Von der Wegwerfgesellschaft zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft
Um den Klimaschutz und den immer weiter steigenden Ressourcenbedarf und die Biodiversität langfristig sichern zu können, ist das Konzept der Kreislaufwirtschaft unabdingbar. Damit gehen grundlegende Veränderungen einher, die wir Ihnen in diesem Artikel näherbringen. Erfahren Sie mehr über die Ziele, Vorteile und Maßnahmen, die mit einer nachhaltigen Entsorgungswirtschaft einhergehen.
Im Wesentlichen zielt das Konzept einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft darauf ab, dass Produkte, Materialien und Komponenten innerhalb eines Kreislaufs so lange wie möglich wiederverwendet, geteilt, geleast, aufgearbeitet und recycelt werden, sodass kaum noch Abfälle entstehen. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert und Ressourcen eingespart.
In der Praxis bedeutet das konkret: Abfälle sollen auf ein Minimum reduziert werden, indem Produkte weiterhin als Ressourcen durch Reparaturen und Wiederverwendung in der Wirtschaft erhalten bleiben. Ist das nicht möglich, werden sie in ihre Ausgangsstoffe, also Rohstoffe, zerlegt und wiederverwertet (Einsatz von Sekundärrohstoffen durch Recycling). Grundsätzlich steht die Abfallvermeidung und Wiederverwendung also immer vor dem Recycling,.
Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zu dem linearen Wirtschaftsmodell (auch als „Wegwerfgesellschaft“ bekannt), bei dem gekoppelt am Wirtschaftswachstum immer größere Mengen an leicht zugänglichen Materialien und Energie verwendet werden, ohne Ressourcen einzusparen. Dieser Effekt wird durch immer kürzere Produktlebenszyklen noch weiter verstärkt.
Sie umfasst jedoch weitaus mehr als nur den umweltbewussten Umgang mit Abfällen. Sie setzt sich bei der nachhaltigen und ressourcenschonenden Produktherstellung und -gestaltung ein, damit der gesamte Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt wird. Die Entsorgungswirtschaft sieht das noch nicht als ihre Aufgabe. Sie könnte sich aber dahin entwickeln. Dieser aktive Wechsel von einer Wegwerfgesellschaft hin zu einer verantwortungsvollen Kreislaufwirtschaft wird vorwiegend durch strenge ordnungsrechtliche Vorgaben geregelt. Diese beziehen sich momentan jedoch nur auf Abfallkreisläufe, für Stoff- bzw. Produktkreisläufe gibt es noch keinen ordnungsrechtlichen Rahmen. Dabei soll es weniger darum gehen, eine „schlechte“ zu einer „besseren“ Wirtschaft umzugestalten. Viel eher soll eine Wirtschaft entstehen, die im Einklang mit der natürlichen Welt funktioniert und somit dem Klimaschutz dient.
Mit der Müllverbrennungsanlage garantieren wir bereits seit über 50 Jahren eine zuverlässige und umweltfreundliche Entsorgung der Abfälle aller Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Düsseldorf. Erfahren Sie hier, inwiefern sich die Anlage in Sachen Umweltschutz bewährt.
Die Grundlage der Entsorgungswirtschaft in Deutschland bildet das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), welches am 1. Juni 2012 (1997 gab es das Abfall- und Kreislaufwirtschaftsgesetz) in Kraft getreten ist und die Vorgaben des europäischen Abfallrechts umsetzt. Das Gesetz dient zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, die natürliche Ressourcen schonen soll und dementsprechend bei Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen maßgeblich zum Schutz der Umwelt und der Menschen beiträgt.
Die fünfstellige Abfallhierarchie stellt dabei den zentralen Grundsatz des Kreislaufwirtschaftsgesetzes dar. Die fünf Aspekte lauten wie folgt:
Vermeidung von Abfällen
Vorbereitung zur Wiederverwendung von Abfällen
Recycling von Abfällen
Sonstige Verwertung von Abfällen (energetische Verwertung, Verfüllung von Abgrabungs- oder Abbaustätten etc.)
Beseitigung von Abfällen
Diese Abfallhierarchie räumt den ökologisch vorteilhaftesten Weg der Abfallbewirtschaftung ein und berücksichtigt gleichzeitig auch ökonomische und soziale Aspekte.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz bildet des Weiteren die Grundlage für eine Reihe weiterer Rechtsverordnungen, die die Wahrnehmung der abfallwirtschaftlichen Produktverantwortung durch die Hersteller und Vertreiber regeln. Dazu gehört auch die Verpackungsverordnung (VerpackV), welche die haushaltsnahe und getrennte Sammlung und Entsorgung von Verpackungsabfällen (wird auch als duales System bezeichnet) vorschreibt.
