Neue Zähler für alle
Wir sind alle Teil des Fortschritts: Ab 2020 werden nach und nach die Privat- und Gewerbekund:innen mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 6.000 kWh auf ein intelligentes Messsystem umgestellt. Auch Kund:innen, die Ihren eigenen Strom produzieren und dabei eine Leistung von mehr als 7 kW erreichen, erhalten ein intelligentes Messsystem. Zukünftig soll jeder Haushalt und jede Firma mit den gesetzlich vorgeschriebenen intelligenten Stromzählern ausgestattet werden. Bereits jetzt wird in einem ersten Schritt eine moderne Messeinrichtung installiert.
Die Vorteile von intelligenten Messsystemen:
Sie haben die volle Kontrolle über Ihren Verbrauch und die anfallenden Kosten
Sie können gezielt Energie sparen
Sie schonen Ihren Geldbeutel und tun gleichzeitig der Umwelt etwas zugute
Welche digitalen Stromzähler gibt es?
Es gibt sie in zwei Formen: als moderne Messeinrichtung (mME) und als intelligentes Messsystem (iMSys). Die zweite Variante wird auch Smart Meter genannt: Sie erlaubt die Übertragung der Energiewerte über ein Kommunikationsmodul. Hier die Unterscheidungen hinsichtlich der Funktionen und technischen Ausstattung:
Ein intelligentes Messsystem (iMSys) besteht aus einer modernen Messeinrichtung, die durch ein Smart-Meter-Gateway ergänzt wird. Das Gateway ist die Kommunikationseinheit, die die Messwerte des Energieverbrauchs automatisch überträgt, etwa an den Netzbetreiber oder Stromversorger. Es ist somit die Schnittstelle jedes einzelnen Zählers zum gesamten intelligenten Stromnetz. Das iMSys gibt an, wie viel Strom gerade eingespeist oder verbraucht wird. Diese Werte können Sie sich zum Beispiel online am PC oder per App anzeigen lassen. Das iMSys übermittelt Verbrauchsdaten und Zählerstände automatisch an den Messstellenbetreiber – natürlich unter Beachtung strengster Datenschutzbestimmungen.
Digitale Stromzähler: Zahlen & Fakten
Seit Frühjahr 2019 werden deutsche Verbraucher schrittweise auf digitale Zähler umgestellt.
In der Regel informiert Sie Ihr grundzuständiger Messstellenbetreiber (zumeist Netzbetreiber) über den verpflichtenden Umbau.
Für bestimmte Kundengruppen werden intelligente Messsysteme Pflicht: Wenn Sie zum Beispiel höhere Verbrauchswerte haben oder eine Wärmepumpe betreiben, erhalten Sie automatisch ein intelligentes Messsystem. Auch Gewerbekund:innen mit einem Verbrauch von mehr als 6.000 kWh müssen auf ein iMSys wechseln.
Die kommunizierenden iMSys sind vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit.
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Datenschutz und Datensicherheit
Wir sind es längst gewohnt, Daten online zu teilen, ohne dass wir einen Computer nutzen – zum Beispiel, wenn wir mit der Bankkarte am Automaten Geld abheben. Trotzdem bleiben der Schutz und die Sicherheit unserer Daten eine sensible Angelegenheit. Das weiß auch der Gesetzgeber. Deshalb schreibt er vor, dass zum Beispiel Smart-Meter-Gateways nur von einem zertifizierten Techniker eingebaut und betrieben werden dürfen.
Sicherheit hat hohe Priorität
Aber auch die Datenübertragung ist sicher – digitale Stromzähler enthalten ein Sicherheitsmodul, das alle Kommunikationsverbindungen mit bestimmten kryptographischen Verfahren verschlüsselt. Das Smart-Meter-Gateway ist vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit dem sogenannten „BSI-Schutzprofil“ zertifiziert. Das bedeutet: Der Sicherheitsstandard bei der Übertragung Ihrer Daten ist sogar höher als beim Geldautomaten. Damit das auch so bleibt, entwickelt das BSI die Sicherheitsstandards ständig weiter.
