Eine alte Kunst findet neue glühende Verehrer.
Zu Weihnachten hat Handgemachtes Hochkonjunktur. Aus gutem Grund: Sich Zeit für den anderen zu nehmen, sich ein persönliches Geschenk auszudenken und es nach bestem Wissen und Talent selbst zu gestalten, ist ein Zeichen von besonderer Zuneigung. Darf man beim Basteln Spaß haben? Na klar! Dann könnte die Brandmalerei genau das richtige Hobby sein. Es ist für die Adventszeit wie gemacht, denn es bringt selbst gemachte Geschenke hervor, es eignet sich zum Abschalten in dieser hektischen Zeit und es duftet sogar etwas nach Kaminfeuer.
Nicht erst so lange wie wir an Weihnachtsmarktstände zurückdenken können, brennen Menschen Motive in Holz, um sie zu verewigen. Tatsächlich wird diese Kunst bereits seit Urzeiten praktiziert: im alten Ägypten ebenso wie bei afrikanischen Stämmen oder im China der Han-Dynastie, in der man die Technik „Feuernadelstickerei“ nannte. Als „Pyrographie“ wurde die Brandmalerei im 17. Jahrhundert bekannt, im 19. Jahrhundert war die Kunst voll ausgereift. Gerade in den USA ist Pyrographie noch immer überaus populär, hier schmückt man gern die Kopfteile von Betten mit kunstvollen Brandmalereien.
Die Brandmalerei war immer da und erlebt gleichzeitig ein Revival. Eine Kleinkunstform ist immer so modern wie die Objekte und Motive, die man gestaltet. Das Fertigen von „Holz-Tattoos“ ist ein kontemplatives Hobby zur Entspannung, aber auch eine Fertigkeit, mit der man alle möglichen Arten von Geschenken selbst machen und Wohnaccessoires gestalten kann.
Ein Name, ein Zitat, ein cooler Spruch, grafische oder florale Ornamente – welche Motive er mit dem Brennkolben auf welchem Werkstück umsetzt, steht dem Brennkünstler ganz frei. Neben den Spitzen zum Konturieren und Ausmalen gibt es auch fertige Buchstaben, mit denen man Schriftzüge, Namen und Initialen ins Holz brennen kann und Motivaufsätze, die beispielsweise kleine Kreise gleichmäßig ins Material einbringen oder aus ihnen neue Motive wie Blüten entstehen lassen.
Eine nigelnagelneue Erdgas-Heizanlage senkt die Energiekosten für uns und die Umwelt. Dank Heizung inklusive) wird die Modernisierung zum Rundum-glücklich-Pauschalpreis perfekt planbar – Service inklusive.
Keine Vorkenntnisse erforderlich, nur ein bisschen Lust aufs Ausprobieren sollte man beim Brandmalen mitbringen. Inspiration für neue Objekte und Bild- oder Beschriftungsideen findet sich überall – im eigenen Zuhause, in der Natur, im Internet, im Fernsehen. Was kann man denn alles verschönern? Die bekanntesten Holzbrennarbeiten sind wahrscheinlich Baumscheiben und Frühstücksbrettchen, Schilder und Bilder mit rustikaler Ausstrahlung, die man auf einem Kunsthandwerks- oder Weihnachtsmarkt findet. Holzbrettchen und Bilderrahmen sind Klassiker, aber auch Türschild, Weihnachtsschmuck, Klodeckel, Kinderbettchen, Kisten und Schmuckkästchen, kleine oder große Möbel aller Art eignen sich zur individuellen Prägung – rein dekorative Dinge ebenso wie funktionale Alltagsgegenstände.
Ein verzierter Bilderrahmen kann die Linien des Bildes im Rahmen aufnehmen und in eine Fantasielandschaft weiterführen. Oder wie wär’s mit einem Teelichthalter aus hölzernen Wäscheklammern? Auch ganz praktisch lässt sich die Brandmalerei nutzen, nicht nur rein dekorativ: Wer Kräuter und Gemüse pflanzt und seine Blumentöpfe mit Holzwäscheklammern versieht, auf denen das jeweilige Saatgut eingebrannt ist, weiß genau, was wo keimt und blüht. Charmant und mit wenig Geschick zu basteln sind Kochlöffel und andere Küchenutensilien, zum Beispiel ein Kochlöffel mit Schlafaugen, kleiner Eule, Einhorn, Hund, Katze oder liebevollem „Guten Hunger“ drauf. Dazu braucht man nicht einmal viel Zeit. Allerdings sollte man Utensilien, die später einmal der Hitze von Pfanne und Kochtopf ausgesetzt werden, natürlich am Ende nicht mit Lack überziehen.
Besonderen Charme haben Kinderzeichnungen, die man per „Brennpen“ in einem Stück Holz verewigt. Kopffüßler und Erstlingswerke werden auf dem Frühstücksbrettchen mit Datum oder Widmung zum beliebten Geschenk für Papa, Mama, Oma, Opa, Patentante und Patenonkel. Unscheinbare Astscheiben verwandeln sich im Nu in Weihnachtsschmuck für den Christbaum, Untersetzer für die gesellige Runde oder Schlüsselanhänger für alle Türen von Keller bis Schuppen. Unter Anleitung und Aufsicht können auch Kinder mitbasteln.
