Kosten sparen und Ressourcen schonen
Wäre das nicht eine tolle Vision? Statt Erdöl oder Gas zu verbrennen, nutzen wir einfach die Wärme, die im Boden oder der Luft steckt. Aber Moment – wieso Vision? Was wie Science-Fiction klingt, ist längst eine Möglichkeit, Wärme zu erzeugen. Das Stichwort heißt: Wärmepumpe. Das Prinzip gibt es schon seit über 200 Jahren, findet aber erst seit einigen Jahren Einzug in unsere Haushalte.
Beginnen wir die Herangehensweise à la Feuerzangenbowle: „Was ist eigentlich eine Wärmepumpe?“ Im Internet kursieren zwar etliche Definitionen, was eine Wärmepumpe ist und was sie leistet. Allerdings: Ohne technische Vorkenntnisse wird man dort nicht schlauer. Dabei ist das Prinzip sehr einfach. Drei Dinge braucht es: eine Pumpe, einen Kältemittelkreislauf und einen Verdichter. Die Pumpe in Verbindung mit dem Kältemittel entzieht der Umwelt – das kann Luft, Wasser oder Erde sein – die Wärme. Schickt man dann dies alles durch einen Verdichter, hilft die Physik weiter. Denn wenn man etwas verdichtet, steigert das die enthaltene Energie. Aus warm wird also heiß. Übrigens: Der Kühlschrank nutzt ein ähnliches Prinzip, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Wärmepumpen können unterschiedliche Wärmequellen anzapfen und lassen sich sowohl zur Warmwasseraufbereitung als auch zu Heizzwecken nutzen. Besonders im Vergleich zu bisherigen Heizungstypen werden solche Wärmepumpen-Heizungsanlagen immer interessanter. Eine Heizungsanlage mit Wärmepumpe besteht aus drei Teilen:
Der Wärmequellanlage, die der Umgebung die benötigte Energie entzieht.
Der eigentlichen Wärmepumpe, die die gewonnene Umweltwärme nutzbar macht.
Sowie dem Wärmeverteil- und Speichersystem, das die Wärmeenergie im Haus verteilt oder zwischenspeichert.
Mit Wärmepumpen lässt sich bei den Heizkosten erheblich sparen. Heißt im Klartext: Bis zu 50 Prozent niedrigere Kosten bei gleichzeitiger Schonung der Ressourcen. Angesichts dieser Zahlen ist verblüffend, dass diese Technologie noch nicht flächendeckend im Einsatz ist. Platztechnisch passt jede Wärmepumpenheizung in den vorhandenen Heizungskeller. Sie lässt sich aber auch in der Garage oder sogar im Freien aufstellen.
Für Laien sehen solche Systeme übrigens nicht anders aus, als die alten Gas- oder Ölheizungen beziehungsweise ein großer Kühlschrank. Angetrieben werden Wärmepumpen überwiegend mit elektrischem Strom. Erdgasbetriebene Wärmepumpensystem mit gleicher Funktionsweise sind auch möglich. Wer abschätzen möchte, welche Kosten hier auf ihn zukommen, der sollte wissen, dass in der Praxis ca. drei Kilowattstunden Heizenergie eine Kilowattstunde Strom anfällt. Bei gasmotorisch angetriebenen Wärmepumpen liegt Wert bei ca. 1,3. Dafür ist der Energiepreis cent/kWh für Erdgas um ca. 34% weniger gegenüber des Energiepreises mit Strom.
Trotz des zusätzlichen Stromverbrauchs können Wärmepumpen in vielen Fällen die günstigere Alternative zu herkömmlichen Heizungsanlagen sein. Vor allem sind die Betriebskosten preisstabiler und oftmals günstiger als konventionelle Heizungsanlagen. Tatsächlich amortisieren sich solche Systeme schnell. Denn nach der Installation der Wärmepumpe können die Heizkosten erheblich gesenkt werden. Damit sich eine Wärmepumpe langfristig rentiert, sollte die betreffende Immobilie über eine gute Wärmedämmung sowie großflächige Heizkörper verfügen. Für hohe Spareffekte sollte die Vorlauftemperatur – das ist die Temperatur des Heizwassers in der Heizungsanlage – idealerweise bei 50 °C bzw. 35 °C liegen.
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