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Agri-PV: Solarkraftwerk auf einem Feld © DiyanaDimitrova / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images © DiyanaDimitrova / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images

Landwirtschaft neu gedacht: mit Agri-Photovoltaik doppelt profitieren

Strom vom Acker – eine Utopie? Keineswegs!


Matthias Hausmann|4. Oktober 2024

Wo Sonnenstrahlen auf fruchtbare Böden treffen, kann nicht nur geerntet, sondern auch Strom erzeugt werden. Mit Agri-Photovoltaik entsteht ein nachhaltiges Konzept, das Felder effizient nutzt und die Energiewende vorantreibt. Wir erklären Ihnen, wie Agri-PV funktioniert.

Agri-Photovoltaik: Sonnenkraft und Ernteglück

Über einem weiten Feld aus saftig grünem Salat und knackigem Obst erheben sich Reihen von Solarmodulen, die das Sonnenlicht einfangen und in Ökostrom umwandeln. Diese Symbiose aus Landwirtschaft und Solarenergie nennt sich Agri-Photovoltaik. Die Solarmodule werden so ausgerichtet, dass sie Schatten spenden, vor Wind schützen und gleichzeitig ausreichend Licht durchlassen, damit rundherum oder darunter alles gedeihen kann.

Der wesentliche Vorteil: Ackerflächen, Grün- und Weideland werden doppelt genutzt. Hier beschenkt uns die Sonne mit gleich zwei Ernten – eine für den Teller und eine für die Steckdose. Agri-Photovoltaik verwandelt die Landwirtschaft in ein zukunftsweisendes Modell, das die Herausforderungen der Energiewende und der Nahrungsmittelproduktion synergetisch angeht.

Windenergie

Die Natur hat noch mehr im Angebot: Der Wind, der über die Felder weht, kann ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt werden. Erfahren Sie, wie Windkraft die Energiewende ergänzt.

Zur Windenergie

Die Vorteile von Agri-PV im Überblick

Eine Agri-PV-Anlage mit Strommasten im Hintergrund. © DiyanaDimitrova / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images
Agri-PV-Anlagen schützen die Pflanzen und liefern saubere Energie. © DiyanaDimitrova / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images
  • Doppelt nutzen, was schon da ist: Landwirtschaftliche Flächen dienen gleichzeitig dem Anbau von Lebensmitteln und der Stromerzeugung.

  • Landwirt:innen sind doppelt gut aufgestellt: Sie können ihre Ernte verkaufen und den Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Das schafft zusätzliche Einnahmen.

  • Die Solarmodule bieten Schutz vor extremer Sonneneinstrahlung, Hagel und Wind. Ernteausfälle und Ertragsminderungen können so verringert oder sogar ganz vermieden werden.

  • Durch die Beschattung wird die Verdunstung von Wasser aus dem Boden reduziert. So bleibt mehr Wasser für die Pflanzen übrig und Landwirt:innen können ihren Wasserverbrauch erheblich senken.

  • Jede Agri-PV-Anlage trägt dazu bei, den Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix zu erhöhen und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Es gibt zwei Arten von Agri-Photovoltaik

Damit die Felder ertragsreich bleiben und die Pflanzen ungestört wachsen können, ist die Ausrichtung der PV-Anlagen entscheidend. Je nach Ackerland und Bedürfnisse der Pflanzen an Böden, Standort und Mikroklima, werden die Solarmodule individuell installiert – nämlich so, dass sie die Sonnenenergie optimal nutzen und den Pflanzen kein Licht oder Platz wegnehmen. Zwei Arten von Agri-PV machen dabei den Unterschied:

  • Bodennahe Agri-PV: Die Solarmodule werden parallel zu den Pflanzen aufgestellt. Getreide, Kartoffeln und Raps finden Schutz vor Wind und können in Ruhe wachsen, während nebenan Strom produziert wird.

  • Hochaufgeständerte Agri-PV: Die Solarmodule schweben in luftiger Höhe und schenken den Pflanzen nicht nur wertvollen Schatten, sondern auch Schutz vor Wetterextremen wie Starkregen oder Hitze. Unter diesen innovativen Dächern reifen Tomaten, Beeren und Co. im eigenen Mikroklima.

  • Gewächshaus-Agri-PV: Bei dieser Form der Agri-PV werden Solarmodule auf den Dächern von Gewächshäusern installiert. Da die Gewächskulturen auf Licht angewiesen sind, kommen hier spezielle Module zum Einsatz, die genügend Licht durchlassen.

Blaue Module einer Agri-PV-Anlage auf einer Anbaufläche. © baranozdemir / iStock/ Getty Images Plus via Getty Images
Bei der Agri-Photovoltaik gehen Landwirtschaft und Energiegewinnung Hand in Hand. © baranozdemir / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Agri-Photovoltaik und ihre Anwendungsmöglichkeiten

Die Anwendungsmöglichkeiten von Agri-Photovoltaik sind so vielfältig wie die Kulturen selbst. Von einer Beschattung durch Agri-PV-Anlagen profitieren etwa:

Ein Schaf zwischen Agri-PV-Anlagen. © Westend61 / Westend61 via Getty Images © Westend61 / Westend61 via Getty Images

  • Obstplantagen wie Apfel-, Birnen oder Kirschbäume

  • Beerensträucher wie Himbeeren und Heidelbeeren

  • Weinreben

  • Schattentolerante Gemüsesorten wie Kürbisse und Kartoffeln

  • Hopfen- und Getreidefelder

  • Weiden und Grasflächen, auf denen Schafe, Hühner und Co. grasen

Werden Agri-PV-Anlagen gefördert?

Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sind Agri-PV-Anlagen über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) förderfähig – ganz gleich, ob auf Äckern, Feldern, Dauerkulturen oder Grünlandflächen. Besonders spannend ist das Solarpaket von Mai 2024, das Agri-PV und extensive Agri-PV (eine spezielle Form von Solarparks) in den Fokus rückt.

Diese werden besonders gefördert: Mit einem attraktiven Höchstwert von 9,5 Cent pro Kilowattstunde und einem wachsenden Ausschreibungsvolumen, das anfänglich bei 500 Megawatt liegt und jährlich um weitere 500 Megawatt erweitert wird, bietet das Gesetz eine zukunftsweisende Unterstützung für klimafreundliche Landwirtschaft.

Wichtig: Die genauen Förderhöhen können Änderungen unterliegen und sind an bestimmte Voraussetzungen geknüpft.

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Während Agri-Photovoltaik noch in den Kinderschuhen steckt, sind Solarparks bereits ein bedeutender Bestandteil unserer Energiezukunft.

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