Nachhaltigkeit auf 30 Stockwerken: Erfahren Sie alles Wissenswerte zu diesem spannenden Projekt!
Es ist beschlossene Sache: Das sanierungsbedürftige Technische Rathaus der Stadt Düsseldorf wird von einem neuen Technischen Verwaltungsgebäude (TVG) an der Moskauer Straße ersetzt. Beim Planungswettbewerb siegte ein Projektteam aus Wien und München mit seinem modernen Entwurf. Das Gebäude wurde als Hochhaus konzipiert und soll mit einer Gesamthöhe von 110 Metern über die Dächer Düsseldorfs ragen.
Das derzeitige Technische Rathaus befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Bilk, Ecke Auf’m Hennekamp / Brinckmannstraße. In dem Gebäudekomplex, bestehend aus fünf Bauwerken, waren bisher verschiedene technische Ämter untergebracht. Die teilweise über 40 Jahre alten Gebäude sind jedoch nicht auf dem neuesten Stand der Technik und eine Modernisierung ist für die Stadt Düsseldorf nicht wirtschaftlich. Deshalb wird das alte Technische Rathaus abgerissen.
Das Grundstück des ehemaligen Verwaltungsgebäudes eignet sich aus verschiedensten Gründen nicht für den Neubau. Glücklicherweise sind die Verantwortlichen auf ein passendes Baugrundstück auf der Moskauer Straße gestoßen: Für den neuen Standort ging ein Gebäudeentwurf aus einem Generalplanungswettbewerb vor.
Die Landeshauptstadt strebt eine ressourcenschonende und nachhaltige Stadtentwicklung an. In den Bereichen Soziales, Kultur, Wirtschaft und Umwelt setzt Düsseldorf daher auf alternative Mobilitätskonzepte, mehr Grünflächen und viele weitere Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit.
Das neue Verwaltungsgebäude soll modernsten Anforderungen gerecht werden. Daher wurde Anfang 2020 die IPM (Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH) beauftragt, einen Planungswettbewerb in die Wege zu leiten. Am 21. September 2022 fiel nach einem zweiphasigen Wettbewerb die Entscheidung: Das Wiener Architekturbüro „AllesWirdGut“ ging in Zusammenarbeit mit einigen Partner:innen mit einem modernen Hochhausentwurf als Gewinner hervor.
Der Siegesentwurf war einer von insgesamt 21 eingereichten Projekten, die während des Wettbewerbs für Begeisterung sorgten. Neun Entwürfe schafften es bis in die Endrunde, doch nur das Konzept des Wiener Architekturbüros setzte sich letztlich beim Preisgericht durch. Dabei waren die Anforderungen an den Neubau nicht nur funktionaler Natur. Das Preisgericht erwartete einen modernen Gebäudekomplex, der zeitgenössische Architektur mit der Geschichte der Landeshauptstadt und den neuesten Maßstäben für nachhaltiges Bauen vereint.
Eine Wettbewerbsjury, bestehend aus fachkundigen Vertreter:innen der Bereiche Architektur, Ingenieurswesen, Stadtverwaltung und Politik, kürte das Siegerprojekt. Vorsitzender der Jury war der Architekt Professor Markus Allmann.
Im Rahmen des Generalplanungswettbewerbs zeichnete die Jury neben dem Gewinnerentwurf drei weitere Baupläne mit Preisen aus. Fünf andere Lösungen wurden mit einer Anerkennung gewürdigt. Nun wird der öffentliche Auftraggeber des Bauprojekts mit dem erstplatzierten Architekturbüro über die vertraglichen Gegebenheiten zum Bau des neuen Gebäudes verhandeln. Falls keine Einigung zustande kommen sollte, wird anschließend mit dem Zweitplatzierten, dem Drittplatzierten usw. verhandelt. Das deutsche Vergaberecht sieht ein solches Verfahren für öffentliche Aufträge standardmäßig vor.
Der Gewinnerentwurf überzeugte die Fachjury unter anderem mit begrünten Innenhöfen und lichtdurchfluteten Flächen mit Ausblick auf den umliegenden IHZ-Park. Der Bauplan sieht keine klassische Einteilung in viele Einzelbüros vor, sondern strebt die Vereinbarung unterschiedlicher Arbeitsformen im Neubau an. Dies wird durch die Gebäudetiefe ermöglicht, die unter anderem auch eine flexible Gestaltung der Möblierung zulässt. Die Architektur des neuen Technischen Rathauses lässt sich bei Bedarf nachträglich an veränderte Anforderungen anpassen und ist somit ein zeitgemäßer Projektentwurf für modernes Arbeiten.
Für das neue Technische Rathaus in der Landeshauptstadt ist eine Grundfläche von über 70.000 Quadratmetern im oberirdischen Bereich geplant. Diese soll Platz für die rund 3.000 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung bieten. Der Siegerentwurf schließt eine potenzielle Erweiterung der Stockwerke auf bis zu 38 Obergeschosse zudem nicht aus. Unter der Erde sollen zwei Etagen als Tiefgarage dienen.
Die Erwartungen an den Nachhaltigkeitsaspekt will das Architekturbüro durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen, Geothermie und Regenwasserspeicher erfüllen. Zudem setzt das Projekt auf eine umweltschonende, zukunftsfähige Heizmethode: Nahwärme aus umliegenden Anlagen, bereitgestellt von unserem Partner der Nahwärme Düsseldorf GmbH. Eine Fassadenbegrünung am Sockel des Neubaus schafft letztlich eine Verbindung zwischen dem neuen Technischen Verwaltungsgebäude und der grünen Umgebung und lädt gleichzeitig zum Verweilen ein.