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Blick auf die Segelboote auf dem Unterbacher See unter klarem Himmel

Wassersport in Düsseldorf: Einmal Vollbad, bitte!

Wie Anfänger in der Region Wasserski, Paddling und Co. lernen können


Joachim GerloffJoachim Gerloff|14. Mai 2019

Ein Ruck zieht mich über den See. Überrascht von der Spannung, lasse ich das Seil los, nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Sofort habe ich Wasser in Mund und Nase und paddele unbeholfen, um an die Wasseroberfläche zu gelangen. Nein, ich bin nicht Opfer eines Schiffsunglücks. Ich habe beschlossen, Wassersportarten in Düsseldorf zu entdecken. Und Sie nehme ich dabei mit!

Wasser ist eigentlich nicht mein Element. Mein Schwimmabzeichen ist das Seepferdchen und ich bin der Überzeugung, dass Planschen auch schon Sport ist. Schwimmbäder suche ich nur auf, wenn sie eine Sauna haben. Aber regelmäßig bin ich hingegen an den Rheinwiesen zum Laufen oder in Düsseldorfer Kletterhallen. Und ich probiere gerne Neues aus, denn man soll sich ja aus der eigenen Komfortzone bewegen. Also zur Abwechslung mal ab auf´s Wasser!

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Wassersport in Düsseldorf

Meine Recherche zeigt: Generell gibt es sehr viele Wassersportarten in Düsseldorf. Wussten Sie beispielsweise, dass man mitten in Düsseldorf Tauchen lernen kann? Das Tauchgeschäft Underwater No1 bietet nämlich nicht nur umfangreichen Tauchbedarf, sondern vor allem Tauchkurse an. Die Anfängerkurse werden im Unterrather Schwimmbad absolviert und bieten nicht nur im Sommer Möglichkeiten zum Abtauchen. Für Anfänger und Profis. Spannend. Aber nicht so sommerlich. Daher verschiebe ich den Test hier mal auf den Winter.

Da unsere Stadt direkt am Rhein liegt, gibt es natürlich auch viele Sportarten auf dem Wasser. Yachtfahren, Segeln, Kanufahren und sogar Surfen. Alles ist hier möglich. Von Schnupperkursen bis zu den Clubs für Profis ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Eine gute Möglichkeit, sich erst einmal zu informieren und gerade die etwas aufwändigeren Sportarten zu testen, ist der Hochschulsport. Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf bietet neben Wassersport-Kursen wie Kanufahren und Schwimmen auch Treffpunkte wie die Segelgruppe. Alternativ kann in verschiedenen Vereinen und Gruppen das Rudern erlernt werden. Da meist in Gruppen gerudert wird, sollte man etwas Zeit mitbringen. Nur so kann man festzustellen, ob Sport und Gruppe einem zusagen. Das trifft für die meisten Bootsportarten zu, denn hier zieht man als Mannschaft aufs Wasser. Diese Sportarten kommen also für einen eintägigen Test nicht in Frage.

Raften in unserer Gegend? Ja, das geht! Es werden Teamfahrten angeboten, die von der Erft bis zum Rhein führen. An der Altstadt vorbei bis kurz hinter die Oberkasseler Brücke. Ein tolles Panorama, das nach meinem Empfinden mehr nach einem Gruppenausflug verlangt, obwohl Raften selbstverständlich als Einzelperson möglich ist. Hier gibt es verschiedene Boote und Rudertechniken, alles klingt interessant, aber allein schon die Bilder zeigen einen sehr anstrengenden Sport. Von dem ich nicht weiß, ob ich mich ihm gewachsen fühle.

Ich suche weiter und finde den Unterbacher See, der verlockend nach Sommer klingt. Ebenso wie der Kaarster See oder der Fühlinger See in Köln bietet er eine Menge Optionen für Wasserratten: Flöße bauen mit anschließender Floßfahrt, Surf-Yoga, Tretbootfahren. Ja sogar Surfen!

Abkühlung im Glas

Wer das Wasser lieber aus dem Kran als vom Brett aus erlebt, bekommt es von den Stadtwerken Düsseldorf geliefert.

Bevor es aufs Wasser geht, braucht man noch die passende Kleidung. Die bekommt man bei Wasserski Langenfeld.
Bevor es aufs Wasser geht, braucht man noch die passende Kleidung. Die bekommt man bei Wasserski Langenfeld.

Vom Baggersee zum Wasserskiparadies

Dass man in Langenfeld Wasserski fahren kann, weiß ich vor allem von Autobahnfahrten. Denn die Anlage ist von der A59 aus gut zu sehen. Was ich erst im Gespräch mit Benjamin Süß, einem der Eigentümer erfahre: Die Anlage gibt es bereits seit über dreißig Jahren und wurde von seinem Großvater gebaut. Ein Familienbetrieb also. Als die Kiesgruben geschlossen wurden, suchte die Familie nach einer anderen Möglichkeit, das Gelände zu nutzen. Und fand sie in Bayern, wo es die erste Wasserskianlage Deutschlands gibt. Diese Idee brachten sie erfolgreich in unsere Region: Vier Seilbahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die Wasserskifahrer über´s Wasser ziehen. Und zwei Anfängerbahnen.

Zur vollen Montur gehören neben der richtigen Kleidung natürlich auch die Rettungsweste und die Skier. Dann kann es endlich losgehen.
Zur vollen Montur gehören neben der richtigen Kleidung natürlich auch die Rettungsweste und die Skier. Dann kann es endlich losgehen.

Auf geht´s!

