Wie groß ist die Brandgefahr bei E-Autos wirklich? Wir klären auf.
Immer wieder wird von einer erhöhten Brandgefahr bei Elektroautos gesprochen. Doch die Sorge ist unbegründet: Statistiken zu E-Auto-Bränden zeigen, dass brennende Elektrofahrzeuge eine Ausnahme darstellen. Erfahren Sie, wie gut E-Autos in puncto Sicherheit aufgestellt sind, welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden und wie Sie sich im Brandfall richtig verhalten.
Geraten Elektroautos häufiger in Brand als Fahrzeuge mit herkömmlichen Antrieben? Die Antwort ist klar: Nein. Jährliche Studien des US-amerikanischen Versicherungsdienstleisters AutoinsuranceEZ bestätigen, dass E-Autos keine höhere Brandgefahr aufweisen als Verbrenner. Im Gegenteil: Von 100.000 E-Autos gingen gerade einmal 25 Fahrzeuge in Flammen auf, während bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen 1.530 brennende Autos verzeichnet wurden. Konkret bedeutet das: Die Brandgefahr bei Elektroautos ist vergleichsweise gering.
Das überrascht nicht: Für alle zugelassenen Autos unabhängig von der Antriebsart gelten identische Bestimmungen, die ein Höchstmaß an Schutz bieten. Die Euro-NCAP-Crashtests bestätigen, dass Elektro- und Verbrenner-Versionen eines Fahrzeugs gleich gute Ergebnisse erzielen. Viele Elektroauto-Modelle erhalten sogar die höchste Bewertung von fünf Sternen.
Wir wissen um die zahlreichen Vorteile von Elektrofahrzeugen. Aus diesem Grund bringen wir die Elektromobilität in Düsseldorf voran.
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen lassen sich Unfälle und E-Auto-Brände natürlich niemals vollständig ausschließen. Die Hauptursache für Brände bei E-Autos liegt oft in schweren Zusammenstößen, bei denen die Batteriezellen beschädigt werden. Weitere Ursachen sind Fahrzeugüberschläge oder undichte Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die mit Flüssigkeit in Berührungen kommen. Werden beim Aufladen die Sicherheitsvorschriften nicht beachtet, besteht ebenfalls Brandgefahr.
Dazu gehört die Überwachung der Ladedauer und -intensität. Erfolgt das Laden zu schnell oder mit zu starker Last, kann es zum Kurzschluss kommen. Dieser setzt zunächst einzelne Zellen in Brand, von denen sich das Feuer ausbreitet. Das passiert eher bei alten oder weniger hochwertigen Lithium-Ionen-Akkus. Auch wenn neuere Modelle mit einem komplexen Batteriemanagement-System ausgestattet sind, das den Akku überwacht und vor Überhitzung schützt, sollten Sie beim Laden Vorsicht walten lassen. Akkus sind nur auf bestimmte Ladezeiten und -intensitäten ausgelegt, die Sie unbedingt beachten sollten.
Während Verbrenner in Tiefgaragen nur abgestellt werden, sind Elektroautos dort an das Stromnetz angeschlossen. Dadurch entstehen neue Brandrisiken. Aus diesem Grund hat sich der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS) dem Thema angenommen und Empfehlungen zum Brandschutz gegeben.
Dementsprechend unterliegt die Installation von Wallboxen und Ladesäulen strengen Vorschriften, die sich ausschließlich auf die Elektroinstallation beziehen. Besonders wichtig ist dabei die korrekte Dimensionierung des Kabelquerschnitts. Der Kabelquerschnitt ist ein entscheidender Faktor für die Leistungsfähigkeit eines Kabels, da er bestimmt, wie viel Strom sicher durch das Kabel fließen kann. Darüber hinaus legt die Leitungsanlagen-Richtlinie spezifische Vorgaben für den Brandschutz im Gebäude fest, die ebenfalls nur die elektrischen Komponenten betreffen und nicht die Ladeinfrastruktur im Speziellen. Dazu gehören die Verlegung von Elektroleitungen durch Wände, Decken und entlang von Fluchtwegen, sensible Rauchmelder, die Einbeziehung der Gebäudeversicherung und eine Brandschutzbegehung.
Für Eigentümer:innen gilt: Lassen Sie den Brandschutz unbedingt baubegleitend durch eine:n Sachverständiger:in prüfen – unabhängig davon, ob eine Ladeinfrastuktur installiert wird oder nicht. Wird die Wallbox nachträglich eingebaut, rät der BVS zu einer Brandschutzbegehung durch professionelle Installationsfirmen.
Grundsätzlich gilt: Hände weg von den Hochvolt-Komponenten. Diese sind orange gekennzeichnet und dürfen nur von geschulten Fachleuten angefasst werden. Damit Feuerwehr und Rettungskräfte wissen, wo Gefahrenstellen lauern, gibt es die Rettungskarte. Sie zeigt ihnen, wo und wie sie sicher schneiden können, um das Hochvolt-System manuell abzuschalten und so einem Brand vorzubeugen.
Da die Akku-Zugänge und Chemikalien sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, ist die Rettungskarte unerlässlich. Sie macht aber nur Sinn, wenn Sie an der richtigen Stelle im Fahrzeug positioniert wird – und zwar hinter der Fahrer-Sonnenblende. Dieser Aufbewahrungsort ist europaweit bekannt. Wenn Sie Ihre Rettungskarte nicht griffbereit haben, können Sie sie einfach online herunterladen und ausdrucken. Der ADAC stellt eine praktische Liste zu den Rettungskarten verschiedener Hersteller bereit.
Ob Ihre Versicherung für den Brand Ihres E-Autos aufkommt, hängt von Ihrem individuellen Vertrag ab. Lassen Sie sich daher vor Abschluss der Versicherung genau beraten, um sicherzustellen, dass Sie gegen sämtliche Brandrisiken abgesichert sind. Legen Sie dabei ein besonderes Augenmerk auf den Akku. Er macht einen großen Teil des Fahrzeugwertes aus und sollte in der Vollkaskoversicherung explizit berücksichtigt werden.
Brennt der Akkus eines E-Autos, sind spezielle Techniken und Ausrüstungen notwendig. Ist der Akku nicht vom Brand betroffen, verläuft der Löscheinsatz wie bei Verbrennern. Die Feuerwehr in Düsseldorf ist für beide Szenarien bestens aufgestellt.