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Ein Mann sitzt mit einem Laptop auf dem Schoß auf dem Boden. © Westend61 / Westend61 via Getty Images

Disruptive Technologien: Innovationen, die den Markt revolutionieren

Disruptive Technologien ersetzen etablierte Prozesse. Wie sie ganze Branchen auf den Kopf stellen und neue Möglichkeiten eröffnen.


Matthias Hausmann|10. Mai 2024

Von Streaming-Diensten bis zu erneuerbaren Energien – disruptive Technologien verdrängen traditionelle Verfahren und Geschäftsmodelle und schaffen Raum für Fortschritt. Erfahren Sie, wie diese Innovationen nicht nur die Märkte, sondern auch die Gesellschaft verändern.

Was sind disruptive Technologien?

Vom Festnetztelefon zum Smartphone, von der analogen zur digitalen Fotografie und so weiter: Die Geschichte der Technik ist voller revolutionärer Momente, in denen eine Innovation die bisherigen Spielregeln des Markts grundlegend verändert. Diese umwälzenden Neuerungen werden unter dem Begriff disruptive Technologien zusammengefasst. Sie verbessern nicht nur das Bestehende, sondern zeigen völlig neue Wege auf. Eine disruptive Technologie ist dabei nicht nur eine Erfindung, die in direkter Konkurrenz zu etablierten Verfahren steht, sondern diese teilweise komplett vom Markt verdrängt. Daher auch die Bezeichnung als „disruptiv“, was sich vom englischen „disrupt“ ableitet: stören, unterbrechen. Denken Sie beispielsweise an Streaming-Dienste wie Netflix und Co., die dafür sorgten, dass heute kaum noch jemand eine DVD ausleiht. Der Erfolg der DVD wurde gestört.

Viele der disruptiven Technologien beginnen oft als unscheinbare Idee, entwickeln sich aber schnell zu mächtigen Marktteilnehmern, die ganze Branchen revolutionieren. Ihr Erfolg besteht in der Regel darin, dass sie meist einfacher, günstiger und bequemer sind als ihre Vorgänger. Sie ebnen den Weg für Produkte und Dienstleistungen, die zuvor undenkbar waren, und verändern damit nicht nur Märkte, sondern unsere gesamte Gesellschaft. Kurzum: Disruptive Technologien gehen über bloße Weiterentwicklungen hinaus – sie eröffnen uns völlig neue Möglichkeiten.

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10 Beispiele für disruptive Technologien, die Sie garantiert kennen

Ein Mann fotografiert eine Skyline mit einer Digitalkamera.
Innovation bedeutet Fortschritt – wie im Fall der Digitalkamera. © Travelpix Ltd / Stone via Getty Images

Es gab im Laufe der Geschichte viele verschiedene disruptive Technologien. Einige davon erleichtern uns etwa den Alltag, die Arbeit oder den Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Ein Blick auf ein paar der prägendsten Beispiele:

  • Die Digitalkamera ist ein Paradebeispiel für eine disruptive Technologie. Als sie auf den Markt kam, gab es lediglich analoge Filmkameras. Mit der fortschreitenden technischen Entwicklung und den sinkenden Preisen für digitale Speichermedien revolutionierte die Digitalkamera die Fotografie. Sie ermöglichte es, Fotos sofort zu betrachten, zu bearbeiten und weiterzugeben und veränderte dadurch nicht nur den Markt, sondern auch das Verhalten der Nutzer:innen.

  • Smartphones haben nicht nur die Telekommunikation revolutioniert, sondern auch den Zugang zu Informationen und digitalen Diensten grundlegend verändert. Sie dienen uns multifunktional: telefonieren, im Internet surfen, fotografieren und vieles mehr ist mit demselben Gerät und teils sogar gleichzeitig möglich. So löste das Smartphone diverse andere Geräte wie die zuvor erwähnte Digitalkamera nach und nach ab.

  • Streaming-Dienste wie Netflix, Spotify und Co. haben die Art und Weise verändert, wie wir Filme sehen und Musik hören. Sie haben bisher verwendete Medien wie lineares Fernsehen und CDs für viele Menschen bereits verdrängt und bieten stattdessen sofortigen, personalisierten Zugang zu einer riesigen Auswahl digitaler Inhalte.