Zu den beliebten aktuellen Bildern gehören grafische Muster oder stilisierte Motive aus der Natur – ein Blatt, eine Dolde, eine Blüte, eine Pusteblume. Talentierte Brandmaler wagen sich an indische Blumen oder Ornamente aus der Hennamalerei, filigrane Steampunk-Uhrwerke, fantastische Drachen oder fotorealistische Zeichnungen mit beeindruckender Detailschärfe.
Damit es bei Ihnen zuhause wohlig warm ist und die Energiekosten gesenkt werden.
Wer auf Fernwärme setzt, profitiert von einer effizienten und umweltschonenden Energieversorgung.
Ein einfacher Brennkolben kann schon die ganze Grundausstattung sein. Wer nur einfache, eher nicht so feine Linien ziehen möchte, dem reicht ein günstiges Gerät ohne Möglichkeit zur Temperaturregelung. Man kann einen Trafo zwischen Kolben und Steckdose schalten, um die Leistung flexibler zu gestalten, oder gleich eine Brennstation wählen, mit der man sehr flexibel arbeiten kann.
Die üblichsten Holzarten für Brandmalerei sind helle Harthölzer wie Platane, Linde, Buche und Birke, denn ihre feinen Fasern sind recht homogen. Aber auch Ahorn, Eiche oder Pinienholz finden unter passionierten Brandmalern Verwendung. Aus Kork lassen sich mit der Technik zum Beispiel Untersetzer in individuelle Platzkärtchen verwandeln.
Neben Holz und Kork eignet sich auch Leder für die Bearbeitung mit dem heißen Kolben. Das Leder darf allerdings nur pflanzlich gegerbt sein, denn bei konventionell gegerbtem Leder entstehen beim Anbrennen giftige Ausdünstungen. In den USA gibt es auch Künstler, die Gemälde in die harte, trockene Schale von Flaschenkürbissen zaubern.
Anfänger erleben auf Kork schnell erste Erfolge, denn der Brennkolben gleitet über die Korkrinde noch leichter als über die Fasern von Holz. Bei der Auswahl des Materials muss man darauf achten, unbedingt nur unbehandeltes Holz per Pyrographie zu verschönern. Weder verdichtetes noch veredeltes Holz eignet sich, da die Bearbeitung unter großer Hitze giftige Dämpfe freisetzen kann.
Man sollte erst einmal auf einem Probebrettchen testen, welche Einstellung welche Helligkeitsstufe in der Zeichnung produziert. Mal ausprobieren, wie man Flächen gestalten kann und einen kleinen Musterkatalog anlegen. Wie wirken Schraffuren, Kreuzschraffuren, eng gesetzte Punkte? Das Probeholz ist auch während der Arbeit am eigentlichen Werkstück eine nützliche Hilfe, um schnell zu verstehen, welche Spitze, welche Einstellung und welche Technik welchen Effekt auf welchem Holz hat
Je nach Material, Temperatur und Technik variieren die Resultate: Tiefer eingebrannte, sehr dunkle Linien entstehen zum Beispiel, wenn der Holzbrenner sehr heiß eingestellt ist oder beim Basteln länger mit der Spitze auf einer Stelle verweilt.
Die Brennschleife genannte Spitze der Brennstation kann man ebenso wechseln wie den Aufsatz des Brennkolbens: Die Bleistiftspitze eignet sich perfekt für Konturen, mit einer runden Spitze lassen sich Flächen gestalten, ein Aufsatz in Form einer (umgebogenen) Füllfeder eignet sich für beides, ganz feine Linien, aber auch flächiges Ausmalen oder wolkige Texturen.
Zwischendurch empfiehlt es sich, immer mal wieder Ruß von der Kolbenspitze zu entfernen, eine Drahtbürste gehört üblicherweise zum Lieferumfang des Brennwerkzeugs.
Am einfachsten ist es, nicht frei Hand zu zeichnen, sondern das ausgewählte Motiv wie ein Tätowierer vorher aufzubringen und es dann sorgfältig nachzumalen. Man kann dazu Stempel benutzen oder eine Schablone oder die Konturen der Vorlage mit Grafitpapier auf das Holz übertragen. Dazu eignet sich auch die Serviettentechnik. Sie kann man zudem mit der Holzbrennerei kombinieren: Wer ein Bild per Serviettentechnik aufs Holz bringt, kann ein Datum oder einen Schriftzug ergänzen
Wer mag, kann seine Arbeit am Ende farbig ausgestalten und dabei nach Herzenslust aus Buntstiften, Acrylfarben oder Wasserfarben wählen. Am Ende veredeln und schützen Öl oder Lack das fertige Werk. Viel Freude beim Basteln, Bewundern und Verschenken!
Wie einfach es ist, Brandmalerei einmal selbst auszuprobieren, zeigt unser DIY-Video zur Malerei mit dem heißen Draht. Brettchen nehmen, Gerät einschalten und los geht’s!
Joachim Gerloff • 22. August 2024