Auf den Anfängerbahnen kann jeder lernen, auf Wasserskiern zu stehen. Man braucht grundlegendes Körpergefühl und die Fähigkeit, alle Muskeln anzuspannen. Das ist schwerer als es aussieht. Insbesondere die Startposition in der Hocke, aus der man sich aufrichtet, ist für Ungeübte schon anstrengend. Erst beim sechsten Versuch gelingt es mir, mich auf den Brettern, die in diesem Moment wirklich die Welt für mich bedeuten, zu halten. Auf die cooler wirkenden Wakeboards darf man übrigens erst umsteigen, wenn man eine erfolgreiche Stunde auf Skiern vorzuweisen hat.

Zwischenfazit meines Körpers

Zu Wasserski gehört nicht nur das sich ziehen lassen, sondern auch das ans Ufer schwimmen, rausklettern und mit Skiern wieder an den Einstieg zurückwandern. Im Prinzip also eine Art Vierkampf. Generell muss man auch für die Fahrt viel mehr Kraft aufwenden als ich dachte. Daher beschließe ich, am ersten Tag nicht auf eine der größeren Anlagen zu wechseln. Habe aber bereits eine Verabredung mit unserer Fotografin, hier demnächst mal einen ganzen Tag zu verbringen. Wer also Wasserski fahren möchte: Es ist zwar anstrengender als es aussieht, aber es macht auch verdammt viel Spaß und pumpt etwas Adrenalin durch die Adern. Innerhalb einer Stunde hält sich auch ein blutiger Anfänger auf den Brettern, wenn eine gute Grundkondition vorhanden ist.

Mein Körper ist allerdings bereits etwas außer Puste und fragt mich vollkommen zurecht, wie ich auf die Schnapsidee kam, zwei Sportarten an einem Tag unter die Lupe zu nehmen. Denn schon steht der nächste Test aufm Plan. Dafür geht´s zu Surf´n´Kite am Unterbacher See: Stand-up Paddling, ich komme!

Wichtig beim Stand-up Paddling sind unter anderem Körperspannung und Balance. Nicht zu vergessen auch das richtige Paddel natürlich.
Wichtig beim Stand-up Paddling sind unter anderem Körperspannung und Balance. Nicht zu vergessen auch das richtige Paddel natürlich.

Panorama-Sport am Unterbacher See

Das Surf ’n’ Kite Düsseldorf von Daniela Schmidt ist ebenfalls ein Familienbetrieb, den bereits ihr Vater ins Leben gerufen hat. Sie hat das Wassersportangebote erweitert, verzichtet dafür aber auf Gastronomie. Neben Stand-up Paddling kann hier auch Windsurfen und Surf-Yoga erlernt werden. Auch Profis können sich austoben, die Ausrüstung steht bereit. Gruppen Kinder, Erwachsene – alle sind willkommen. Für mich hat Daniela heute eine persönliche Trainerin engagiert, damit ich in einer Einzelstunde möglichst viel lerne. Aiga Volkhausen merkt man die Begeisterung für den Sport an. Seit vier Jahren macht sie Stand-up Paddling. Gehört also zu den „First Movern“ in Deutschland. Und sie hat merklich Talent, diesen Enthusiasmus weiterzugeben. Aber nicht nur: Die wichtigsten Handgriffe erklärt sie in kurzer Zeit so einfach, dass ich sofort verstehe, worum es geht. So tragen wir nach einer kurzen Einführung die Boards aufs Wasser. Die nächste Anweisung lautet: „Bitte auf´s Brett knien.“ Mein erstes Mal. Aufgrund meiner Skepsis gegenüber Surferboys habe ich in Teenagerjahren nie auf einem gestanden. Eigentlich schade, denn es macht mir auf Anhieb viel Spaß und ich mache mich wirklich gut darauf. Aber sicher gibt auch meine Trainerin Aiga ihr Bestes, dass ich schnell Fortschritte mache. Verbessert geduldig meine Fehler, erklärt, mit welchem Schlag ich mich wie bewege, und lässt mich Balance-Übungen machen, damit ich Vertrauen in mein Board gewinne. Tatsächlich lässt sie mich auch so weit rückwärtsgehen, dass ich einmal ins Wasser platsche. So lerne ich dann, wie ich wieder auf‘s Board komme. Und vorher das Paddel korrekt ablege.

Stand-up Paddling hat seinen ganz eigenen Charme. Es beansprucht, genau wie Wasserski, viele Regionen des Körpers. Während der Anstrengung kann man das Panorama genießen, die Enten beobachten und generell die Umgebung auf sich wirken lassen. Tatsächlich ist der Unterbacher See vom Board aus noch schöner als vom Ufer.

Ist das passende Paddel erst einmal gefunden, geht’s ans Eingemachte.
Ist das passende Paddel erst einmal gefunden, geht’s ans Eingemachte.

Wasserski oder Stand-up Paddling?

Als wir das Ufer erreichen habe ich das Gefühl, Stand-up Paddling bereits ganz gut zu beherrschen. Ich bin aber auch erschöpft und lasse den Tag mit Bier in der Hand und Blick auf den See ausklingen. Dabei gehe ich der Frage auf den Grund: Welchen Sport würde ich für mich weitermachen? Wasserski hat den Nervenkitzel – was ich an und für sich toll finde. Aber Stand-up Paddling hat mich sofort gefangen genommen. Obwohl es so easy aussieht, ist es anstrengend und hat zugleich eine entspannende Komponente, die mich begeistert.

Wir haben Ihnen einige Adressen rausgesucht, wo Sie Wassersport in Düsseldorf ausprobieren und für sich entdecken können.

Abkühlung im Glas

Wer das Wasser lieber aus dem Kran als vom Brett aus erlebt, bekommt es von den Stadtwerken Düsseldorf geliefert.

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