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Drei Biotonnen gefüllt mit Gartenabfällen stehen nebeneinander. © imageBROKER/Torsten Krueger / imageBROKER via Getty Images

Die Biotonne: Was darf rein und wie wird Bioabfall verwertet?

Mülltrennung und Weiterverarbeitung: So nutzen Sie die Braune Tonne richtig.


Die Biotonne ist ein wichtiger Bestandteil der Abfallwirtschaft. Doch häufig herrscht Verwirrung, was in die Tonne darf und wie der Bioabfall anschließend verwertet wird. Im Folgenden klären wir diese und weitere Fragen rund um die Biotonne.

Biotonne: Was darf rein und was nicht?

Bei der Entsorgung von Bioabfällen gilt grundsätzlich: Pflanzliche Küchen- und Gartenabfälle (mit Ausnahmen) gehören in die Braune Tonne. Alles, was nicht verrottet bzw. nicht kompostierbar ist, gehört nicht in die Biotonne. Was genau zum Bioabfall zählt, hängt jedoch immer von den lokalen Entsorgungsrichtlinien ab. Im Folgenden stellen wir Ihnen die geltenden Regeln für Düsseldorf vor. Wenn Sie nicht in Düsseldorf wohnen, lohnt sich ein Blick auf die Vorgaben Ihres lokalen Entsorgers.

Was gehört nicht in die Biotonne?- Plastiktüten und -verpackungen
Was gehört nicht in die Biotonne?- Biologisch abbaubare oder als kompostierbar gekennzeichnete Tüten*
Was gehört nicht in die Biotonne?- Kaffeekapseln (auch, wenn als kompostierbar gekennzeichnet)
Was gehört nicht in die Biotonne?- Asche und Kohlereste
Was gehört nicht in die Biotonne?- Öl- und Farbreste
Was gehört nicht in die Biotonne?- Katzenstreu
Was gehört nicht in die Biotonne?- Staubsaugerbeutel
Was gehört nicht in die Biotonne?- Windeln und Hygieneartikel
Was gehört nicht in die Biotonne?- Zigarettenstummel
Was gehört nicht in die Biotonne?- Medikamente
Was gehört nicht in die Biotonne?- Größere Holzstücke und Holzkohle
Was gehört nicht in die Biotonne?- Textilien und Leder
Was gehört nicht in die Biotonne?- Glas, Metall und Kunststoff
Was gehört nicht in die Biotonne?- Papierabfälle
Was gehört nicht in die Biotonne?- Kehricht
Was gehört nicht in die Biotonne?- Korken
Was gehört nicht in die Biotonne?- Tierische Exkremente

*Diese zersetzen sich im Vergleich zu organischem Müll nur sehr langsam und meist nicht komplett.

Warum die Biotonne ein Muss für nachhaltige Abfallwirtschaft ist

Die Biotonne spielt eine zentrale Rolle in der Abfallwirtschaft und im Umweltschutz, denn sie trägt zur effizienten Trennung und Verwertung von Bioabfällen bei. Leider landen diese Abfälle immer noch viel zu oft in der Restmülltonne und machen darin rund 39 Prozent des Inhalts aus (Quelle: umweltbundesamt.de). Durch die getrennte Sammlung in der Biotonne kann die Menge der organischen Abfälle im falschen Verwertungssystem deutlich reduziert werden. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Energie, und trägt letztlich zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.

Der Inhalt der Biotonne wird nach der Entsorgung auf einer Anlage weiterverarbeitet. Dabei wird aus organischen Küchen- und Gartenabfällen zum Beispiel wertvoller Kompost oder Strom und Wärme. In Düsseldorf übernimmt die AWISTA diese Aufgabe. Sie sorgt für eine effiziente und umweltgerechte Entsorgung der Bioabfälle. Zunächst werden diese von Störstoffen wie Plastik und Glas getrennt und anschließend zur Kompostieranlage gebracht. Hier verrottet der organische Abfall und es entsteht hochwertiger Kompost, der als natürlicher Dünger in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzt wird.

