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Display-Anzeige eines Elektroautos mit Ladezustand und verbleibender Ladezeit. © baloon111 / iStock / Getty Images Plus via Getty Images © baloon111 / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

E-Auto-Batterien: Wie lange halten sie wirklich?

Elektroautos sind dank Antriebsbatterie sauber und leise – doch wie steht es um die Haltbarkeit des Akkus?


Joachim GerloffJoachim Gerloff|Zuletzt aktualisiert am: 5. März 2025

Batterien sind das Rückgrat der Elektromobilität – von ihnen hängt nicht nur die Reichweite, sondern auch die Alltagstauglichkeit Ihres E-Autos ab. Erfahren Sie, was es mit den typischen Herstellergarantien auf sich hat, warum die meisten Akkus auch nach mehreren hunderttausend Kilometern noch fit sind und wie Sie mit ein paar einfachen Tipps zu einer langen Lebensdauer der E-Auto-Batterie beitragen können.

Aufbau & Funktionsweise: So funktioniert das Herzstück Ihres E-Autos

Die Batterie ist in der Regel die teuerste Komponente eines Elektroautos, denn sie ist das zentrale Speicherelement für die Energie, die den Elektromotor antreibt. Im Wesentlichen bestehen der Akku aus zahlreichen Zellen, die wiederum zu Modulen gebündelt werden. Mehrere Module bilden schließlich das Batteriepaket, das bei den meisten E-Autos sicher im Fahrzeugboden untergebracht ist.

In jeder Zelle eines Lithium-Ionen-Akkus befinden sich zwei voneinander getrennte Elektroden – Kathode und Anode. Im Ruhezustand herrscht elektrische Spannung: an der Anode befinden sich mehr Elektronen als an der Kathode. Beim Entladen, sprich wenn der Motor gestartet wird, wandern die Elektronen vereinfacht gesagt von der Anode zur Kathode. Dadurch entsteht ein Stromfluss, der vom Elektromotor in mechanische Energie umgewandelt wird. Das Ergebnis: Ihr E-Auto fährt leise und effizient. Beim Aufladevorgang, etwa an einer Wallbox, bewegen sich die Elektronen durch die Energie der Ladestation umgekehrt von der Kathode zurück zur Anode. Die Anzahl, Art und Größe der Zellen und Module im Akku bestimmen dabei die Kapazität der E-Auto-Batterie. Mit einer größeren Kapazität kann der Lithium-Ionen-Akku mehr Strom speichern und das E-Auto verfügt über eine höhere Reichweite.

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Zu den Ladestationen

Die Batterie ist in der Regel die teuerste Komponente eines Elektroautos, denn sie ist das zentrale Speicherelement für die Energie, die den © Prapass Pulsub /Moment via Getty Images
Vor allem schonendes Laden ist entscheidend für die Langlebigkeit des Akkus in Elektrofahrzeugen. © Prapass Pulsub /Moment via Getty Images

Diese verschiedenen Akku-Typen gibt es

Bei den derzeit gängigsten E-Auto-Batterien handelt es sich um Lithium-Ionen-Akkus. Sie bieten ein gutes Verhältnis zwischen Leistungsfähigkeit und Gewicht – sie sind also kompakt und haben dennoch eine hohe Kapazität. Weit verbreitet sind Varianten wie NMC (Nickel, Mangan, Kobalt) und LFP (Lithium-Eisenphosphat). Diese unterscheiden sich vor allem in der Temperaturanfälligkeit, sind aber gleichermaßen zuverlässig.

Das Batteriemanagementsystem (BMS)

Damit die Batterie stets im optimalen Bereich arbeitet, steuert ein Batteriemanagementsystem unter anderem die Kühlung und Heizung des Akkus, damit Ihr E-Auto auch an einem kalten Wintermorgen reibungslos startet. Das System überwacht außerdem den Ladezustand (State of Charge, SOC) und verhindert Überladung und Tiefenentladung. Das BMS trägt damit wesentlich zur Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit moderner Akkus bei.

Wie lange hält die Lithium-Ionen-Batterie wirklich?

Wer darüber nachdenkt, sich ein Elektroauto anzuschaffen, stellt sich womöglich die Frage: Wie lange hält die Batterie eigentlich, bis sie ausgetauscht oder repariert werden muss? Die gute Nachricht: Die meisten Hersteller gewähren großzügige Garantien für ihre Akkus – diese liegen laut ADAC meist bei 8 Jahren oder 160.000 Kilometern, in denen Ihre Batterie noch mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität haben soll. Geht die Leistung früher in den Keller, springt die Garantie ein. Diese Versprechen zeigen, dass Hersteller ihr Vertrauen in die Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer der Batterietechnik setzen. Tatsächlich können viele Akkus im Alltag aber sogar noch länger durchhalten – eine Stanford-Studie spricht von Laufleistungen, die in der Praxis teils 300.000 Kilometer und mehr erreichen, bevor die Kapazität nennenswert nachlässt.

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Zur Elektromobilität

Transparente Darstellung eines Elektroautos mit Fokus auf die Batteriekomponenten. © xia yuan / Moment via Getty Images © xia yuan / Moment via Getty Images

Beispiele für Herstellergarantien auf Akkus:

  • Audi hat ein Garantieversprechen für alle Modelle von bis zu 8 Jahren bzw. 160.000 Kilometern.