Die Kreislaufwirtschaft gilt als wirksames Mittel im Kampf gegen den Klimawandel. Denn durch die damit einhergehenden Maßnahmen wie der Aufbereitung und Wiederverwendung von Ressourcen können primäre Rohstoffe eingespart und durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden. Unter Primärrohstoffen sind völlig unbearbeitete Rohstoffe wie Kohle, Eisennerze, Wolle oder Holz zu verstehen, wohingegen es sich bei Sekundärrohstoffen um durch Recycling zurückgewonnene Rohstoffe handelt, die für neue Produktionsschritte verwendet werden können (z. B. Holzfasern aus Altpapier). Nicht zuletzt werden durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen weitaus weniger Treibhausgase ausgestoßen als bei Primärrohstoffen.
Als wesentliche Ziele der Kreislaufwirtschaft lassen sich folgende Punkte festhalten:
enorme Reduktion von Abfällen durch ressourcenschonendes Produktdesign (Öko-Design)
nachhaltige und langfristige Nutzung von Produkten
fortlaufende Nutzung von enthaltenen Ressourcen
vollständiges Recycling und Wiedereinsatz von Rohstoffen
Entgiftung der Produkte
Eine verantwortungsvolle Müllentsorgung wird immer bedeutender und stellt einen wesentlichen Beitrag dar, den Sie für eine grünere Umwelt leisten können. Wie Sie Ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen? Wir erläutern es Ihnen in unserem Artikel rund um die bewusste Mülltrennung.
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist vor allem die Abfallentsorgung entsprechend bestimmten Nachhaltigkeitskriterien von großer Bedeutung. So erfüllt die Entsorgungswirtschaft mit der Sammlung, Sortierung und stofflichen/energetischen Verwertung der Stoffströme eine wichtige ökologische Funktion. Die EU-Kommission fordert sogenannte Lifecycle-Analysen und geht davon aus, dass daraufhin die energetische Verwertung, insbesondere die Hausmüllverbrennung, nicht mehr tragbar ist. Geht es spezifisch um die Erschließung der Primärrohstoffquellen bezieht Deutschland eine Vorreiterrolle. Bei den Sekundärrohstoffen sind die Benelux- und skandinavischen Länder fortschrittlicher. Zum jetzigen Zeitpunkt werden in Deutschland viele Wertstoffe eingesammelt und sortiert, aber die Industrie setzt nur ein kleiner Teil (ca. 10 Prozent) wieder als Rohstoff ein. Die Niederländer haben sich als Ziel bis 2030 eine Wiederverwendung von mindestens 50 Prozent gesetzt.
Doch wie funktioniert die Kreislaufwirtschaft konkret in Düsseldorf?
Grundsätzlich ist es wichtig, einmal festzuhalten, dass Abfälle in einer Kreislaufwirtschaft nicht als Müll, sondern als wertvolle Ressourcen angesehen werden. Dementsprechend werden beispielsweise Bio- und Gartenabfälle durch eine stoffliche Verwertung zu Kompost und Altpapier zu Recyclingpapier. Da sich Recycling jedoch nicht bei allen Abfällen als sinnvoll erweist, steht die Weiterverwendung an erster Stelle. Recycling ist in der Kreislaufwirtschaft die letzte Stufe.
In Düsseldorf kümmert sich die AWISTA , Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung mbH, darum, dass der Abfall innerhalb ihres Unternehmensverbund verwertet wird – soweit es eben geht. Nur so kann sie garantieren, dass eine fach- und umweltgerechte Behandlung vonstattengeht.
In Ausnahmefällen gehen gewisse Abfälle an externe Dienstleister, die auf die Entsorgung bestimmter Stoffe spezialisiert sind. Dabei arbeitet AWISTA ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben oder durch die Gesellschaft geprüften Geschäftspartnern zusammen. So geht das Unternehmen sicher, dass der Abfall an keine falschen Hände gerät und keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt. Der Weg, den die Düsseldorfer Abfälle durchlaufen, ist auf der obigen Grafik von AWISTA für Sie zum Nachvollziehen festgehalten. Schauen Sie gerne mal genauer hin.
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist essenziell, um Rohstoffe zu schonen und Abfälle zu reduzieren. Verbraucherinnen und Verbraucher können dabei einen erheblichen Beitrag leisten, damit künftig weniger Schäden in der Umwelt angerichtet werden. Von der richtigen und achtsamen Mülltrennung bis hin zum Kauf verschiedener, nachhaltig produzierter Produkte und das Beachten der (Trenn-)Hinweise auf Verpackungen – all diese Maßnahmen stellen dabei einen wesentlichen Schritt zur Besserung dar.
Unternehmen hingegen nehmen bereits bei der Verpackungslizenzierung Verantwortung für das Einsammeln, Sortieren und Aufbereiten der anfallenden Abfälle. Die dualen Systeme sind in Deutschland für die Umsetzung der Prozesse zuständig und tragen dafür Sorge, dass die gesetzlich vorgegebenen Recyclingquoten eingehalten werden.
Kreislaufwirtschaft ist buchstäblich ein ineinanderfließender Kreislauf, für den jeder Mitbürger seinen Beitrag leisten kann und soll.
Redaktionsteam Online-Magazin • 22. September 2023
Redaktionsteam Online-Magazin • 13. April 2023