In anderen Regionen wandert der Müll der Biotonne oft in eine Biogasanlage. Das dort entstehende Biogas wird entweder zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt oder aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Durch diese nachhaltige Verwertung leistet die Biotonne einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Denn wenn organischer Müll zu Kompost verarbeitet und anschließend als Bodendünger verwendet wird, reduziert sich der Bedarf an chemischen Düngemitteln. Biogas wiederum kommt als Brennstoff für Kraftwerke oder als Treibstoff für Fahrzeuge zum Einsatz, wodurch sich fossile Brennstoffe einsparen lassen. So ist die Biotonne ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft: Bioabfälle werden nicht einfach weggeworfen, sondern zu wertvollen Ressourcen aufbereitet und in den Kreislauf zurückgeführt.

Mülltrennung

Der Schutz unserer Umwelt beginnt mit der richtigen Mülltrennung: Nur wenn Abfälle wie Pappe, Plastikverpackungen und Essensreste in den dafür vorgesehenen Tonnen landen, können sie richtig entsorgt und verwertet werden.

Zur Mülltrennung

Aufnahme von zwei Frauenhänden, die Essensreste wegwerfen.
Jährlich landet viel zu viel Biomüll in der Restmülltonne. Eine verpflichtende Biotonne für alle könnte das Problem lösen. © Kilito Chan / Moment via Getty Images

Ist die Biotonne in Deutschland Pflicht?

Seit 2015 gibt es die „Pflicht zur getrennten Sammlung von Bioabfällen“ im Kreislaufwirtschaftsgesetz (§ 20). Demzufolge ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Kommunen Bioabfälle aus privaten Haushalten getrennt sammeln müssen. Die Umsetzung dieser Vorgabe erfolgt jedoch sehr unterschiedlich: Während viele Landkreise und kreisfreie Städte eine verpflichtende Biotonne eingeführt haben, bieten andere nur freiwillige Tonnen ohne Benutzungszwang oder zentrale Sammelstellen an, zu denen die Verbraucher:innen ihre Bioabfälle selbst bringen müssen. Dies hat zur Folge, dass in rund 30 Prozent der deutschen Städte und Landkreise keine Pflicht zur Nutzung einer Biotonne besteht. Aus diesem Grund landen jährlich rund vier Millionen Tonnen Bioabfälle im Restmüll (Stand 2023, Quelle: nabu.de).

Städte und Landkreise mit verpflichtender Biotonne zeigen dagegen, dass die Mülltrennung dank Brauner Tonne deutlich besser funktioniert: Hier werden pro Einwohner:in durchschnittlich 30 Kilogramm mehr Bioabfall und weniger Restmüll gesammelt als in Regionen mit freiwilligen Systemen. Das zeigt das große Potenzial der Biotonne, das in vielen Kommunen noch nicht ausgeschöpft wird. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) fordert daher, die Biotonne bundesweit verpflichtend einzuführen. Von dieser Pflicht sollten die Kommunen nur in Ausnahmen abweichen dürfen. Neben der Einführung einer bundesweiten Biotonnenpflicht sieht der NABU auch Handlungsbedarf bei der Eigenkompostierung. Um eine Überdüngung zu vermeiden, sollten klare Regelungen festgelegt werden, um eine umweltgerechte und nachhaltige Nutzung der Bioabfälle zu gewährleisten. Als Faustregel schlägt das Umweltbundesamt etwa vor, dass der mit Kompost gedüngte Hausgarten eine Mindestfläche von 50 bis 70 qm pro Haushaltsmitglied aufweisen sollte (Quelle: umweltbundesamt.de).

So nutzen Sie Ihre Biotonne richtig

Ein kleiner Müllbehälter mit Bioabfall steht auf der Arbeitsplatte neben dem Spülbecken.
Wer darauf achtet, seine Küchenabfälle korrekt zu trennen, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. © Photo by Katkami / Moment via Getty Images

Die richtige Nutzung der Biotonne beginnt mit der Wahl des passenden Abfallbehälters in Ihrer Küche. Für die Sammlung von Bioabfällen sind kleine Sammelbehälter ideal. Diese können Sie bei Bedarf zur Biomülltonne bringen und entleeren. Wenn viele feuchte Küchenabfälle zusammenkommen, kann es helfen, den Behälter mit einer kleinen Menge Zeitungspapier (unbeschichtet) auszulegen, das die Flüssigkeit bindet. Auch dafür vorgesehene, reißfeste Papiertüten eignen sich optimal, um den Biomüll im eigenen Haushalt zu sammeln. Diese zersetzen sich bei der Kompostierung vollständig. Plastiktüten gehören hingegen auf keinen Fall in die Biotonne, da sie den Verwertungsprozess stören und aussortiert werden müssen.