  • E-Commerce-Plattformen wie Amazon und andere haben den Einzelhandel revolutioniert. Online-Shopping ist heute für viele die präferierte Art einzukaufen, denn die schier unendliche Auswahl und maximaler Einkaufskomfort überzeugen. Online-Shops verändern somit das Konsumverhalten der Verbraucher:innen und zwingen lokale Geschäfte zum Umdenken.

  • Die Blockchain-Technologie wurde ursprünglich für Kryptowährungen wie Bitcoin entwickelt. Sie bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Transparenz für Transaktionen aller Art. Die Technologie hat somit das Potenzial, nicht nur das Finanzwesen, sondern auch das Vertrags- und Gesundheitswesen zu revolutionieren. So könnte Blockchain im Gesundheitswesen beispielsweise dazu beitragen, medizinische Daten sicher und transparent zu verwalten und so den Datenschutz zu verbessern. Die Technologie ermöglicht außerdem die Erstellung von Smart Contracts, die automatisch ausgeführt werden, wenn vordefinierte Bedingungen erfüllt sind.

  • Digitale Landkarten wie Google Maps haben für viele Menschen sowohl gedruckte Karten als auch Navigationssysteme ersetzt. Denn damit haben sie nicht nur eine Landkarte des gesamten Globus immer mit dabei, sondern erhalten auch Staumeldungen und Informationen zu diversen Destinationen und Geschäften.

  • Der 3D-Druck eröffnet völlig neue Produktionsmethoden. Die Technologie ermöglicht individuelle Fertigung auf Knopfdruck und könnte in Zukunft die Massenproduktion ergänzen oder sogar ersetzen.

  • Erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie revolutionieren die Energiemärkte. Da sie saubere Alternativen zu fossilen Brennstoffen bieten und helfen, den Klimawandel zu bekämpfen, sind erneuerbare Energien seit Jahren dabei, bisherige Energieträger wie Öl und Kohle zu verdrängen.

  • Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren, können mittlerweile diverse Aufgaben für uns erledigen. So vereinfacht oder beschleunigt die KI einzelne Arbeitsschritte und ganze Prozesse in vielen Branchen. Von der Medizin über die Automobilindustrie bis hin zum Kundendienst wird KI unsere Arbeits- und Lebensweise grundlegend verändern.

  • Das Internet der Dinge (engl.: Internet of Things, kurz IoT) verbindet Alltagsgegenstände mit dem Internet, sodass Daten gesammelt und ausgetauscht werden können. Dadurch entstehen intelligente und effizientere Systeme, beispielsweise in Bereichen wie Smart Home, Industrie und Landwirtschaft.

Wie entstehen disruptive Technologien? Mögliche Gründe im Überblick

Ein Ingenieur baut in einer Werkstatt Elektronikteile zusammen.
Technologischer Fortschritt ist nur einer von vielen Gründen für die Entstehung innovativer Verfahren. © Monty Rakusen / DigitalVision via Getty Images

Disruptive Technologien entstehen nicht aus dem Nichts. Sie sind vielmehr das Ergebnis kreativen Denkens, technologischen Fortschritts und gesellschaftlichen Wandels. Doch was genau treibt ihre Entstehung an? Werfen wir einen genaueren Blick auf einige Entstehungsgründe:

  • Technologischer Fortschritt: Neue Entdeckungen und Erfindungen eröffnen Möglichkeiten, Dinge anders und oftmals besser zu machen. Wenn Forschende bessere, schnellere oder günstigere Wege finden, Probleme zu lösen, können daraus disruptive Technologien entstehen – beispielsweise die Digitalkamera.

  • Veränderte Bedürfnisse: Unsere Wünsche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Disruptive Technologien bieten meist Antworten auf neue oder bisher unbefriedigte Bedürfnisse. So stillen Streaming-Dienste etwa unser Bedürfnis nach mehr Komfort und Auswahl in Bezug auf den Medienkonsum.

