. Mai 2019