Mit der Initiative „#wirfuerbio – Gemeinsam gegen Plastik in der Biotonne“ nimmt AWISTA an einer Kampagne teil, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. AWISTA will die Bürger:innen der Stadt Düsseldorf im Zuge dessen auch dafür sensibilisieren, dass selbst kompostierbare Plastiktüten nicht in die Biomülltonne dürfen. Denn der Zersetzungsprozess dieser Plastikbeutel dauert im Vergleich zu Biomüll bis zu dreimal so lange, weshalb das Material für die industrielle Kompostierung nicht geeignet ist und einen Störfaktor in den Anlagen darstellt.

Auch bei gekochten Speisen und Lebensmitteln im Allgemeinen gibt es einiges zu beachten. Gekochte Küchenabfälle dürfen Sie in Düsseldorf beispielsweise nicht in die Biotonne geben, in anderen Kommunen kann dies aber erlaubt sein. Die Verbraucherzentrale empfiehlt dennoch, im Zweifel darauf zu verzichten, um unangenehme Gerüche durch Gärungsvorgänge zu vermeiden. Ein häufiger Irrtum bei vielen Bürger:innen herrscht wiederum bei der Entsorgung von Katzenstreu. Das Granulat gehört nicht in die Biotonne, da es in der Regel aus nicht kompostierbaren Materialien besteht und den Kompostierungsprozess stören kann. Die Streu entsorgen Sie daher korrekterweise im Restmüll.

Bioerdgas

Bioerdgas ist die grüne Art zu heizen, da es eine nahezu neutrale Treibhausgasbilanz aufweist. Mit Düsselgas Öko, das zu 20 Prozent aus Bioerdgas besteht, können Sie noch umweltfreundlicher heizen.

Zum Bioerdgas

Ein Mann wirft Gartenabfälle in die Biotonne.
Ratten, Maden und Fliegen – um unerwünschte Untermieter in der Biotonne zu vermeiden, sollten Sie auf die korrekte Verwendung und Reinigung der Tonne achten. © Tempura / E+ via Getty Images

Biotonne reinigen und Probleme vermeiden

Die richtige Pflege der Biotonne ist entscheidend, um unangenehme Gerüche und Schädlingsbefall zu vermeiden. Wickeln Sie etwa feuchte Abfälle in Zeitungspapier ein. Hin und wieder können Sie die Braune Tonne nach einer Entleerung mit Wasser ausspülen. Wer dabei besonders gründlich sein will, kann auf ein Gemisch aus warmem Wasser und Essig oder auf ein umweltfreundliches Reinigungsmittel zum Säubern zurückgreifen. Ein häufiges Problem bei der Nutzung der Biotonne sind Maden. Um den unappetitlichen Madenbefall zu vermeiden, sollten Sie Speisereste immer in Zeitungspapier einwickeln, sodass sich möglichst wenig Feuchtigkeit in der Tonne ansammelt. Außerdem hilft es, die Tonne an einem schattigen Platz aufzustellen und den Deckel immer geschlossen zu halten. Fliegen, die ihre Eier im Müll ablegen, gelangen so gar nicht erst in die Biotonne.

Extra-Tipp: Zeitungspapier hilft auch im Winter, damit Ihnen in der Tonne nichts festfriert.

Eigenkompostierung als Alternative?

Neben der Nutzung der Biotonne bietet die Eigenkompostierung für Gartenbesitzer:innen häufig eine Alternative zur Entsorgung von Bioabfällen. Mit einem eigenen Komposthaufen im Garten können Sie Küchen- und Gartenabfälle direkt vor Ort verwerten. Dadurch reduzieren Sie nicht nur die Menge der zu entsorgenden Bioabfälle, sondern stellen auch wertvollen Kompost her, den Sie als Dünger für den eigenen Garten verwenden können. Allerdings benötigen Sie ausreichend Platz für einen Komposthaufen bzw. einen Komposter. Eine platzsparende Alternative ist eine Wurmkiste. Diese können Sie sogar auf dem Balkon oder in der Wohnung nutzen.

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