  • Lexus verspricht beim Modell UX 300e sogar bis zu 10 Jahre bzw. einer Million Kilometer eine Mindestkapazität von 70 %.

  • Mercedes gewährt für den EQS wiederum zehn Jahre bzw. 250.000 Kilometer Garantie.

Wann lohnt sich eine Reparatur und wann ein Austausch der Batterie?

Gerade bei älteren Fahrzeugen stellt sich irgendwann die Frage: Soll ich einzelne Module ersetzen oder gleich den ganzen Lithium-Ionen-Akku tauschen lassen? Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Ist nur ein Modul defekt, kann es oft einzeln repariert oder ausgetauscht werden – das ist deutlich günstiger als ein kompletter Batteriewechsel. Je nach Hersteller liegen die Kosten für einzelne Module ohne Einbaukosten zwischen ca. 1.500 und 5.000 Euro.

Allerdings dürfen Arbeiten an Hochvolt-Technik ausschließlich von speziell geschultem Fachpersonal ausgeführt werden. Viele Autohäuser und Werkstätten bieten entsprechende Serviceleistungen an. So bleibt Ihr Elektroauto zuverlässig am Laufen – ohne, dass Sie gleich in eine komplett neue Batterie investieren müssen.

Tipp: Halten Sie sich an die Wartungsintervalle Ihres Herstellers und achten Sie auf mögliche Software-Updates. So erkennen Expert:innen frühzeitig, wenn ein Modul schwächelt – und beheben das Problem, bevor ein größerer Schaden entsteht.

Ein Automechaniker steht neben einem hochgebockten Auto in einer Kfz-Werkstatt. © Westend61 / Westend61 via Getty Images
Wer Kosten sparen will, lässt in der Werkstatt überprüfen, ob einzelne Module ausgetauscht werden können. © Westend61 / Westend61 via Getty Images

5 Tipps für den Alltag: So bleibt Ihr E-Auto-Akku länger fit

Auch wenn Elektroautos grundsätzlich weniger Wartung benötigen als klassische Verbrenner, lohnt es sich, ein paar einfache Kniffe zu kennen, um die Lebensdauer der teuren Lithium-Ionen-Batterie im Alltag zu verlängern:

  1. Im optimalen Ladebereich bleiben: Versuchen Sie, den Akkustand im Alltag möglichst zwischen 20 und 80 Prozent zu halten, um die Batterie zu schonen. Ständiges Vollladen (auf 100 Prozent) oder häufige Tiefentladungen (nahe 0 Prozent) können den Akku schädigen.

  2. Schnellladen nur, wenn nötig: Laden an der DC-Schnelladesäule (z. B. unterwegs auf der Autobahn) spart zwar Zeit, belastet die Batterie aber mehr als das gemächliche Aufladen per Wechselstrom. Nutzen Sie Schnellladestationen daher nur unterwegs.

  3. Extreme Temperaturen meiden: Die ideale Temperatur für einen Ladevorgang liegt zwischen 15 und 25 Grad Celsius Außentemperatur. Denn Hitze beschleunigt die Alterung des Lithium-Ionen-Akkus, Kälte wiederum beeinträchtigt vorübergehend die Leistungsfähigkeit und Reichweite Ihres E-Autos.  Parken Sie Ihr Fahrzeug also möglichst in einer Garage oder im Schatten. Im Winter sollten Sie Ihr Elektroauto zudem möglichst direkt nach der Fahrt laden, wenn die Batterie noch warm ist.

  4. Ladestand bei längeren Standzeiten anpassen: Wenn Sie Ihr Elektroauto längere Zeit – beispielsweise im Urlaub – nicht nutzen werden, stellen Sie es am besten mit einem Ladezustand im mittleren Bereich (etwa 30–70 Prozent) ab. Das Auto mit einem vollen Akku stehen zu lassen, schadet eher. Beachten Sie zu langen Standzeiten auch die Hinweise in der Bedienungsanleitung.

  5. Schonendes Fahrverhalten: Starkes Beschleunigen, abruptes Bremsen und Fahrten mit hoher Geschwindigkeit verlangen der Batterie einiges ab. Wer hingegen vorausschauend und gleichmäßig fährt, schont den Akku. Nutzen Sie, wenn möglich, den „Eco“- oder „Efficiency“-Modus.

Mehrere Elektroauto-Batterien in einer Reihe. © South_agency / iStock / Getty Images Plus via Getty Images © South_agency / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Second Life & Recycling: Was passiert mit ausgedienten E-Auto-Batterien?

Ist die Batterie in Ihrem Elektroauto einmal so weit gealtert, dass sie für den Fahrbetrieb nicht mehr geeignet ist, muss sie längst nicht auf dem Elektroschrott landen. Denn oft bieten sich für ausrangierte Lithium-Ionen-Akkus noch sinnvolle Zweitzwecke an. Bei rund 70 Prozent Restkapazität müssen die Batterien nicht entsorgt werden. Es ist zum Beispiel möglich, E-Auto-Batterien als stationäre Stromspeicher in Gebäuden oder bei Solarprojekten einzusetzen. In diesem „Second Life“ laufen sie oft noch viele Jahre zuverlässig.

Kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem sich auch dieser Einsatz nicht mehr lohnt, steht das Recycling an: Dann lassen sich wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Nickel zurückgewinnen. So wird sichergestellt, dass die immer größer werdende Anzahl an E-Auto-Batterien auch künftig nachhaltig genutzt und verwertet werden kann.

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