Außerdem wird festgelegt, welche der berechtigten Parteien welche Informationen erhält. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Messstellenbetreiber nur Absender und Empfänger von Daten erkennt, aber die verbrauchte Strommenge verschlüsselt ist.
Ihre Fragen, unsere Antworten
In den kommenden Jahren erhält jeder Haushalt und jedes Unternehmen automatisch einen neuen digitalen Stromzähler. Die Einführung läuft stufenweise ab.
Falls Sie von Ihrem grundzuständigen Messstellenbetreiber ostalisch über den Austausch Ihres analogen Stromzählers gegen eine moderne Messeinrichtung informiert wurden, ist dies eine gute Möglichkeit, die mMe in diesem Zuge auf ein intelligentes Messsystem aufzurüsten und die Vorteile eines digitalen Zählers zu nutzen.
Seit Herbst 2017 erhalten bereits alle Netzkund:innen, die weniger als 6.000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr verbrauchen bzw. weniger als 7 Kilowatt (kW) Strom erzeugen, eine moderne Messeinrichtung. Voraussichtlich ab Mitte 2019 startet der Einbau intelligenter Messsysteme. Dieses System wird eingebaut, wenn Sie mehr 6.000 kWh Strom pro Jahr verbrauchen bzw. mehr als 7 kW eigenen Strom pro Jahr erzeugen.
Eine Einschränkung gibt es aber: Liegt der durchschnittliche Jahresverbrauch zwischen 6.000 und 10.000 kWh bzw. produziert man mehr als 100 kW, bekommt man erst ab 2020 ein intelligentes Messsystem.
Neubauten erhalten grundsätzlich einen digitalen Stromzähler, ansonsten erfolgt die Umrüstung, wenn die Eichfrist des Drehstromzählers abgelaufen ist oder auf expliziten Wunsch hin.
Der Netzbetreiber kündigt den Umbau rechtzeitig schriftlich (per Brief) an, zudem vereinbart der zuständige Techniker mit Ihnen einen Termin. Der Zählerwechsel selbst dauert ungefähr eine Stunde. In der Zeit muss Ihr Stromanschluss kurzfristig unterbrochen werden. Damit der Wechsel zum digitalen Stromzähler nicht länger dauert als nötig, sollte der Zugang zum Zählerplatz frei sein.
Die Netzgesellschaft Düsseldorf (NGD) betreibt das Stromnetz in Düsseldorf und ist auch grundständiger Messstellenbetreiber. Daher ist die NGD gesetzlich dazu verpflichtet, alle Netzkunden mit digitalen Stromzählern auszustatten.
Zu Ihrem Schutz hat der Gesetzgeber Preisobergrenzen eingeführt, die vom Messstellenbetreiber einzuhalten sind. Weitere Informationen erhalten Sie in den Preisblättern der Netzgesellschaft Düsseldorf.
Die gesetzliche Grundlage
Mit der Einführung digitaler Stromzähler bzw. Smart Meter setzen wir das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende um. Dieses sieht vor, Informationen über Stromerzeugung, Stromverbrauch und das Stromnetz zu erfassen, zusammenzuführen und auszuwerten. Einerseits lassen sich dadurch die Netze effizienter steuern. Zum Beispiel, weil man so die vielen Solaranlagen / PV-Anlagen auf den Dächern und andere dezentrale Erzeuger besser ins Stromnetz integrieren kann. Andererseits tragen digitale Stromzähler dazu bei, Energie einzusparen. Denn sie machen transparent, zu welchen Zeiten wie viel Strom verbraucht wird.
Doch die Digitalisierung der Energiewende muss natürlich nach bestimmten Rechten und Pflichten ablaufen, die für alle Beteiligten, also für Stromerzeuger, Stromverbraucher und Netzbetreiber gleichermaßen gelten. Im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende enthalten ist daher auch das Messstellenbetriebsgesetz: Es regelt Einbau und Betrieb digitaler Stromzähler, Datenschutz bzw. Datensicherheit und die Preisobergrenzen.