  • Marktineffizienzen: Bestehende Märkte weisen manchmal Lücken oder Unzulänglichkeiten auf. Werden diese Lücken erkannt, können Erfinder:innen neue Lösungen entwickeln, die bestehende Produkte oder Dienstleistungen überflüssig machen. Disruptive Technologien füllen diese Lücken mit kreativen, effizienten Alternativen wie dem 3D-Druck.

  • Wirtschaftliche Anreize: Die Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg motiviert Unternehmen und Start-ups, in disruptive Technologien zu investieren. Die Chance, einen neuen Markt zu dominieren oder einen bestehenden Markt zu erobern und grundlegend umzuwälzen, kann ein starker Anreiz sein, Forschung und Entwicklung voranzutreiben.

  • Globalisierung und Vernetzung: In unserer zunehmend vernetzten Welt verbreiten sich Ideen und Technologien schneller als je zuvor. Dies fördert die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Forschenden, Entwickler:innen und Unternehmen weltweit und beschleunigt die Entwicklung disruptiver Technologien.

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Disruptive Technologien bringen voran und fordern heraus

Innovationen jeglicher Art bieten vielversprechende Chancen, bringen aber auch Herausforderungen mit sich. Zu den positiven Aspekten disruptiver Neuerungen zählt beispielsweise, dass Unternehmen gezwungen sind, die Bedürfnisse ihrer Kund:innen genauer zu betrachten und darauf einzugehen. Das bietet die Chance, sich neu zu erfinden und zukunftsorientiert zu agieren. In manchen Fällen wird die Selbst-Disruption zu einem notwendigen Schritt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch für Start-ups bieten neue Technologien eine einmalige Chance, am Markt Fuß zu fassen und traditionelle Anbieter herauszufordern. Doch selbst wenn ein Unternehmen aktiv disruptive Ideen entwickelt, besteht stets das Risiko, von neuen, noch effizienteren und besseren Lösungen überholt zu werden. Investitionen in neue Technologien erfordern zudem Kapital, Zeit und Personal – Ressourcen, die nicht jedes Unternehmen zur Verfügung stellen kann. Darüber hinaus gibt es keine Erfolgsgarantie für innovative Ideen. Es kann trotz aller Anstrengungen passieren, dass eine Erfindung nicht den erhofften Erfolg mit sich bringt. Viele verschiedene Faktoren entscheiden letztlich über den Erfolg der Technologien.

Zählt die Elektromobilität zu den disruptiven Technologien?

Detailaufnahme einer Steckdose zum Aufladen eines E-Autos an einer Ladestation.
Ob disruptiv oder nicht – die Entwicklung von Elektrofahrzeugen verändert unsere Mobilität maßgeblich. © Westend61 / Westend61 via Getty Images

Elektromobilität gilt vielen als Inbegriff einer disruptiven Technologie, da sie das Potenzial hat, den Automobilsektor grundlegend zu verändern. Aber sind E-Autos wirklich disruptiv, also „zerstörerisch“ für den traditionellen Markt? In erster Linie bieten Elektroautos eine umweltfreundliche Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und haben allein deshalb eindeutig das Potenzial, den Markt zu revolutionieren. Mit der Entwicklung der E-Mobilität geraten etablierte Marktstrukturen ins Schwanken, Automobilhersteller werden herausgefordert und auch die Infrastruktur verändert sich seit der Erfindung des strombetriebenen Automobils.

Gleichzeitig lässt sich argumentieren, dass die Elektromobilität eher eine evolutionäre als eine revolutionäre Veränderung darstellt. Die Grundfunktion des Automobils, nämlich mit einem vierrädrigen Fahrzeug von A nach B zu gelangen, bleibt unverändert. Disruptive Veränderungen, die den Automobilsektor tatsächlich revolutionieren, sind beispielsweise Neuerungen wie das autonome Fahren, durch das wir alle zukünftig zu Vollzeit-Passagier:innen werden könnten. Kurzum: Die Elektromobilität kann als Teil eines größeren disruptiven Trends gesehen werden, der die Automobilbranche nachhaltig verändert, der aber nicht allein steht. Unabhängig von dieser Einordnung treibt die Elektromobilität jedoch unweigerlich große Veränderungen voran und zwingt die Akteur:innen der Branche, wie jede andere disruptive Technologie auch, zum Umdenken. Und das ist sicherlich gut so.